Pfiff nach acht Sekunden Elfmeter für die Geschichtsbücher beendet HSV-Durststrecke
398 Minuten lang war der Hamburger SV vor dem Anpfiff beim Kellerduell gegen den SC Paderborn ohne Tor in der Bundesliga. Kurioserweise kam beim 3:0 (1:0)-Auswärtserfolg nur eine weitere Minute hinzu. Grund dafür: der schnellste Elfmeter seit Beginn der Datenerfassung. Nach gerade einmal acht Sekunden fällte Patrick Ziegler Marcell Jansen im Strafraum, zu einem Zeitpunkt, zu dem auf den anderen Plätzen noch nicht einmal angepfiffen war. HSV-Kapitän Rafael van der Vaart versenkte danach sicher.
Auf Seiten der Hanseaten spürte man nach dem frühen Tor förmlich die Last die von der Zinnbauer-Truppe abfiel. "Die frühe Führung hat uns nach unserem schweren Start sehr gut getan", gab Jansen, der später zum zwischenzeitlichen 2:0 traf, nach Spielende zu.
Breitenreiter hat Redebedarf
SCP-Coach Andre Breitenreiter war dafür umso verärgerter: "Es kann nicht sein, dass wir nach acht Sekunden in so eine Situation kommen. Das müssen wir besprechen." Die Paderborner, die durch die Niederlage mit null Punkten und einem Torverhältnis von 0:8 Toren in die Rückrunde gestartet sind, waren danach jedoch nicht lange geschockt, sondern setzten die Hanseaten bis zum zweiten Tor gehörig unter Druck.
Das musste auch HSV-Trainer Joe Zinnbauer zugeben: "Durch den Elfmeter sind wir gut ins Spiel gekommen. Wir haben uns danach aber schwer getan, ins Spiel zukommen." Erst Jansens Einzelleistung sorgte beim Bundesliga-Dino für Sicherheit.
Zinnbauer richtet Blick auf Hannover-Spiel
In der Tabelle tauschten die Norddeutschen und die Ostwestfalen durch das Ergebnis die Plätze. Beide Teams bleiben aber in Abstiegsgefahr. "Wir wissen ganz genau, was auf uns zukommt. Wir kriegen Samstag Hannover, das ist eine sehr gute Mannschaft. Wir dürfen nicht die Bodenhaftung verlieren", warnte Zinnbauer vor der typischen Hamburger Euphorie.