"Ich habe schlechte Erfahrungen mit meinen Ex-Freunden gemacht"
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Knatsch mit Schwiegermutter Andrea Berg? Zoff mit Dieter Bohlen? Abgebrochene Lehren? Im exklusiven t-online-Interview rΓ€umt Vanessa Mai mit GerΓΌchten auf.
Vanessa Mai hat in den letzten zehn Jahren einen Wandel hingelegt: von der SchlagersΓ€ngerin, die zunΓ€chst bei Wolkenfrei als Frontfrau nachgerΓΌckt ist, zum gefeierten Popstar. Doch die Erfolgsstory der 30-JΓ€hrigen blieb nicht ohne Schattenseiten. GerΓΌchte gerieten in Umlauf.
Mit t-online spricht Mai offen ΓΌber ihren Umgang mit Spekulationen. AuΓerdem gewΓ€hrt sie Einblicke in ihre nicht immer erfolgreiche Karriereplanung. Warum sie zum Beispiel ein verlorener Gesangswettbewerb noch heute wurmt und welche Lehren sie aus abgebrochenen Ausbildungen zieht, lesen Sie im Interview.
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t-online: Vor Ihren Erfolgen haben Sie Ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten geschmissen, bei einer anderen Stelle wurden Sie gefeuert. Hat Ihnen das Sorgen bereitet?
Vanessa Mai: Klar, das war keine schoΜne Situation. Aber mich hat das eher angespornt. Ich dachte damals: "Verdammt, ich weiΓ doch, was ich machen will." Die Ausbildung bin ich angetreten, um etwas in der Hinterhand zu haben. Nach dem Rauswurf wusste ich aber, dass ich nicht in einen BuΜrojob gehoΜre. Mittlerweile ist mir das egal, aber damals war das ein Kratzer im Lebenslauf. Die abgebrochenen Ausbildungen und die Zeit, wo ich Musik gemacht habe, haΜtte ich einem anderen Arbeitgeber erst erklaΜren muΜssen.
Ihre Eltern wollten, dass Sie nach dem Schulabschluss eine Lehre anfangen. Wie haben Mama und Papa reagiert, als Sie Ihre Ausbildung verloren haben?
Ich haΜtte mir manchmal ein bisschen mehr Strenge meiner Eltern gewuΜnscht, auch wenn ich eine schoΜne Kindheit hatte. Mein Vater macht auch Musik und konnte meinen Drang nachempfinden. Begeistert waren sie damals nicht, aber sie haben mich dann doch bei meinen PlaΜnen unterstuΜtzt.
Welche Niederlage schmerzt Sie bis heute?
Ich habe bei einem Gesangswettbewerb nicht mal mehr eine Teilnehmerurkunde bekommen. Das war deprimierend (lacht).
Sie hatten dann Ihre ersten Erfolge mit der Band Wolkenfrei, spaΜter waren Sie allein als Wolkenfrei taΜtig und durch Ihren Jury-Job bei DSDS lernte man Sie schlieΓlich als Vanessa Mai kennen. An sich auch schon eine Metamorphose.
Es gab im Vorfeld viele GespraΜche, wie dieser Wechsel von Wolkenfrei zu Vanessa Mai umgesetzt werden kann. Wolkenfrei war ja eine etablierte Marke, aber die Band gab es nicht mehr. Der Job bei DSDS war damals der ideale Zeitpunkt fuΜr die Neupositionierung. Andreas und mir war klar, dass die meisten Leute, die die Sendung schauen, eh weder Wolkenfrei noch Vanessa Mai kennen β es war also egal, unter welchem Namen ich in der Jury bin. DSDS glich einem Befreiungsschlag.
Hat Dieter Bohlen Ihnen damals RatschlaΜge gegeben?
Keine verbalen. Wenn man mit ihm zusammenarbeitet, kann man sich viel abschauen. UΜbrigens: Wir hatten nie Stress, wie einige vermutet haben. Ich bin dankbar fuΜr die Zeit bei DSDS, weil Dieter und die Sendung mir so vieles ermoΜglicht haben. Vorher war ich ein No Name.
