Körperspracheexpertin über Charlène von Monaco "Das sind die zwei Gesichter dieser Frau"
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Charlène ist seit zwölf Jahren Fürstin von Monaco. Doch machen das royale Leben und die Ehe mit Albert II. sie glücklich? Eine Körperspracheexpertin entdeckt Hinweise.
Charlene Wittstock hieß die heutige Fürstin von Monaco vor ihrer Heirat. Sie wuchs in Südafrika auf, erlangte großen Erfolg als Profischwimmerin. Doch als sie in Monaco Fürst Albert kennenlernte, veränderte sich ihr Leben schlagartig: Alle Blicke lagen auf ihr, als sie den Sohn von Grace Kelly heiratete und als sie drei Jahre später Zwillinge zur Welt brachte.
Doch stets fragte sich die Öffentlichkeit: Ist Charlène wirklich glücklich oder wachsen ihr die royalen Pflichten über den Kopf? Aus anfänglich verliebten Blicken wurde eine kühle Ausstrahlung bei Auftritten mit ihrem Mann und zusammen mit den Kindern. 2021 verschwand sie dann krankheitsbedingt von der Bildfläche, tauchte erst ein Jahr später wieder auf.
Körperspracheexpertin Silke Fritzsche hat Aufnahmen von Charlène unter die Lupe genommen und glaubt, anhand ihrer Gestik und Mimik zu erkennen, wie es um ihre Liebe und ihr Glück steht.
Videotranskript lesen
Charlène, Fürstin von Monaco. Geboren wurde sie 1978 als Charlene Wittstock in Simbabwe. Aufgewachsen ist sie in Südafrika. Als Profischwimmerin kam sie um die Welt, lernte Fürst Albert von Monaco kennen – und verliebte sich in ihn. Doch diese Liebe wird von Beobachtern immer wieder infrage gestellt. Charlène wirke unglücklich, heißt es oft. Doch stimmt das wirklich?
Körperspracheexpertin Silke Fritzsche hat sich Aufnahmen der Fürstin aus den vergangenen 13 Jahren angesehen – und erkennt zwischen ihr und ihrem Mann eine besondere Verbindung.
"Sie wirken hier in 2010 miteinander sehr harmonisch. Ein bisschen wie gute Freunde fast wirken, die auch starke gemeinsame Interessen haben. Körpersprachlich ist die große Leidenschaft hier nicht zu sehen. Es ist eher eine erwachsene Liebe mit viel Verbundenheit, gemeinsamen Interessen und einem gemeinsamen Ziel."
Ihr Ziel: Das Leben zusammen verbringen – als Ehepaar. Schon ein Jahr später heiraten Charlène und Albert. Es ist eine pompöse Hochzeitsfeier in Monaco.
"Bei der Hochzeit wirkt sie ein bisschen angespannt, ein bisschen aufgesetzt, das Lächeln. Aber das würde ich ihr zuschreiben, eben mit einer unglaublichen Aufmerksamkeit. Sie ist ja nicht in dem Königshaus aufgewachsen, wo sie auch erst mal reinwachsen durfte"
Mit der Heirat wird Charlène auf einmal Teil der bekannten monegassischen Adelsfamilie. Doch auch die Bilder von der am nächsten Tag folgenden kirchlichen Trauung wirken angespannt, fast schon inszeniert. Vielleicht, weil die Szene nach Drehbuch verläuft?
"Hier sagte er, jetzt muss es so. Und sie macht ja dann diesen Kuss. Und das hat er ihr vorher gesagt: Jetzt passiert hier das und das, und dann wäre das eine tolle Geste, wenn du das und das machst. Und sie führt es aus. Seine Regieanweisung. Und der Kuss, wie man hier sieht, ist auch eine Regieanweisung. Das ist jetzt kein kein Kurs der Leidenschaft, sondern wie das eben bei diesen offiziellen Anlässen auch so ist. Da wird eben geküsst. Punkt. Haken dran."
Da wirken diese Küsse und der Tanz von Charlène und Albert ein Jahr nach ihrer Trauung doch viel leidenschaftlicher.
