Korn-Gitarrist Brian Welch im Interview: Nackenschmerzen vom Headbangen

Gut Ding hat Weile: Während er mit der Band Korn zum Rockstar wurde, suchte sich Gitarrist Brian Welch mit dem Projekt Love and Death ein weiteres kreatives Ventil. Nach acht Jahren fand die Band wieder zusammen.

Korn haben in den 90ern eine ganze Generation von Headbangern geprägt. Sie haben weltweit Millionen von CDs verkauft und moderne Klassiker wie "Blind" oder "Here to Stay" geschrieben. Gitarrist Brian Welch, oft Head genannt, war das aber nicht genug. Nach seinem Wiedereinstieg in die Nu-Metal-Truppe hat er sich in seinem Projekt Love and Death auch mal als Sänger ausgetobt. Das war 2014. Acht Jahre später erst folgt das zweite Album "Perfectly Preserved". Gewerkelt wurde trotzdem ständig.

Wie ein Neuanfang

"Eigentlich arbeiten wir an dem Album seit 2014", so Head im Interview mit t-online. "Jedes Jahr kam da etwa ein Song bei heraus. Der Lockdown hat geholfen, dass wir mehr an dem Album arbeiten. Es war jedoch nicht so, dass wir erst durch die Pandemie die Songs fertiggestellt hätten."

Während er mit Korn in großen Hallen spielt, bei Festivals meist zu den Hauptattraktionen zählt und ein paar Millionen verkaufter CDs auf dem Buckel hat, besteht der Charme seines Projekts nun darin, dass man eine Art Neustart erlebe. Denn: Trotz fast 30 Jahren Profi-Musiker-Karriere, ist er mit Love and Death noch ein Newcomer. Für Welch eine durchaus spannende Perspektive.

"Das hier ist wirklich viel kleiner als Korn. Es fühlt sich an, als würde man von ganz vorne anfangen", so der Gitarrist. "Wissen Sie, es ist toll, dass ich jetzt auch mal Sänger bin. Ich liebe Vocals! Und das kann ich bei Korn einfach nicht machen."

Nackenschmerzen vom Headbangen

Und das mit fast 50 Jahren! Ob er von sich selbst behauptet, dass er "perfectly preserved" ist? "Mensch, 50... das ist schon verrückt! Aber ja, ich glaube schon, dass ich noch gut erhalten bin. Ich fühle mich jung, als wäre ich 30. Manchmal ist mein Körper schon etwas müde, aber im Kopf ist dem gar nicht so. Und ja, headbangen fällt mir heute schon schwerer als früher. Ich hatte letztes Jahr auch schon Probleme mit meinem Nacken deswegen."

Noch immer gehe er zum Chiropraktiker und habe von Zeit zu Zeit Schmerzen. "Unsere Körper sagen uns: 'Hey, mach mal langsam!'" Aber daran ist wohl kaum zu denken. Bald will er wieder echte Liveshows spielen, vertreibt sich mit Korn aber die Zeit bis dahin mit einem Livestream-Konzert, "Monumental", am 24. April.