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Eskalation in Nahost: Internationale Reaktionen auf US-Angriff im Iran


Krieg in Nahost
Reaktionen auf den US-Angriff im Iran

Von dpa, afp, t-online, pri

Aktualisiert am 22.06.2025 - 10:32 UhrLesedauer: 4 Min.
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Im Video: Die möglichen Folgen des Angriffs im Iran. (Quelle: t-online)
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Die USA greifen Atomanlagen im Iran an. UN-Generalsekretär Guterres mahnt zur Zurückhaltung. Iran startet Raketenattacken auf Israel. Die Reaktionen.

US-Präsident Donald Trump befiehlt Angriffe auf iranische Atomanlagen in Natans, Isfahan und Fordo. Der Iran kündigt Gegenangriffe an. Die Welt bemüht sich um Deeskalation.

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Die internationalen Reaktionen im Überblick:

Nach US-Angriff auf Iran: UN setzen auf Diplomatie

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich besorgt. Die Angriffe seien "eine gefährliche Eskalation in einer Region am Rande des Abgrunds und eine direkte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Welt", erklärte Guterres. "In dieser gefährlichen Stunde ist es entscheidend, eine Spirale des Chaos zu vermeiden", warnte er. Weiter sagte Guterres: "Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorn ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist Frieden."

Reaktionen auf US-Angriff: Starmer drängt Iran zu Verhandlungen

Der britische Premierminister Keir Starmer sieht nun den Zeitpunkt für Verhandlungen gekommen. Er forderte den Iran nach den US-Angriffen zu Gesprächen auf. "Wir appellieren an den Iran, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und einen diplomatischen Ausweg aus der Krise zu suchen", erklärte Starmer.

Das iranische Atomprogramm sei eine schwerwiegende Bedrohung für die internationale Sicherheit, sagte der Premier. "Dem Iran darf niemals erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA haben Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung zu verringern." Die Stabilität in der Region habe weiter oberste Priorität.

Offiziell war Großbritannien nicht an den Luftangriffen beteiligt.

Israel: Trump trägt sich ein ins "Goldene Buch der Geschichte"

Zustimmung kam aus Israel. Außenminister Gideon Sa'ar lobte den Angriff der US-Luftwaffe und erklärte: Trumps Name werde "ins goldene Buch der Geschichte eingetragen". Umgehend äußerte sich der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu. Er sprach von "einer perfekten Abstimmung mit den USA". US-Präsident Donald Trump habe mit "großer Stärke" gehandelt, um dem "gefährlichsten Regime die gefährlichsten Waffen der Welt" zu verwehren, sagte Netanjahu. Dies sei ein Wendepunkt, der zu Frieden und Wohlstand im Nahen Osten führen könne. "Präsident Trump, ich danke Ihnen, das Volk Israel dankt Ihnen."

Iran startet neue Raketenangriffe auf Israel

Der Iran reagierte am Sonntag mit neuen Raketenangriffen auf Israel. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hatte zuvor massive Reaktionen angekündigt. "Die Ereignisse des heutigen Morgens sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Konsequenzen mit sich führen", erklärte Araghtschi am Sonntagmorgen im Onlinedienst X.

Er warf den USA den Bruch des Völkerrechts vor. Zugleich beantragte der Iran eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. Araghtschi erklärt weiter, der Iran behalte sich alle Optionen offen.

Saudi-Arabien warnt vor Gewaltspirale

Saudi-Arabien warnte vor einer weiteren Eskalation der Lage. In einer Stellungnahme des saudischen Außenministeriums auf X hieß es: "Das Königreich Saudi-Arabien verfolgt mit großer Sorge die Entwicklungen in der befreundeten Islamischen Republik Iran, insbesondere die Angriffe der Vereinigten Staaten auf iranische Atomanlagen."

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Der schiitische Iran und das wahabitische Königreich galten lange als Erzfeiende. Beide Länder hatten sich aber unter Vermittlung Chinas angenähert und 2023 diplomatische Beziehungen aufgenommen.

Saudi-Arabien fürchtet zum einen Folgen für seinen Ölexport. So war es 2019 zum Angriff auf saudische Ölanlagen gekommen, hinter denen der Iran vermutet wurde. Zum anderen fürchtet das Königreich, ein möglicher Regimewechsel könnte eine Eigendynamik in der Region entwickeln. In der Erklärung Riads hieß es weiter, das Königreich fordere die internationale Gemeinschaft auf, unter diesen "hochsensiblen Umständen" ihre Bemühungen zu verstärken, um eine politische Lösung zur Beendigung der Krise zu finden.

China: Medien warnen USA vor "Fehler wie im Irak"

China reagierte zunächst nicht offiziell. In einem Online-Kommentar der Plattform CGTN wurden die USA aber an die Historie erinnert. "Die Geschichte hat wiederholt gezeigt, dass militärische Interventionen im Nahen Osten oft unbeabsichtigte Folgen haben, darunter anhaltende Konflikte und regionale Destabilisierung", hieß es unter Verweis auf die amerikanische Invasion im Irak 2003.

China hatte seinen Einfluss in der Golf-Region zuletzt beharrlich ausgebaut und unter anderem die Beziehungen des Iran zu Saudi-Arabien und dem Oman entspannt. Die französische Zeitung "Le Monde" notierte aber zuletzt: Dem Land bleibe im aktuellen Konflikt "nur eine Zuschauerrolle".

China ist zudem ein wichtiger Handelspartner des Iran. So gehen 90 Prozent der Ölexporte des Landes nach China, im Gegenzug liefert Peking Bausteine für den Bau von Drohnen.

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Libanon fürchtet Ausweitung des Kriegs

Angesichts der Eskalation zwischen Israel, dem Iran und den USA sorgt sich der Libanon, Teil des Kriegs zu werden. Der Libanon dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hineinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nauaf Salam auf der Plattform X.

Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, den Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln.

Im Zuge des Gaza-Kriegs kam es im vergangenen Jahr auch zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon zum Krieg mit Israel. Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützen Hisbollah. Beide Seiten werfen sich Verstöße vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter im Libanon an.

Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und dem Iran besteht im Libanon die Sorge, die Hisbollah könnte als Verbündeter des Iran Teil des Konflikts werden. Die Schiitenorganisation gilt jedoch seit dem eigenen Krieg mit Israel als deutlich geschwächt.

Irak verurteilt Trumps Vorgehen

Der Irak hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten" verurteilt. Militärische Maßnahmen könnten niemals den Dialog oder diplomatische Bemühungen ersetzen, hieß es in einer Erklärung von Ministerpräsident Mohammed al-Sudani.

Eine Fortsetzung der Angriffe berge das Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation. "Kriege bringen nur Zerstörung mit sich", hieß es weiter. Der Irak rief die internationale Gemeinschaft sowie die Vereinten Nationen dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und zur Vermeidung von Krisen beizutragen.

Im Irak gibt es nicht nur US-Basen, sondern auch schiitische Milizen, die sich dem Iran verbunden fühlen.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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