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David Garrett - "14": Früh übt sich, wer Stargeiger werden will


Musik
David Garretts Frühwerk: 18 Jahre altes Album veröffentlicht

Von dpa
19.03.2013Lesedauer: 3 Min.
David Garrett - so sah der Frauenschwarm früher aus.Vergrößern des BildesDavid Garrett - so sah der Frauenschwarm früher aus. (Quelle: Alvaro Yanez / Deutsche Grammophon / Universal Music)
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Früh übt sich, wer ein Stargeiger werden will: Als der virtuose Frauenschwarm David Garrett mit Crossover-Kompositionen berühmt wurde, lagen bereits Jahre der klassischen Violinen-Ausbildung hinter ihm. Jetzt können sich Garrett-Interessierte ein Bild davon machen, wie der Superstar im zarten Teenageralter aussah und vor allem, welche Künste er schon damals beherrschte: Sein neues, altes Album "14" ist ab sofort im Handel.

Achtzehn Jahre sind die Aufnahmen auf "14" nunmehr alt. Sie entstanden im Jahr 1995 und zeigen, welches Talent schon im 14-jährigen David Garrett steckte und vermitteln auch einen Eindruck davon, wie er sich seitdem weiterentwickelt hat. Zu hören sind auf "14" unter anderem seine damaligen Interpretationen von Niccolò Paganinis "La campanella", die "Humoresque" von Anton Dvořák, Franz Schuberts "Ave Maria" oder "La Capricieuse" von Edward Elgar.

"'14' ist eine Momentaufnahme meines Lebens, ein Schnappschuss meiner Geschichte, es zeigt einen wichtigen Teil davon, wer und was ich heute bin", sagt David Garrett selbst dazu.

"Da zieht man sich eben an wie ein 50-Jähriger"

Massentaugliche Geigenmusik kombiniert mit lässigem Kleidungsstil - das war bisher das Erfolgsrezept der Marke Garrett. Doch der deutsch-amerikanische Musiker will mehr als klassischer Geigen-Virtuose wahrgenommen werden. "14" soll dabei helfen - denn bevor David Garrett anfing, Michael Jackson mit Mozart zu kombinieren, erfüllte er alle Voraussetzungen, um als Hoffnungsträger der Klassik-Branche zu gelten. Mit braver Bubi-Frisur und spießigen Klamotten trat der 1980 in Aachen geborene Sohn einer amerikanischen Primaballerina und eines deutschen Juristen vor bürgerlichem Publikum auf.

"Ich hatte damals wirklich keine jungen Menschen um mich herum und zu meinen Konzerten kamen fast nur ältere Zuhörer", sagte Garrett im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Nicht einmal zu seiner Schwester und seinem Bruder habe er wegen seines streng getakteten Übungsplans viel Kontakt gehabt. "Da zieht man sich eben an wie ein 50-Jähriger. Oder die Eltern geben einem Klamotten, in denen man so aussieht. Das war für mich damals normal."

Garrett hat Respekt vor sich selbst

Von seinen Eltern wurde das Violinen-Wunderkind zum Erfolg gedrängt und bekam als jüngster Künstler einen Exklusivvertrag bei dem Plattenlabel Deutsche Grammophon. Garrett spielte schwierige Stücke wie "La campanella" von Niccolò Paganini oder die Teufelstriller-Sonate von Guiseppe Tartini ein. Auf dem Album "14" finden sich nun die in seiner Jugend aufgenommenen klassischen Werke. "Ich will nicht arrogant wirken, aber ich habe Respekt vor mir selbst, weil ich in dem Alter schon solche Aufnahmen gemacht habe", erzählt der Stargeiger im Interview.

Trotzdem bekomme er "ein bisschen Magenschmerzen" wenn er die Aufnahmen von damals hört, gibt Garrett zu. "Ich mache mir viele Gedanken, die mich an die Zeit erinnern. Diese Gedanken sind nicht immer nur positiv. Aber irgendwann muss ich die Zeit verarbeiten."

Permanent muss er sich rechtfertigen

Als Volljähriger brach Garrett seine vorgezeichnete Karriere als klassischer Geiger ab. Während seines Studiums an der legendären Musikschule Juilliard School in New York erfand er sich neu. Der große Erfolg der zweiten Karriere kam 2007 mit dem Crossover-Album und der dazugehörigen Tour "Virtuoso", bei der Garrett neben populärer Klassik auch Metallica- und Pop-Stücke spielte.

Obwohl Millionen Frauen ihn mittlerweile anhimmeln und seine Musik bewirkt, dass Geige spielen plötzlich als cool gilt, bewerten einige Experten und Kollegen den riesigen Erfolg des Geigers kritisch. "Man kann David Garretts Geschichte als Abstieg lesen oder als Aufstieg, je nach Blickwickel", schrieb "Die Zeit" Anfang Februar. Permanent muss sich der fünffache Echo-Gewinner für den Erfolg seiner Arrangements rechtfertigen. Auf seiner Homepage sind Zitate wie "Crossover kann sich nur der Künstler leisten, der sich bereits in der Klassik-Szene einen Namen gemacht hat" oder "Du musst ein Weltklassegeiger sein, um eine gute Crossover-CD zu machen" zu lesen.

Die fast ausverkaufte Klassik-Tour mit dem Schweizer Orchester Festival Strings Lucerne im April zeigt: David Garrett kann ohne Crossover die Konzertsäle füllen - auch wenn mancher Zuschauer heimlich hoffen mag, dass zumindest in der Zugabe ein Popsong auf den Saiten erklingt.

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