"Das sind die zwei Gesichter dieser Frau. Nämlich diese lebensfrohe Südafrikanerin, die schon auch Selbstdisziplin gelernt hat. Und auf der anderen Seite die vielen Regeln am Hofe, denen sie auch nachkommen will, aber die ihre Natur im Grunde genommen fremd sind. Bei ihr ist das schon, da steckt ein Stück Romantik drin. Aber bei ihm ist es. Er hat sich lange ausgetobt. Und jetzt will ich eine Ehe haben, die auch wirklich funktioniert. Und das ist etwas, was oft so abgewertet wird. Aber wenn es zu viel Romantik ist, hält eine Ehe halt ganz oft auch den Wind und die Stürme und die Krankheit nicht aus."
Im Dezember 2014 bringt Charlène die Zwillinge Gabriella und Jacques zur Welt. Bei öffentlichen Auftritten wirken Mutter und Kinder manchmal distanziert. Die Expertin erkennt dennoch eine Nähe.
"Ich denke, dass sie eine liebevolle Beziehung hat mit ihren Kindern, aber auch ähnlich wie die Beziehung mit Albert losging. Das sind nicht so diese nach außen gezeigten großen Gefühle. Da läuft viel ab hinter verschlossenen Türen."
Große Gefühle sieht man auch immer seltener zwischen Charlène und Albert. Hat sich seit Beginn der Beziehung etwas verändert?
"Bei ihr spürt man im Verlauf der Ehe, dass sie sich ein bisschen anfängt, verloren zu fühlen. Also dass einfach dieses, was sie braucht, diese Verbindung, sie ist eine Frau, eine Ehefrau, die sehr viel Verbindung braucht. Und diese Verbindung scheint ihr verloren gegangen zu sein. Und da bleibt zurück so eine Traurigkeit und auch ein Rückzug."
2021 verschwindet die Fürstin auf einmal von der Bildfläche. Es heißt, sie sei wegen chronischer Erschöpfung und einer Zahnoperation in einer Schweizer Klinik, dann mit einer HNO-Erkrankung in Südafrika. Erst ein Jahr später kehrt sie, von Kameras begleitet, zurück an den monegassischen Hof.
"Was hier ganz interessant ist, ist, dass Albert hier sehr fürsorglich wirkt. Und das ist besser, mal den Blick auf seine Hand Sprache zu richten. Wenn Männer oft ihre Fürsorge zeigen, indem sie jemand noch mal ein Stück ran holen oder wirklich darauf achten, die Hand zu halten. Und ich habe bei ihm eher die Wahrnehmung, dass er vom Blick her so ein bisschen abschirmt und da so ein bisschen kritisch rum schaut. Und da ist Albert sicherlich keine Ausnahme. Wird manchmal erst so ein Weckruf: Hey, ich muss mich ja auch um meine Frau kümmern, wenn sie krank war."
Eine unterschätzte Liebe also? Sind die Schlagzeilen alle die Folge von falscher Interpretation? Ja, meint die Körperspracheexpertin, die Charlène als Realistin einschätzt und in der Beziehung des Fürstenpaares eine tiefgründige Verbindung erkennt.
"Ja, sie hat verstanden, dass eine Prinzessinnen-Geschichte keine Prinzessinnen-Geschichte ist, wie im Märchen. Und ja, sie hat für sich erlebt, dass sie sich vielleicht einsamer oft gefühlt hat, als sie es sich gedacht hatte. Und ja, dieser Kummer hat sich körperlich manifestiert. Aber ja, eine Krise ist immer eine Chance für ein Paar. Und diese freundschaftliche Verbundenheit, die von Anfang an da war in dieser Beziehung, das hat viel mehr Ernsthaftigkeit als, ich sag mal, große Liebe."
Was Charlènes Körpersprache über ihre Liebe zu Albert und zu ihren Kindern aussagt und warum sich ihr Glück verändert hat, erfahren Sie hier oder oben im Video.
- Eigenes Interview mit Silke Fritzsche
- Bildmaterial von Reuters
- Bildmaterial über Instagram