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Super Bowl: Keine legendären Quarterbacks? Das können wir erwarten


Kracher im Super Bowl
Das dreiköpfige Monster oder das Kermit-Wunderkind?

Von Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 03.02.2020Lesedauer: 3 Min.
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Patrick Mahomes: Der Quarterback der Kansas City Chiefs will seinen ersten Ring.Vergrößern des Bildes
Patrick Mahomes: Der Quarterback der Kansas City Chiefs will seinen ersten Ring. (Quelle: Icon SMI/imago-images-bilder)

Kein Tom Brady, kein Drew Brees, kein Aaron Rodgers, kein Russell Wilson. Im Super Bowl steht keiner der legendären Quarterbacks der NFL. Doch die Finalisten haben es auch so in sich.

Bisher hatte es Andy Reid "leicht". In den bisherigen Playoff-Partien gegen die Houston Texans und die Tennessee Titans musste sich der Trainer der Kansas City Chiefs nur auf einen Runningback vorbereiten. Gut, gerade Titans-Star Derrick Henry erforderte viel Arbeit für die Defense, doch auf wen sie bei San Francisco im Super Bowl treffen, wissen Reid und sein Trainerstab nicht.

Das "dreiköpfige Monster" ist nicht allein

Bei den 49ers dominiert nicht ein Runningback, es dominieren gleich drei. In den US-Medien wird gerne vom "dreiköpfigen Monster" gesprochen. Tevin Coleman, Raheem Mostert und Matt Breida heißen die Laufmaschinen des Teams von der Westküste. Jeder von ihnen ist gefährlich und kann im Spiel explodieren. Gegen Minnesota im ersten Spiel der Playoffs war es Tevin Coleman, der gleich vier Touchdowns erzielte.

Gegen die Green Bay Packers im zweiten Spiel war Coleman kaum zu sehen. Es war Raheem Mostert, der mit seinen Läufen die Packers-Defense zerlegte. Und Matt Breida? Der tat sich besonders zum Saisonstart vor, erreichte in den ersten vier Spielen im Schnitt 96,5 Yards.

Und das "dreiköpfige Monster" ist nicht allein. Mit Fullback Kyle Juszczyk und Wide Receiver Deebo Samuel gibt es weitere Optionen für das starke Laufspiel San Franciscos. Dazu ist auch Quarterback Jimmy Garoppolo gut drauf. Auch seine besten Passempfänger George Kittle (Tight End) und Emmanuel Sanders (Wide Receiver) sind in Form. Es wird schwer für die wacklige Chiefs-Defense, diese vielseitige Offense zu stoppen.

Superstar mit 24

Aber so unsicher die Defense der Chiefs ist, umso explosiver ist die Offense. Und das hängt mit einem Namen zusammen: Patrick Mahomes. Der junge Spielmacher mit den verrückten Pässen ist das Gesicht der neuen Chiefs. Es ist seine zweite Saison als Starting Quarterback von Kansas City und Mahomes ist jetzt schon das Gesicht der Franchise und eins der Gesichter der Liga.

Sein Trikot ist in den Online-Shops fast immer ausverkauft, sein Konterfei prägt das Cover des Gaming-Klassikers "Madden". Was den 24-Jährigen aber auch so besonders macht, ist seine Art. Mahomes spuckt keine großen Töne, fällt nicht durch arrogante Ausfälle auf. Womit er neben seinem Spielstil auffällt, ist seine Stimme. Seine hohe Tonlage hat schon zu einigen Vergleichen mit "Kermit", dem Frosch aus der "Muppet Show", geführt.

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Zuletzt sagte auch Star-Receiver Tyreek Hill beim Medientag: "Mein Lieblingsmoment mit ihm (Mahomes, Anm. d. Red.) ist, wenn er in den Spielerhuddle kommt und wie ein Frosch klingt. Ich platze jedes Mal vor Lachen." Doch auch wenn Mahomes keine eindrucksvolle und tiefe Stimme hat, steht das komplette Team hinter ihm. Sie glauben an ihn und er glaubt an sie. Angetrieben von den wilden Fans der Chiefs hat er seine Mannschaft so auch in den Super Bowl geführt.

Eine besondere Geste

Doch so wild die Fans auf den Rängen sind, abseits des legendären Arrowhead Stadiums sind sie ganz anders. Der US-amerikanische Buchautor und Politiker Jason Kander hat kürzlich eine beeindruckende Geschichte erzählt. Demnach war Mahomes vor ein paar Wochen mit seiner Freundin Pizza essen. Das Restaurant war voll, doch angesprochen wurde der Football-Star nicht.

Das lag nicht an mangelndem Interesse der anderen Gäste. Wer Kansas City kennt, weiß, dass in dieser Stadt jeder ein "Chief" ist. Mahomes und seine Freundin sollten einfach in Ruhe essen können. Der Quarterback wusste das zu schätzen. Als sie das Restaurant verließen, drehte sich Mahomes um und dankte den Restaurantbesuchern. Was danach bekannt wurde: Er hatte zuvor für alle Personen das Essen bezahlt.

Aber genau diese Ruhe, die ihm die Fans gewähren, strahlt Mahomes auch in den prekärsten Situationen auf dem Spielfeld aus. Wenn gerade mehrere Verteidiger kurz davor sind, ihn umzuhauen, schüttelt er mal eben einen punktgenauen Pass auf einen seiner Receiver aus dem Handgelenk.

Seine starke Schulter, mit der er nach eigener Aussage 85 Yards, umgerechnet rund 78 Meter, weit werfen kann, sorgte zuletzt Woche für Woche für magische Momente. Von den Chiefs-Fans wird er daher als Wunderkind angepriesen. Wenn er nun den Super Bowl holen sollte, wird er in seiner Heimat wohl nie wieder für ein Essen bezahlen müssen.

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