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Mallorca-Wirtin Krümel im Interview: "Die Deutschen sind total harmlos"


Mallorca-Wirtin über Partyszene
"Diese Künstler haben das Trinkverhalten geändert"


04.05.2025 - 13:53 UhrLesedauer: 4 Min.
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Eröffnung des "Bierkönig" für 2025: Dieses Jahr soll auch Heino hier auftreten (Quelle: IMAGO)
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Marion Pfaff kennt sich mit Mallorcas Partyszene aus. Seit 14 Jahren betreibt sie ihre eigene Bar, sang selbst im Bierkönig. So bewertet sie die Entwicklungen vor Ort.

Als Krümel hat sich Marion Pfaff auf Mallorca einen Namen gemacht. Ihre Bar "Krümels Stadl" im südwestlichen Touristenort Peguera läuft gut. Promis wie Paul Jahnke, Micaela Schäfer, Gina-Lisa Lohfink, Marc Terenzi oder Nadja Abd el Farrag traten schon dort auf. Den Ballermann kennt sie gut, stand dort schon selbst auf der Bühne.

"Ich bin ganz ehrlich. Ich habe elf Jahre selbst im Bierkönig gesungen. Damals war dort ein ganz anderes Publikum", erzählt Pfaff t-online am Telefon. Sie hat nicht viel Zeit. Ihre Bar feiert Saison-Opening. Außerdem steckt sie seit zwei Tagen in Dreharbeiten. Doch über die Veränderungen am Ballermann spricht sie gern. Es ist ihr wichtig.

"Damals hat man zu Andrea Bergs 'Tausend Mal belogen' auf den Tischen getanzt und gefeiert." Heute sei das anders. "Die Musik ist schon sehr sauflastig und asi geworden", stellt sie klar. "Das animiert die Leute zum Trinken und zieht ein ganz anderes Publikum an. Für mich war das einer der Gründe, zu sagen: Ich habe keinen Bock mehr hier zu singen, mir reicht es jetzt."


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Künstler wie Ikke Hüftgold und Killermichel haben provokative Musik gemacht und dementsprechendes Publikum angezogen.


Marion Pfaff


Der Wunsch nach einer eigenen Bar führte sie ebenso vom Ballermann weg, wie der Publikumswechsel dort. "Künstler wie Ikke Hüftgold und Killermichel haben provokative Musik gemacht und dementsprechendes Publikum angezogen. Da habe ich mich nicht mehr wohlgefühlt. Diese Künstler haben das Trinkverhalten einiger Touristen geändert und anderes Publikum angelockt."

Gleichzeitig weiß Pfaff aber auch: "Alkoholkonsum am Ballermann, der gehört halt dazu." Es sei schade, dass Mallorca häufig auf diese 500 Meter am Strand reduziert werde. Gleichzeitig ziehe der Ballermann seit Jahrzehnten Leute zum Feiern an. "Es war schon immer so und es wird wohl auch immer so sein." Dass viele Besucher es seit einigen Jahren mit ihrem Verhalten übertreiben, bewertet sie kritisch. "Früher war der Alkoholkonsum auch schon stark, aber nicht so exzessiv, wie in den letzten fünf, sechs Jahren." Für sie steht deswegen fest, "dass man bestimmte Regeln finden muss, um eine Eskalation zu verhindern".

Deutsche seien im Vergleich zu Engländern harmlos

"Es gibt Menschen, die eskalieren einfach. Die urinieren überall hin, hinterlassen ihren Dreck. Ich sehe ein, dass dort Auflagen geschaffen werden müssen, mehr Polizeipräsenz gezeigt wird und es Benimmregeln geben muss. Aber, dass das eine Partymeile zum Feiern und Trinken bleiben muss, ist meiner Meinung nach ziemlich wichtig. Ballermann ist Ballermann und muss auch Ballermann bleiben." Wenn feiernde Massen aufeinandertreffen, dann herrsche schnell eine Art Ausnahmezustand, auch bei anderen Nationalitäten.

"Die Deutschen sind im Vergleich zu den Engländern total harmlos", meint sie. "Wir waren vor Kurzem, noch in der Vorsaison, in Magaluf und waren geschockt, was da so abgeht." Der Ferienort am westlichen Ende der Bucht von Palma zieht besonders Touristen aus Großbritannien an. "Dagegen sind die Deutschen harmlos", findet Pfaff. "Da sieht man nur freie Oberkörper von Männern und Frauen. Die drücken dir förmlich die Brüste ins Gesicht. Das habe ich am Ballermann noch nie erlebt. Die Leute liegen kotzend auf der Straße. Die Holländer saufen auch genauso wie die Deutschen."


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Er versucht, sich der modernen Zeit anzupassen, ich feiere das tatsächlich.


Marion Pfaff


Dass an der von Deutschen so beliebten Platja de Palma bald der 86-jährige Sänger Heino auftreten wird, hat die Mallorca-Wirtin mitbekommen. "Ich finde Heino super. Aber ich hoffe, dass Heino am Ballermann nicht funktioniert. Ich würde ihn sofort für Krümels Stadl buchen. Er ist ein Urgestein in der Schlagerwelt. Er versucht, sich der modernen Zeit anzupassen, ich feiere das tatsächlich."

Mit seinem hohen Alter wird Heino der älteste Künstler, der je im Bierkönig auftrat. Pfaffs Prognose fällt dennoch positiv aus: "Ich glaube, Heino wird das schaffen. Er wird dort nicht herumspringen, sondern mit seiner Art das Publikum überzeugen. Ein Jürgen Drews brauchte das bei seinen Auftritten auch nicht mehr. Musik ist alterslos. Wenn du noch relativ fit bist, kannst du auch im Bierkönig im hohen Alter bestehen."

Probleme sieht sie eher woanders. "Die älteren Generationen kennen Heino noch, bei den jüngeren kann es schwierig werden. Ich bin sehr gespannt, wie er im Bierkönig ankommen wird. Bei uns würde er auf jeden Fall funktionieren, weil wir ein ganz anderes Publikum haben."

"Heino ist die 12.000 Euro auf jeden Fall wert"

Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung setzt der Bierkönig große Hoffnungen in den Sänger. 12.000 Euro soll er angeblich für einen Auftritt bekommen, plus Spesen. "Heino ist die 12.000 Euro auf jeden Fall wert", findet Pfaff. "Bei bestimmten Veranstaltungen würde ich für ihn auch tief in die Tasche greifen, vielleicht würde es etwas weniger werden."

Jetzt feiert Marion Pfaff aber erst einmal die Saisoneröffnung in Paguera. Zwar noch ohne Heino, dafür aber mit einer kleinen Premiere. Erstmals seit 14 Jahren kann draußen Livemusik gespielt werden. Zuvor scheiterte sie mehrfach an den spanischen Behörden, jetzt wurde ihr Antrag genehmigt. Und was wünscht sie sich für die neue Saison? "Dass es weiterhin so gut läuft, wie in den letzten 14 Jahren."

Verwendete Quellen
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