"Die Kassierer" wollen beim ESC gegen Xavier Naidoo antreten

Dass Xavier Naidoo nach dem Willen der ARD für Deutschland im Mai 2016 beim Eurovision Song Contest in Stockholm antreten soll, sorgte zuletzt für reichlich Diskussionsstoff. Nun will die legendäre Punkband "Die Kassierer" dem Mannheimer Sohn in Schweden Paroli bieten.

Um Naidoo nicht allein das Feld zu überlassen, startete der Journalistenblog "ruhrbarone.de" eine Online-Petition. Darin wird gefordert, dass Wolfgang "Wölfi" Wendland mit seiner Bochumer Punkformation "Die Kassierer" in Stockholm gegen Naidoo antreten soll.

In der Begründung heißt es: "Die Kassierer erfreuen seit vielen Jahren die Menschen mit ihrer Musik - und im Gegensatz zu einem anderen Musiker, den die ARD zum ESC schicken will, glauben sie weder daran, das Deutschland eine GmbH ist, noch dass das Land besetzt ist." Bisher haben rund 3500 Unterstützer das Ansinnen unterschrieben.

Wendland: "Auf jeden Fall"

Wendland selbst zeigte sich von der Initiative überrascht, möchte aber "auf jeden Fall" in Stockholm antreten. "Mich hat sehr gestört, dass Herr Naidoo gesetzt ist", sagte er.

"Wir streben natürlich den ersten Platz an, versprechen jedoch, unter die ersten zehn zu kommen. Wir sind uns sicher, den Schlagersänger Xavier Naidoo schlagen zu können, der für das Deutsche Reich antreten wird und sich mit Österreich ein spannendes Rennen um den letzten Platz liefern wird. Wir treten gegen Xavier Naidoo an", erklärten die "Kassierer" zudem auf "ruhrbarone.de".

Natürlich sei man auch bereit, die Zuschauer über den Beitrag für Stockholm abstimmen zu lassen, hieß es weiter. Zur Zeit entwickele die Band mehrere Stücke mit "ausgesprochenen Smashhit-Qualitäten". "Darunter ein flottes Diskostück, zu dem wir als mongolische Reiter verkleidet auftreten werden", schrieb die Band und spielte dabei augenzwinkernd auf das Stück "Dschinghis Khan" an, mit dem die gleichnamige Band 1979 am Grand-Prix teilgenommen hatte.

Weitere Petitionen gegen Naidoo

Wendland ist Musiker und Satiriker, der sich bei seinen Auftritten auch gerne mal auszieht. Darüber hinaus ist er auch für politische Aktionen bekannt. Bei der Bundestagswahl 2005 war er für die "Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands" (APPD) angetreten, im September hatte er für das Amt des Bochumer Oberbürgermeisters kandidiert.

Doch nicht nur die Kassierer machen gegen Naidoos ESC-Teilnahme Front. Im Internet regt sich auch an anderer Stelle deutlicher Widerstand gegen die Nominierung des 44-Jährigen. Die Initiative "Keine ESC 2016-Teilnahme für Xavier Naidoo" hatte bis zum Freitagmittag rund 13.000 Unterstützer. Beim Parallelprojekt "Gegen die Teilnahme von Xavier Naidoo am Eurovision Song Contest 2016" signierten bis Freitag rund 9900 Leute.