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"Licht": Singt Nena jetzt schon Verschwörungstheorien?


Schon gehört?
Der Soundtrack der Woche (16. Oktober)

MeinungVon Sebastian Berning

Aktualisiert am 16.10.2020Lesedauer: 4 Min.
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Nena: "Licht" ist ihr 18. Studioalbum.Vergrößern des Bildes
Nena: "Licht" ist ihr 18. Studioalbum. (Quelle: imago images / Future Image)

t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Auch in das neue Nena-Album hören wir rein. Hat sie Verschwörungstheorien aufgenommen?

Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der wöchentlichen Rubrik "Schon gehört?" ein.

Nena – Licht

"Es geht um dich, um mich, um uns, um alle" singt Nena im Opener "Licht" vom gleichnamigen Album. Seit Tagen wird wegen eines Instagram-Beitrags der Sängerin diskutiert, ob sie zum Lager der Verschwörungstheoretiker und/oder Corona-Leugner gehöre oder nicht. Ihr Management hat dies bereits dementiert. Doch welche Sprache sprechen ihre neuen Songs?

"Keiner sagt, was er denkt und die meisten sind still, folgen einer Spur, die uns nirgendwo führt, wer die Wahrheit fühlt und nicht wissen will, ist verloren in diesem Spiel. Nur die Liebe bricht die Lüge", singt die NDW-Sängerin in "Da Da Dum (Ich geb dir mein Ja)". In "Shine on" singt sie dann: "Denk ich mir das aus? Ich fühl's in meiner Seele, fühl es tief in meinem Bauch. Ich glaub ich hab 'n Schock. Ich hatte keine Ahnung, dass ich wieder so tief schlafe."

Nun, das ist alles weniger deutlich, als der umstrittene Instagram-Post, der kurz vor Veröffentlichung des Albums für Diskussionen sorgte. Nena singt dennoch viel über "Wunder", meint damit die Liebe. Zwischen Verliebten, aber auch in der Gesellschaft. Die Kultsängerin will mit "Licht" ein positives Zeichen in der eher düsteren Corona-Zeit setzen.

"Ich surf meine Welle und schwimme zur Quelle, gegen den Strom, so wie 'ne Forelle", heißt es im eingängigen "Forelle". Und vielleicht ist es das, was Nena ihren Fans sagen will: "Macht euch euren eigenen Kopf". Ein großes Verschwörer-Album ist "Licht" nicht geworden. Musikalisch trifft es dennoch den Zeitgeist und überrascht mit viel Electro-Pop, moderner Produktion und dem einen oder anderen eingängigen Stück. Ein Leuchtturm in ihrer Diskografie ist "Licht" allerdings nicht.

Eagles – Live from the Forum MMXVIII

33 Titel in zwei Stunden und siebzehn Minuten. Wer nur "Hotel California" und vielleicht noch "Desperado" und "Take It Easy" hören will, der wird mit diesem opulenten Livealbum von einer Show aus dem Jahre 2018 – falls ich römische Zahlen noch richtig lesen kann – nicht wirklich glücklich. Aber Fans der Country-Rocker bekommen dafür das volle Programm.

Drei Shows aus der Konzertlocation in Los Angeles wurden zu "Live from the Forum MMXVIII" zusammengeschnitten. Ausgelassen wurde hier nichts. Dadurch, dass auch alle Ansagen dabei sind, einige der Musiker Solo-Songs spielen und auch das Publikum zumindest zwischen den Nummern hörbar ist, kommt ordentlich Konzertflair auf. Dass die Show schon recht lang ist – geschenkt. Das ist beim Gig selbst sicherlich weniger schlimm, als wenn man die Aufnahme daheim hört. Dafür packt die Band wirklich jeden Song rein, den man auf einem Konzert der Eagles hören mag. Und "Hotel California" ist noch immer das Highlight mit seinen wehmütigen Gitarrenläufen.

