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ESC 2015: Faun stimmen beim Vorentscheid mittelalterliche Klänge an


Mittelalterliche Klänge beim ESC-Vorentscheid
Für Faun wäre ESC-Teilnahme ein "Ritterschlag"

t-online, LS

Aktualisiert am 16.02.2015Lesedauer: 3 Min.
FaunVergrößern des BildesFaun (Quelle: Universal)
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Auf den ersten Blick sind Faun vielleicht der exotischste Teilnehmer am diesjährigen ESC-Vorentscheid. Dabei kann die Band, die ihre Musik selbst als Pagan-Folk bezeichnet, auf eine große Fanbase bauen. Mittelalterlich angehauchte Folk-, Rock- und Popmusik erfreut sich schon seit langem großer Beliebtheit und Faun sind neben Bands wie In Extremo, Schandmaul, Corvus Corax oder Qntal fester Bestandteil dieser Szene. Ihre letzten beiden Alben waren in den Top Ten.

Im Interview mit t-online.de erklärt Faun-Sänger Oliver s. Tyr, dass die Band ihre Musik in der Tradition deutscher Volkslieder sieht und sagt: "Nun mit Laute, Dudelsack und Harfe Deutschland beim ESC vertreten zu dürfen, das wäre ein Ritterschlag für uns."

t-online.de: Bitte stellt euch in drei kurzen Sätzen vor.

Oliver s. Tyr: Wir sind eine Band die jetzt schon seit zwölf Jahren mittelalterliche Melodien und Instrumente mit moderner Musik kombiniert. Uns faszinieren unter anderem die Klangfarben von Instrumenten wie Drehleier, Harfe und Dudelsack, um alte Mythen und Sagen vor einem heutigen Publikum möglichst lebendig werden zu lassen.

Bitte beschreibt mit jeweils drei Worten eure beiden Songs, mit denen ihr beim Vorentscheid antretet.

"Hörst du die Trommeln": archaisch, mystisch und kraftvoll. "Abschied": poetisch, naturverbunden und romantisch.

Warum macht ihr beim Vorentscheid mit?

Wir glauben einfach an das, was wir machen und hoffen, dass sich wieder mehr Menschen für die alten Mythen und Sagen interessieren. Diese Sagen von z.B. Nixen im Fluss, Elben im Wald und Geistern, die im Vollmond tanzen, machen unsere Welt lebendiger und lassen die Menschen wieder einen größeren Respekt für Umwelt und Natur empfinden.

Warum seid ihr die Richtigen, um Deutschland beim ESC zu vertreten?

Ich reise sehr viel um die ganze Welt. Oft trifft man dort Musiker und wird gefragt, doch mal ein altes Volkslied aus seiner Heimat zu spielen. Die meisten Musiker aus Deutschland könnten wahrscheinlich nur englische oder amerikanische Popsongs spielen. Das finde ich sehr schade, da wir hier ein wirklich wunderschönes Kulturgut haben. Wir haben bereits Eichendorff und Goethe vertont und versucht so manches alte Volkslied in die heutige Musikkultur herüberzuretten. Nun mit Laute, Dudelsack und Harfe Deutschland beim ESC vertreten zu dürfen, dass wäre ein Ritterschlag für uns.

Welcher eurer Konkurrenten kann euch gefährlich werden?

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich bisher noch gar nicht mit den anderen Bands auseinandergesetzt, da wir gerade eine große Tour für den März 2015 vorbereiten. Aber aufgrund des Interviews habe ich grad einen Blick gewagt und bin froh soviel qualitative und spannende Kollegen mit in der Show zu haben. Als Folk-Musiker, der sehr auf handgemachte Musik steht, freue ich mich wahrscheinlich am meisten auf Andreas Kümmert und Mrs. Greenbird.

Was bedeutet eine Teilnahme am ESC in Wien für euch?

Das wäre natürlich ein gewaltiger und surrealer Erfolg für uns. Man muss wissen, dass wir jetzt seit zwölf Jahren mit Faun Musik machen und erst seit circa zwei Jahren überhaupt bei einer Plattenfirma sind. Das heißt, fast zehn Jahre haben wir völlig ungeachtet aller Medienpräsenz auf Folkfestivals im Wald und auf mittelalterlichen Märkten vor einem sehr überschaubaren Publikum stattgefunden.

Solltet ihr den Vorentscheid gewinnen – mit welchem Motto reist ihr im Mai nach Wien?

Uns selbst treu zu bleiben und in all dem Glamour mit selbstgeschneiderten Klamotten und mit Harfe und Laute zu überzeugen.

Welchen ESC-Siegertitel mögt ihr am liebsten?

Ich stehe einfach auf Charaktertypen mit einer großen Eigenständigkeit. Von daher stehen mit Sicherheit Lordi und Conchita Wurst sehr weit oben auf meiner Liste.

Gibt es einen ESC-Moment, der euch besonders beeindruckt hat?

Als Folk-Musik-Fan liebe ich es am ESC, dass oftmals Einflüsse der Musik und Volkskultur des jeweiligen Landes in den Songs wiederzuerkennen sind. Ich finde, dass ist eine der absoluten Stärken des ESCs. Es wäre doch schade, wenn hier ausschließlich austauschbare amerikanisierte Pop-Acts gegeneinander antreten würden. Gerade das macht Europa doch besonders, die reichhaltige Kultur und die Vielfalt.

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