Olympische Spiele: Gold verpasst – Wellbrock holt Schwimm-Medaille für Deutschland

Kein Gold, aber dennoch Freude.

Florian Wellbrock hat es geschafft: Er hat für die deutschen Schwimmer Bronze bei den Olympischen Spielen in Tokio über die 1.500 Meter Freistil geholt – lange sah es nach dem Olympiasieg aus. Er verpasste nur knapp Silber und Gold.

Somit kam es nicht zu der ersten erhofften Goldmedaille für die deutschen Schwimmer nach dem Doppelgold-Erfolg von Britta Steffens in Peking 2008. Doch Wellbrock strahlte dennoch in der Mixed-Zone und sagte entspannt: "Ich bin eigentlich sehr sehr zufrieden. Es war mal wieder ein hartes Comeback nach den 800 Metern. Es ist bisschen ärgerlich, dass ich es hinten raus nicht halten konnte, aber die anderen beiden Jungs haben einen super Job gemacht und ich möchte bei einer Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen nicht meckern."

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Wellbrock von Beginn an in Führung

Wellbrock verpasste über die 800 Meter am vergangenen Donnerstag ganz knapp eine Medaille, zeigte aber schon hier, was er kann und schwamm eine gute Zeit. Im Aquatics Centre am Sonntag strahlte er von Anfang an Präsenz aus. Er ging das Rennen in seinem Speed an, schlug bei der ersten Wende als Dritter an, bei der zweiten als Zweiter.

Nach 400 Metern lag Wellbrock mit einer Sekunde vor dem Italiener Gregorio Paltrinieri. Mit 5:22,20 schlug er nach 550 Metern erneut als Erster an, nach ihm der Ukrainer Mykailo Romanchuk. Wellbrock schwamm konzentriert und in seinem Tempo, er lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Ukrainer. Nach 850 Metern war Wellbrock immer noch in Führung, doch die Konkurrenz blieb dran und die Spannung stieg weiter an.

Der Deutsche kontrollierte das Rennen, doch Romanchuk kam immer näher ran, ebenso der US-Amerikaner Robert Finke. Nach 1.150 Metern führte Wellbrock noch immer, schien selbstsicher im Wasser. Nach 1.300 Metern trennten Gold und Bronze zu diesem Zeitpunkt weniger als eine halbe Sekunde.

Kurz vor Schluss wurde der Deutsche abgehängt

Auch drei Bahnen vor Schluss dominierte Wellbrock mit leichtem Vorsprung das Rennen, auch am letzten Anschlag lag er vorne. Am Ende reichte es aber nur für den dritten Platz. Wellbrock: "Ich hatte versucht, die letzten 150 Meter das Tempo hochzuziehen. Hab die drittletzte Bahn gesteigert und auf den letzten 100 Metern konnte ich es nicht ganz halten. Wie gesagt bin ich sehr zufrieden mit Bronze."

Doch Wellbrock hat über die 10 Kilometer Freiwasser noch immer die Chancen auf eine Goldmedaille, da er auch hier startet. Wellbrock dazu: "Man weiß nicht, wie die Bedingungen sind. Es war wichtig, dass wir das Beckenschwimmen abhaken. Jetzt heißt es regenerieren und vorbereiten auf die 10 Kilometer." Neben Wellbrock hat auch seine Verlobte Sarah Köhler Bronze im Becken über die 1.500 Meter Freistil geholt. Wellbrock: "Es ist sehr sehr schön, dass der DSV besser abgeschnitten hat als die letzten beiden Male. Das macht einen schon stolz, dass das so gut funktioniert hat."