Handballer hoffen auf versöhnliches EM-Ende
Bratislava (dpa) - Alfred Gislason wollte die Europameisterschaft trotz des geplatzten Traums vom Halbfinale nicht schon vor dem letzten Auftritt der deutschen Handballer abhaken.
"Ich hoffe, dass wir gegen Russland noch einmal 60 Minuten voll durchziehen können. Wir wollen unbedingt mit einem Sieg aus dem Turnier gehen, das wÀre sehr wichtig", sagte der Bundestrainer nach dem vorzeitigen EM-K.o. durch das 21:25 gegen Schweden.
Die Ausgangslage
Mit 2:6 Punkten hat die deutsche Mannschaft in der Hauptrundengruppe II keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen. Auch das Spiel um Platz fĂŒnf ist passĂ©. Ein Sieg im bedeutungslosen Duell mit den Russen am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) wĂŒrde zumindest Rang vier in der Gruppe und ein gutes GefĂŒhl vor der Heimreise am Mittwoch bringen.
Die Bilanz
Das Turnier ist zwar noch nicht beendet, doch die Verantwortlichen zogen schon ein erstes Fazit des Corona-Wahnsinns in Bratislava. "Wir hĂ€tten sicher mehr fĂŒr die Zukunft aufbauen können, wenn wir die Möglichkeit dazu gehabt hĂ€tten. Was wir hier erlebt haben, ist unvergleichlich", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. "Das geht an allen nicht spurlos vorbei, deshalb war der Substanzverlust logisch." 13 Spieler wurden in den EM-Tagen positiv getestet, insgesamt waren 28 Spieler bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei dabei - das gröĂte DHB-Aufgebot der Geschichte.
Der Ausblick
Auch wenn unter diesen UmstĂ€nden die sportlichen Ziele nicht realisierbar waren, kann die EM die im Umbruch befindliche DHB-Auswahl voranbringen. "Viele Spieler haben wertvolle Erfahrungen gesammelt. FĂŒr uns war es deshalb auf lange Sicht ein wertvolles Turnier, in dem wir viel gelernt haben. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs, wie die reagiert haben und als Mannschaft aufgetreten sind", sagte Gislason. KapitĂ€n Johannes Golla hofft, dass die Mannschaft schon bei der WM 2023 einen Schritt weiter ist und mehr Spiele gewinnt. "Aber das groĂe Fernziel ist natĂŒrlich die Heim-EM 2024."