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Winterspiele in Peking boykottieren? "Olympia in China ist eine Farce"


Peking boykottieren?
"Olympia in China stattfinden zu lassen ist eine Farce"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 05.02.2022Lesedauer: 4 Min.
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Mit Feuerwerk gestartet: Die Olympischen Spiele in in Peking wurden am Freitag pompös eröffnet. (Quelle: Reuters)

Selten waren die Olympischen Winterspiele politisch so umstritten wie in diesem Jahr. t-online-Leser diskutieren, wie sie zu den Spielen in China stehen.

Die Olympischen Winterspiele sind eröffnet. Trotz Corona-Pandemie reisten Athleten aus der ganzen Welt in die Region um Peking, um sich in Wettkämpfen zu messen.

Doch China als Austragungsort wird von vielen kritisiert: Die Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung und Zensur der dortigen Diktatur führten zu Boykottforderungen. Manche unterstützen diese, für andere überwiegt der sportliche Gedanke. Sie wollen sich das Großereignis nicht entgehen lassen. Viele t-online-Leserinnen und Leser, die sich auf unseren Aufruf hin meldeten, sehen Olympia 2022 kritisch.

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Einige herausragende Beiträge lesen Sie hier:

"Werde mir die Übertragungen nicht ansehen"

"Ich missbillige Menschenrechtsverletzungen, Repressalien gegen Meinungsäußerung und Gewalt gegen Menschen anderer Meinung", schreibt t-online-Leser Thomas Kiefer. Sein Entschluss steht fest: "Aus diesem Grund werde ich mir die Übertragungen der diesjährigen Olympischen Spiele nicht im TV ansehen, obwohl ich ein sehr sportinteressierter Mensch bin." Auch die Fußball-WM in Katar wird er sich sparen.

"Ich drücke unseren Athleten die Daumen"

t-online-Leserin Annette Bergmann stellt ihre moralischen Bedenken hinten an: "Natürlich ist dieses Olympia sehr umstritten. Aber ich werde die Wettkämpfe trotzdem verfolgen. Hier kämpfen Sportler um Medaillen für unser Land. Viele von ihnen fahren mit gemischten Gefühlen nach China, denn sie wissen nicht, was sie dort erwartet.

Die Sportler haben ein Jahr auf dieses Ereignis hingearbeitet. Olympia hätte im Vorfeld abgesagt werden müssen. Jetzt findet es statt und ich drücke unseren Athleten die Daumen, dass sie gesund bleiben und gute Ergebnisse erzielen."

"Entscheidung für Peking nicht zu verstehen"

t-online-Leserin Brigitte Eckermann mailt: "Ich finde es immer wieder schade und traurig, dass die teilnehmenden Sportler in eine Situation gebracht werden und erklären sollen, was sie davon halten. Der Austragungsort ist von anderen gewählt worden, diese sollte man in den Fokus ziehen und erklären lassen, warum eine solche Entscheidung getroffen wurde. Für mich ist die Entscheidung für Peking nicht zu verstehen, genauso wenig wie für Katar.

Politik und Sport haben für mich nichts miteinander zu tun. Aber mittlerweile ist es leider so, dass die Politik versucht, sich durch ein solches Sportereignis aufzuwerten. Aber was zählt ein Mensch in China? Sie haben ja genug davon und somit zählt der Einzelne dort gar nichts." Auch Brigitte Eckermann wird sich keinen Wettkampf ansehen, verrät sie uns.

"Die Sportler haben keine Wahl"

"Ich bin ein Fan von sportlichen Großveranstaltungen. Ob Sommer, ob Winter, ob EM, ob WM: Ich schaue es mir gerne an", teilt t-online-Leser Peter Brand mit. "Aber grundsätzlich gucke ich nur solche Veranstaltungen, die auch in Ländern stattfinden, in denen eine freie Meinungsäußerung herrscht und in denen Menschenrechte be- und geachtet werden."

Er glaubt, dass viele Sportler sich fragen, ob sie ein Statement zum Austragungsland abgeben sollen und ob ihnen daraus Nachteile entstehen könnten. "Doch nicht die Sportler sind es, die hier gefragt sind. Meistens haben sie keine Wahl, da sie von diesem Sport ihren Lebensunterhalt finanzieren."

"Ich werde keine Sekunde den Fernseher dafür einschalten"

t-online-Leser Martin hat eine klare Meinung: "Olympia in China stattfinden zu lassen ist eine Farce. Ich werde keine Sekunde den Fernseher dafür einschalten." Im Gegensatz zu Brigitte Eckermann und Peter Brandt nimmt er auch die Athleten in die Verantwortung. "Die Sportler, die jetzt jammern, ihr Trainingsaufwand wäre so hoch gewesen und ein Boykott unfair, wussten genau, in welchem Land die Spiele stattfinden. Sie unterstützen das System genauso wie das Olympische Komitee."

"Jetzt geht es darum, den Sportlern die Ehre zu erweisen"

"Die Spiele hatten gar nicht erst an China vergeben werden dürfen. Da gab es nicht den Einwand der Verantwortlichen", bemängelt t-online-Leserin Cornelia. "Aber jetzt geht es darum, den Sportlern der Welt die Ehre zu erweisen und die Daumen zu drücken", wendet sie ein. Auch dass die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft an Katar derart kritisiert wird, kommt ihrer Meinung nach viel zu spät.

"Ich werde die für mich wichtigen Sportarten anschauen"

"Meiner Meinung nach ist es in der heutigen Zeit falsch, sportliche Großereignisse an Staaten zu vergeben, die die Menschenrechte nicht achten", findet t-online-Leser Joachim Langefeld. "Aber das IOC und auch die FIFA sind derart geldgierig, dass diese Staaten sich diese Sportereignisse kaufen können. Das gilt für Olympia genauso wie für die Fußballweltmeisterschaft.

Es gäbe, vor allem für die WM, genug Staaten, die ohne große Investitionen das Ereignis bewältigen könnten, selbst kurzfristig. Da diese beiden Veranstaltungen, für jemanden der nicht mehr im Arbeitsleben steht, zeitlich günstig fallen, werde ich die für mich wichtigen Sportarten anschauen. Ich habe aber Verständnis für alle, die das anders sehen."

"Sport ist Sport und sollte Spaß machen"

"Als Chinesin freue ich mich darüber, dass Beijing den Zuschlag für die Veranstaltung der Olympischen Spiele bekommen hat", schreibt t-online-Leserin Xinye Tan. "Als 2008 die Olympischen Spiele stattfanden, war ich von meiner Heimatstadt Kunming im Süden nach Beijing gereist, um die Spiele zu sehen. Das war sehr schön, die Atmosphäre war sehr bunt und rege", berichtet sie. Wäre Xinye Tan derzeit in China, würde sie wieder hinfahren.

"Ich finde, das freundliche, internationale Event sollte nicht von politischen Spannungen beeinflusst werden. Sport ist Sport und sollte Spaß machen. Ich betrachte es auch als eine Gelegenheit für alle, miteinander zu kommunizieren und mehr gegenseitiges Verständnis zu zeigen."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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