Otte unterliegt Medwedew im Halle-Halbfinale
Mit der halbleeren Trinkflasche in der rechten Hand winkte Oscar Otte ins Publikum und erhielt noch mal groΓen Applaus der Zuschauer.
Trotz einer weiteren starken Leistung beim Rasen-Turnier im westfΓ€lischen Halle verpasste der Davis-Cup-Profi gegen Daniil Medwedew die nΓ€chste Γberraschung und lieΓ vor allem im ersten Satz eine groΓe MΓΆglichkeit ungenutzt. Nach 1:37 Stunden musste sich Otte dem Weltranglistenersten aus Russland im Halbfinale mit 6:7 (3:7), 3:6 geschlagen geben.
"Hat wieder Mega-Bock gemacht"
"Es war ein gutes Match. Ich hatte meine Chancen, habe sie nicht genutzt. Wenn du gegen die Eins spielt, musst du sie aber nutzen", sagte Otte im ZDF. "Es hat wieder Mega-Bock gemacht auf dem Center Court. Aber natΓΌrlich ist es immer enttΓ€uschend, wenn man verliert - egal gegen wen."
Gut eine Woche vor Beginn des Rasen-Klassikers in Wimbledon reichte es fΓΌr Otte noch nicht fΓΌr das erste ATP-Endspiel seiner Tenniskarriere. In den ersten beiden Aufschlagspielen von Medwedew, der im kompletten Turnier zuvor noch nicht sein Service abgegeben hatte, konnte Otte zunΓ€chst jeweils zwei BreakbΓ€lle nicht verwerten. Ein RΓΌckhandfehler des topgesetzten Russen bescherte dem 28 Jahre alten KΓΆlner dann das 5:3 - bei eigenem Aufschlag und Satzball leistete Otte sich jedoch einen Doppelfehler.
"Es war ein schweres Match, er hat zum Satzgewinn aufgeschlagen", sagte Medwedew voller Anerkennung. "Es war so heiΓ und ich musste sehr viel laufen. Ich wusste, dass er ein wahnsinnig guter Spieler ist." Durch das direkte Re-Break gewann Medwedew weitere Sicherheit und holte sich den ersten Satz mit fΓΌnf Punkten in Serie zum Ende des Tie-Breaks. Im zweiten Durchgang gelang Medwedew das entscheidende Break zum 4:2. Auch die Zuschauer konnten Otte, der in Abwesenheit des verletzten Alexander Zverev zum Publikumsliebling avancierte, nicht wieder zurΓΌck ins Spiel bringen.
Mit Selbstvertrauen nach Wimbledon
Nachdem Otte bereits zuvor in Stuttgart das Halbfinale erreicht hatte, darf er dennoch voller Selbstvertrauen nach Wimbledon reisen. "Ich bin mega-heiΓ und ready", sagte er. "Ich bin sehr froh, wie ich die letzten Wochen aufgetreten bin in Deutschland."
Medwedew trifft im Endspiel nun auf den Polen Hubert Hurkacz, der Nick Kyrgios aus Australien mit 4:6, 7:6 (7:2), 7:6 (7:4) bezwang. In Wimbledon (27. Juni bis 10. Juli) darf Medwedew aufgrund des Banns russischer und belarussischer Spieler wegen des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine nicht teilnehmen.