Luca Hänni – 110 Karat

Lange Zeit lief es für den DSDS-Barden karrieretechnisch nicht wirklich rund. Durch seine Teilnahme bei "Let's Dance" dieses Jahr, wo Luca Hänni auch seine neue Freundin Christina Luft kennenlernte, ist er wieder in aller Munde. Da passt auch ein neues Album zeitlich sehr gut. Mit "110 Karat" meldet sich der Schweizer zurück.

Moderner Pop, ein bisschen Flamenco-Gitarre da, etwas Sommer-Strand-Party-Feeling hier. Der Soundcocktail, den der ehemalige Schützling von Dieter Bohlen mixt, ist nicht besonders originell, aber eingängige Deutsch-Popsongs singt er trotzdem. Besonders "Du bist Sonntag" scheint wie gemacht für's Radio. Da braucht Luca keinen Dieter Bohlen für.

Tom Petty – Wildflowers & All the Rest

Posthum Alben neu veröffentlichen, ist das DAS Ding der Musikindustrie. Unzählige Livealben von David Bowie oder The Doors beweisen das eindrucksvoll. "Wildflowers" ist nämlich das zweite Soloalbum vom Tom Petty, welches er ohne The Heartbreakers aufgenommen hat. Das Album von 1994 gilt als eines der emotionalsten und tiefgründigsten des Songwriters.

Nummern wie "You Wreck Me" oder der Titelsong sind bekannt. Der Rest des über einstündigen Werks verdient dennoch viel Beachtung. Genau wie das üppige Bonusmaterial des Re-Releases. "All the Rest" ist nämlich wirklich der Rest der Aufnahmesessions. Petty schrieb damals deutlich mehr Material, als er auf eine CD pressen konnte. Wer noch mehr Material möchte kann auch die Deluxe-Version erwerben. Da gibt es Home Recordings und Liveaufnahmen obendrauf.

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Katie Melua – Album No. 8

Nun, der Titel ist vielleicht sogar ein bisschen einfallsreicher als "Led Zeppelin III" oder "Van Halen II", aber damit gewinnt man keinen Blumentopf. Musikalisch hingegen zeigt Katie Melua, dass sie doch noch einige Ideen in petto hat.

Wir leben inmitten der Corona-Pandemie und die Ehe der Sängerin ist zerbrochen. Dennoch ist "Album No. 8" nicht verbitterter als "Album No. 1 bis No. 7". Melua bietet wieder ihren Mix aus Folk, Soul, etwas Jazz, vielen Streichern und dem idealen Soundtrack für Starbucks-Häuser. "A Love Like That" eröffnet das Album eindrucksvoll, klingt sogar leicht dramatisch. "English Manner" ist dann genau der Starbucks-Sound, der gut reingeht. Zumindest besser als die oft zu süße Vanille Latte. Aber es ist schon der Espresso der Platte. Besonders in diesen leichten Momenten kann Katie Melua überzeugen.

Benediction – Scriptures

Und noch ein Brett zum Rauswerfen. Die britischen Death Metaller von Benediction melden sich mit "Scriptures" eindrucksvoll wieder. Schön walzende Rhythmen, die ab und an auch mal in schnellere Gefielde ausbrechen. Das hat Charme und erinnert an die 90er, als das Genre wirklich groß war. Dass zwischen "Scriptures" und dem Vorgänger mit dem eher platten Titel "Killing Music" zwölf Jahre liegen, hört man den neuen zwölf Songs überhaupt nicht an. Vielleicht tat Benediction die Auszeit sogar gut. Die neuen Kompositionen versprühen Retro-Flair mit fetter Produktion, Spielfreude und gut durchdachte Songs. Gerade im Bereich Death Metal kann schnell Langeweile aufkommen. Das kann man dem achten Langspieler in über 30 Jahren Bandgeschichte zumindest nach den ersten Durchgängen nicht attestieren.

Alle Alben sind am 16. Oktober in digitaler sowie physischer Form erschienen. Haben Sie "Schon gehört", wer nächste Woche dabei sein wird? Die Ärzte melden sich nach acht Jahren mit "Hell" zurück. Bruce Springsteen hat eine Neue. Und Eisbrecher bringen ein neues Album für Rammstein-Fans raus. Wir hören uns wieder!

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