Putsch bei der WWE - Ex-Boss zurück an der Spitze

Nach einem Sexskandal musste Vince McMahon seinen Platz an der Spitze der WWE räumen. Nun ist er wieder zurück – dank einer fragwürdigen Taktik.

Vince McMahon ist wieder Vorstandsvorsitzender der Wrestling-Marke WWE. Der 77-Jährige, der seinen Posten im vergangenen Sommer nach einem Sexskandal räumen musste, nutzte seine Mehrheit an Stimmrechten, um Entscheidungen des Vorstands zu blockieren. Damit wollte er seine Rückkehr an die Spitze der WWE, die unter seiner Führung von einem Sportwettbewerb zu einem Entertainment-Event mit Milliardenumsatz geworden war, erzwingen. Mit Erfolg.

Wie nun bekannt wurde, trat der WWE-Vorstand geschlossen zurück und machte so den Weg frei für McMahon und seine beiden Vertrauten Michelle Wilson und George Barrios. Das Trio um den Trump-Intimus McMahon hat sogleich große Pläne mit der WWE: Die Marke soll einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge zum Verkauf angeboten werden. Seit längerer Zeit gilt der US-Medienriese NBC als Interessent für den Wrestling-Zirkus.

Für McMahon, der die WWE 1983 seinem Vater abkaufte, dürfte dies einen letzten großen Zahltag bedeuten, seine Sympathiewerte bei Wrestlingfans dürften dadurch jedoch nicht steigen. Die öffentliche Wahrnehmung des 77-Jährigen hat stark unter den Vorwürfen des sexuellen Fehlverhaltens und Machtmissbrauchs aus dem vergangenen Sommer gelitten. Unter anderem soll McMahon Schweigegeld an Opfer gezahlt haben – aus Unternehmenskassen der WWE.