Geheimdienst verantwortlich? EU-Diplomatin in Russland zusammengeschlagen

Sie war im Auftrag der EU in Russland und wurde dafür offenbar körperlich attackiert: Der Angriff auf eine EU-Mitarbeiterin bereitet Diplomaten Sorge.
Eine Mitarbeiterin der EU-Vertretung in Russland ist während einer Dienstreise in Wladiwostok zusammengeschlagen worden. Das berichtet der "Spiegel". Der Vorfall soll sich laut des Berichts Ende Mai ereignet haben, wie ein Sprecherin der EU-Kommission bestätigte. Die rumänische Diplomatin soll nach der Attacke außer Landes gebracht worden sein. Ihr Gesundheitszustand ist aktuell unklar. Die rumänische Regierung ließ eine Anfrage laut des Berichts unbeantwortet.
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Laut EU-Diplomatenkreisen hatte die Frau gegen sieben Uhr morgens das Hotel in der Stadt am äußeren östlichen Teil Russlands verlassen, um einen Spaziergang zu machen. Kurz darauf sei ein Wagen neben ihr gehalten und zwei Männer ausgestiegen, die sie zunächst bedroht und dann körperlich attackiert hätten. Wer genau die Angreifer waren, ist bislang unklar – allerdings vermuten EU-Vertreter, dass es sich um Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB handelt.
Attacke in Russland löst unter Diplomaten Unruhe aus
Die Attacke löst unter westlichen Diplomatinnen und Diplomaten in Moskau für erhebliche Unruhe. Beobachter sprechen von einer Eskalation der bisherigen Einschüchterungstaktiken: Schon zuvor war bekannt, dass westliche Vertreterinnen und Vertreter auf Reisen regelmäßig vom FSB überwacht, gefilmt und verfolgt wurden.
Die betroffene Diplomatin war in Wladiwostok gemeinsam mit einem französischen Kollegen unterwegs, der die politische Abteilung der EU-Delegation leitet. Ziel der Reise war unter anderem der Besuch europäischer Konsulate in der Region.
Eine Sprecherin der EU-Kommission erklärte, man verurteile jede Form von Gewalt gegen EU-Personal. Der russische Vertreter in Belgien sei bereits einbestellt worden. "Wir werden den Schutz unseres diplomatischen Personals weiterhin überprüfen", sagte sie. Wie die russische Regierung auf den Fall reagiert hat, ging aus dem Bericht nicht hervor.
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