Man hat Ihnen Zoff mit Ihrer Schwiegermutter Andrea Berg nachgesagt. Jetzt ist mit "Unendlich" auf dem Album aber ein Duett von Ihnen beiden.
Ich denke, dieser Streit war ein Presseding. Das kam auf einmal auf und es gab auch Zeiten, wo Andrea und ich wirklich dachten, wir haΜtten ein Problem. Aber wir hatten nie eines. Weder beruflich β wir sind ja zwei komplett andere Generationen mit eigenen Fans β noch privat. Andrea war nicht die boΜse Schwiegermama und ich β hoffentlich (lacht) β nie die boΜse Schwiegertochter.
In dem GeruΜcht steckt auch nicht das beruΜchtigte KoΜrnchen Wahrheit?
Nein. Als Andreas damals das Management von Andrea aufgab, haben sich die Medien da draufgestuΜrzt und einen Skandal rausgemacht. Ja, wir hatten zu dem Zeitpunkt etwas weniger Kontakt und etwas Abstand, aber es gab niemals Streit zwischen uns beiden.
Haben Ihre Schwiegermutter und Sie viel Kontakt?
Ja, im August fahren wir gemeinsam in den Urlaub. Sowas geht wegen all unserer Terminkalender natuΜrlich nicht oft, aber ich freue mich schon sehr darauf. Anfang dieses Jahres waren wir mit der ganzen Familie auch im gemeinsamen Skiurlaub.
Wir haben ΓΌber Ihre Karriere gesprochen. Wie wichtig war Andreas fuΜr Ihre Karriere?
Er ist mein Mann, mein Manager. Wir beide arbeiten gemeinsam sehr hart fΓΌr den Erfolg!
Also Sie beide oder gar nicht?
Genau. Ohne ihn wuΜrde ich das alles gar nicht genieΓen koΜnnen.
Wie sehr vermischen sich Privatleben und Arbeit bei Ihnen? Oder haben Sie beispielsweise die Regel, beim Abendessen nicht mehr uΜber Berufliches zu sprechen?
Nein, es gibt da keine Trennung bei uns. Wir kennen uns sehr gut und leben quasi in einer Symbiose. Wir lassen uns FreiraΜume, wir reden stets offen miteinander. Es ist fuΜr die Beziehung aber wichtig, immer Zeit zum Abschalten zu finden. Dann liegen wir am Pool, trinken ein bisschen was und hoΜren einfach nur Musik.
Im Mai haben Sie zum zweiten Mal geheiratet. Wer hat den zweiten
Antrag gemacht?
Eigentlich war es Andreas. Er wuΜrde jetzt sagen, ich draΜnge ihn immer zu allem. Ich habe ihn auch zum ersten gedraΜngt. Zumindest sagt er das immer (lacht).
Was heiΓt denn in dem Zusammenhang bitteschoΜn "draΜngen"?
Ach, es ist immer das leidige Thema: "Schatz, was willst du zu deinem Geburtstag haben?" (lacht)
Sie wollten einen Antrag zum Geburtstag?
Nee, ich habe aber gesagt, dass ich gluΜcklich sei und mir nichts wuΜnsche. Da kam er scheinbar auf die Idee mit dem Antrag und zeigte mir den Ring.
Ging er vor Ihnen auf die Knie?
Nein. Das hat er allerdings beim ersten Antrag gemacht. Sich noch einmal das Jawort zu geben, war schoΜn. Aber es hat uns nicht enger zusammengebracht. Das waren wir vorher schon.
Trotz des privaten GluΜcks habe ich doch auf dem neuen Album "Metamorphose" einige Trennungssongs herausgehoΜrt.
Vor Andreas habe ich eher schlechte Erfahrungen mit meinen Ex-Freunden gemacht. Dennoch sind Songs wie "Aus und vorbei" oder "No Hard Feelings" nicht unbedingt autobiografisch. Ich moΜchte Geschichten erzaΜhlen, die andere vielleicht so erlebt haben und nachempfinden koΜnnen. Ich mache mir nie Gedanken, wie viele positive oder negative Songs wir geschrieben haben. Die Musik muss mir einfach SpaΓ machen.
- Eigenes Interview mit Vanessa Mai
- instagram.com: Profil von vanessa.mai