Festnahme am Sarg der Queen: Polizei muss eingreifen

Damit die Öffentlichkeit Abschied nehmen kann, wurde die Queen in der Londoner Westminster Hall aufgebahrt. Dort kam es nun zu einem Zwischenfall.

Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. haben die Menschen in Großbritannien seit einigen Tagen die Möglichkeit, sich von ihrer Monarchin zu verabschieden. Ihr Sarg ist noch bis Montagmorgen in der Westminster Hall aufgebahrt, bevor dann das Staatsbegräbnis stattfindet. Unzählige Trauernde stehen dafür stundenlang in einer kilometerlangen Warteschlange, die sich entlang der Themse durch die Stadt bis zum Londoner Parlament zieht.

Nun wurde die andächtige Stimmung vor Ort durch einen beunruhigenden Zwischenfall gestört. Am Freitagabend ist ein Mann festgenommen worden, der in der Westminster Hall laut Zeugenaussagen in Richtung des Sargs rannte. Die Metropolitan Police teilte Medienberichten zufolge mit, sie habe den Mann in Gewahrsam genommen, nachdem es zu einer Störung gekommen sei.

Polizei reagiert innerhalb von Sekunden

Eine Zeugin sagte dem Sender Sky News, jemand habe ihre siebenjährige Nichte aus dem Weg geschubst, sei zum Sarg gelaufen und habe versucht, die über dem Sarg liegende royale Standarte hochzuheben. Die Polizei habe ihn "innerhalb von zwei Sekunden" ergriffen. Die Liveübertragung im Fernsehen wurde zum betreffenden Zeitpunkt ausgesetzt, stattdessen wurde eine Ansicht von außerhalb des Parlaments gezeigt.

Der "Guardian" berichtete unter Berufung auf Zeugen, der Mann sei aus der Schlange herausgesprungen, habe es geschafft, die Stufen hinaufzusteigen und den Sarg zu berühren. Die Metropolitan Police teilte laut britischer Nachrichtenagentur PA weiter mit, er sei wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz über die öffentliche Ordnung verhaftet worden und befinde sich derzeit in Gewahrsam. Sky News zitierte einen Parlamentssprecher, der sagte, ein Wartender aus der Schlange habe sich in Richtung des als Katafalk bezeichneten Gerüsts bewegt.