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Mette-Marit im Fokus: Schadet der Skandal ihres Sohnes Marius ihrem Image?


Gewaltexzess von Sohn Marius
Ist Mette-Marits Image in Gefahr?


Aktualisiert am 15.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Mette-Marit von Norwegen: Die Prinzessin wurde 1997 zum ersten Mal Mutter.Vergrößern des Bildes
Mette-Marit von Norwegen: Die Prinzessin wurde 1997 zum ersten Mal Mutter. (Quelle: Rune Hellestad/Getty Images)

Mette-Marits Sohn Marius hat gestanden, seine Freundin körperlich angegriffen und verletzt zu haben. Was bedeutet das für das Ansehen von Norwegens Kronprinzessin?

Marius Borg Høiby wurde Anfang des Monats für rund 24 Stunden festgenommen, nachdem er eine Frau in einer Osloer Wohnung angegriffen hatte. Nun räumte der 27-Jährige in einer schriftlichen Erklärung seine Schuld ein.

Seine Mutter, Kronprinzessin Mette-Marit, hat bislang zu den Vorwürfen gegen ihren Sohn geschwiegen. Die ARD-Königshausexpertin Leontine Gräfin von Schmettow glaubt aber, dass die Stellungnahme von Marius Borg Høiby nicht ohne Hilfe seiner bekannten Mutter entstanden ist. Denn auch die 50-Jährige profitiert von der Erklärung.

"Erinnert sehr an seine Mutter"

Im Gespräch mit t-online erklärt Leontine Gräfin von Schmettow: "Offiziell hat sie sich nicht geäußert, aber ich bin mir sicher, dass das Statement von Marius, das er angeblich selbst geschrieben hat, auch auf Mette-Marit zurückgeht." Die Journalistin führt weiter aus: "Mette-Marit hatte ihre Reise zu den Olympischen Spielen nach Paris verschoben und ist bei ihrem Sohn in Norwegen geblieben. Ich bin überzeugt davon, dass es lange Gespräche zwischen ihr und Marius gab und daraus seine Stellungnahme resultierte."

In jener Erklärung spricht Marius offen über "mehrere psychische Erkrankungen" und seinen Drogenmissbrauch. "Sein ehrlicher Umgang damit erinnert sehr an seine Mutter, die damals ebenfalls öffentlich Reue gezeigt und Fehler eingestanden hat. Das haben die Norweger und Norwegerinnen ihr sehr hoch angerechnet. Inzwischen ist Mette-Marit ein überaus beliebtes Mitglied der königlichen Familie", sagt Leontine Gräfin von Schmettow.

Während einer Pressekonferenz 2001 hatte die damalige Verlobte von Kronprinz Haakon offen über ihre exzessive Vergangenheit gesprochen: "Ich habe sehr ausschweifend gelebt. Ich kann leider das Leben nicht noch mal von vorn anfangen und habe meine Erfahrungen teuer bezahlt. Ich distanziere mich von Drogen." Diese Herangehensweise an Probleme verfolgt Mette-Marit bis heute. Ihre chronische Krankheit, eine Lungenfibrose, versteckt sie nicht und spricht offen darüber. Diese Transparenz macht sie glaubwürdig und mittlerweile sehr beliebt im Volk. "Sie hatte in dieser Angelegenheit sicherlich einen positiven Einfluss auf ihren Sohn", ist sich Leontine Gräfin von Schmettow mit Blick auf die jüngste Stellungnahme von Marius Borg Høiby sicher.

"Wiederholt sich die Geschichte?"

Eine ernsthafte Gefahr für das Ansehen der Kronprinzessin durch den Skandal ihres Sohnes sieht die ARD-Königshausexpertin nicht: "Natürlich weckt es Erinnerungen daran, dass auch Mette-Marit damals mit Drogen experimentierte. Möglicherweise wirft es die Frage auf: Wiederholt sich die Geschichte? Aber ich glaube nicht, dass die Norwegerinnen und Norweger jetzt Mette-Marit im Nachhinein dafür mitverantwortlich machen werden."

Dieser Ansicht ist auch Caroline Vagle, Adelsexpertin der norwegischen Zeitung "Se og Hør". Zu t-online sagt sie: "Dies ist eine sehr ernste Angelegenheit und betrifft nicht nur Mette-Marit, sondern die gesamte Krone". Auch wenn Marius offiziell kein Mitglied der königlichen Familie ist, gefährde er ihr Image: "Solche Skandale und die Kontroverse um Prinzessin Märtha Louise und ihren umstrittenen Verlobten Durek Verrett überschatten zweifellos die Arbeit der königlichen Familie. Auf Dauer besteht die Gefahr, dass die Norwegerinnen und Norweger das Vertrauen in das Königshaus verlieren."

Daher rät Caroline Vagle der Kronprinzessin zu einem Frontalangriff. "Mette-Marit hat sich in der Vergangenheit schon gegen Gewalt an Frauen eingesetzt. Diese Aufgabe wird für sie in Zukunft möglicherweise unangenehmer sein, da man nun über die Gewaltexzesse ihres Sohnes seiner Freundin gegenüber weiß. Allerdings ist ihr Einsatz bei diesem Thema jetzt umso wichtiger." Weil ihr Handeln Vorbildfunktion habe, könne sie mit einem authentischen Auftreten eine entscheidende Botschaft an die Norwegerinnen und Norweger senden: "Damit würde Mette-Marit zeigen, dass selbst in der angesehensten Familie ernsthafte Probleme auftreten können und ein ehrlicher Umgang damit wichtig ist."

Neben Gewalt gegen Frauen engagiert sich die Kronprinzessin schon lange für einen bewussteren Umgang mit mentalen Problemen. Seit 2001 ist sie Schirmherrin des Rates für psychische Gesundheit in Norwegen. Der Skandal um ihren Sohn mag herausfordernd sein, ist sicherlich aber auch eine Chance.

Verwendete Quellen
  • Gespräche mit Leontine Gräfin von Schmettow und Caroline Vagle
  • eigene Recherchen
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