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Meeting im Olympiastadion: Leichtathletik kann Krise - Istaf mit 3500 Zuschauern


Meeting im Olympiastadion
Leichtathletik kann Krise - Istaf mit 3500 Zuschauern

Von dpa
Aktualisiert am 11.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Gehen beim Istaf in Berlin an den Start: Malaika Mihambo und Johannes Vetter.Vergrößern des BildesGehen beim Istaf in Berlin an den Start: Malaika Mihambo und Johannes Vetter. (Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa./dpa)
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Berlin (dpa) - Es hätte schlimmer kommen können. "Da sind wir mit einem hellblauen Auge davongekommen. Es war ganz wichtig, dass unsere Sportart auch Krise kann", bilanzierte Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, fast am Ende einer Pandemie geprägten Saison.

Letzter Höhepunkt des mühevoll gemeisterten Wettkampf-Rumpfprogramms ist das Istaf-Meeting am Sonntag mit 3500 Zuschauern im weiten Rund des Berliner Olympiastadions. "3500 statt 45.000 Zuschauer - das Istaf wird sicherlich diesmal anders", meinte Meeting-Direktor Martin Seeber. "Aber es ist vielleicht ein erster kleiner Schritt zurück zur Normalität." Ziel sei, "ein Leuchtturm für die Leichtathletik zu sein".

Man wolle damit einen Beitrag leisten, "die Leichtathletik sichtbar zu machen, präsent zu sein". Angesichts der weltweiten Reisebeschränkungen und der notwendigen Hygienemaßnahmen sei man dabei "vor neue, aber zumeist lösbare Herausforderungen gestellt gewesen", so Seeber.

Auch die sportliche Vorbereitung war alles andere als einfach. "Zu Beginn der Planung war nicht klar, welche Athleten in diesem schwierigen Jahr, zumal nach der Olympia-Verschiebung, überhaupt eine Saison absolvieren wollen oder können", erklärte der Manager. Dennoch ist es gelungen, ein starkes Starterfeld auf die Beine zu stellen mit internationalen Größen wie Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor (USA), Diskus-Weltmeister Daniel Stahl (Schweden) oder Norwegens Ausnahmeläufer Karsten Warholm, der über 400 Meter Hürden antritt.

Aus Deutschland sind die beiden zurzeit angesagtesten Athleten dabei: Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Speerwerfer Johannes Vetter. Der Weltmeister von 2017 hatte mit 97,76 Metern am vergangenen Sonntag seinen deutschen Rekord pulverisiert und ist dem Weltrekord bis auf 72 Zentimeter nahe gekommen.

"Um das ISTAF beneidet uns in diesem Jahr die ganze Welt", sagte der 27-jährige am Freitag. "Für uns ist das ein Riesengeschenk, nicht nur für die Athleten, auch für die Zuschauer." Die mit dem großen Wurf geweckten Erwartungen versuchte Vetter zu dämpfen: "So einen 97 Meter-Wurf schafft man nicht drei Mal die Woche und nicht sechsmal am Tag." Er wäre auch mit 85 Metern zufrieden.

Auch die "Sportlerin des Jahres" ist sich nicht sicher, ob sie noch einmal über sieben Meter springen kann. "Ich weiß, dass ich gut drauf bin, weiß aber auch, dass bei dem Sprung viel gestimmt hat", sagte die Weltmeisterin zu den 7,03 Metern vom vergangenen Dienstag in Dessau. Mihambo, die in dieser Saison kürzer getreten ist, freut sich besonders, wieder vor einem größeren Publikum starten zu können: "Ich habe keine internationalen Wettkämpfe bestritten, deshalb ist es eine Freude, auch vor Zuschauern hier dabei zu sein."

Für Kessing war Vetters Superwurf in der Corona-Krise mehr als eine Rekordmarke. "Es ist ein Signal für andere, die sich eher etwas zurückgezogen und etwas mit dem Schicksal gehadert haben", meinte der DLV-Chef, der bereits die Hallensaison sowie die Olympischen Spiele 2021 in Tokio mit den damit verbundenen Unabwägbarkeiten im Blick hat. "Die kommende Hallensaison wird schwierig", sagte er. Denn die jetzt gültigen Zahlen von Menschen, die man in Hallen reinlassen dürfe, reichten nicht aus, um "eine deutsche Meisterschaft nur mit Athleten oder Kampfrichtern" zu bestreiten.

Wie viele hofft auch Kessing, dass sich die Corona-Lage verbessert und Sporttreiben mit weniger Restriktionen bald wieder möglich sein wird. "Je schneller die Normalität zurückkehrt, desto besser wäre es für alle", sagte er. Der Entscheidung über eine Austragung der Tokio-Spiele im nächsten Jahr, sieht er mit Bangen entgegen. "In was für ein Loch man nach einer zweiten Olympia-Absage als Athleten fallen und damit umgehen wird, dürfte psychologisch einen Zacken härter werden", so Kessing. "Ich mag mir das noch nicht vorstellen."

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