Streit um 2015 in der Pfalz entdeckte NS-Kunst dauert an

Frankenthal (dpa) - Der Streit um 2015 in der Pfalz entdeckte NS-Kunst dauert an. Ein Unternehmer aus Bad DΓΌrkheim wolle sich gegen eine Klage der Bundesrepublik Deutschland verteidigen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Frankenthal.
Die Bundesrepublik verlangt die Herausgabe von zwei Bronzepferden und vier Bronzeskulpturen und beruft sich darauf, dass diese durch den Einigungsvertrag ihr Eigentum geworden seien. Der Unternehmer habe bis Anfang Juli nun Zeit, seine GrΓΌnde darzulegen, sagte der Sprecher.
Bei dem Streit geht es um 2015 in Bad DΓΌrkheim entdeckte NS-Kunst. Sie war bei einer Razzia wegen des Verdachts der Hehlerei an rechtswidrig erlangtem BundesvermΓΆgen gefunden worden. Darunter waren die ΓΌbergroΓen "Schreitenden Pferde" des Bildhauers Josef Thorak - sie standen vor der Reichskanzlei Adolf Hitlers in Berlin. Gefunden wurden auch Werke der NS-Bildhauer Arno Breker und Fritz Klimsch.
Der Unternehmer erklΓ€rte, er habe die Werke rechtmΓ€Γig gekauft. Das Bundesamt fΓΌr zentrale Dienste und offene VermΓΆgensfragen wies sie aber dem Bund zu. Eine Klage des Mannes wies das Verwaltungsgericht Berlin ab. Nach der nun in Frankenthal erhobenen Klage auf Herausgabe von "NS-Propagandakunst" hatte das Landgericht ein schriftliches Vorverfahren angeordnet. Ob und wann es zu einer Verhandlung kommt, stand zunΓ€chst nicht fest.