"Ich wäre zurecht gefeuert worden" Thomas Gottschalk stichelt gegen das ZDF
Nach seinem "Wetten, dass ..?"-Abschied teilte Thomas Gottschalk öffentlich seine Enttäuschung über das ZDF. Nun folgt ein Seitenhieb gegen den Sender.
Thomas Gottschalk schießt gegen das ZDF. Viele Jahre hatte der Moderator mit Unterbrechungen durch die Sendung "Wetten, dass ..?" geführt. Am 25. November 2023 feierte er dann jedoch seinen endgültigen Abschied von dem Format. Ein Abend, den er für eine Spitze gegen seinen einstigen Arbeitgeber jetzt noch einmal zum Thema macht.
"Dass mir bei meiner letzten 'Wetten, dass ..?'-Sendung mehr als 12 Millionen zuschauten, was immerhin einen Marktanteil von 45 Prozent bedeutete, war mir kaum der Rede wert, und ich fragte immer noch bockig, wo denn der 'Rest der Nation' geblieben sei", schreibt Gottschalk jetzt in einem von ihm verfassten Artikel der "Bild"-Zeitung.
Darin teilt er kurz darauf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber aus: "Ich wäre bei den circa drei Millionen Zuschauern, für die meine Nachfolger am Samstagabend heute gefeiert werden, zu Recht gefeuert worden."
Bei ihm hätten schließlich "auch mal 20 Millionen Menschen vor dem Fernseher" gesessen, "und Peter Alexander hatte mit seiner Show zur Blütezeit fast das doppelte Einspielergebnis", begründet Gottschalk die Aussage.
"Schaue heute öfter Netflix"
Der 75-Jährige räumt jedoch ein, dass ein Wandel hinsichtlich des Medienkonsums stattgefunden hat: "Der Samstagabend gehört nicht mehr der Familie, und das Fernsehen gehört nicht mehr in ihre Mitte. Darüber darf einer wie ich nicht jammern und sich schon gar nicht dafür schuldig fühlen. Ich habe ja die 'großen Zeiten' des Fernsehens miterlebt und schaue heute selbst öfter Netflix als die Öffentlich-Rechtlichen."
Das klingt nach einer Bescheidenheit, die man von mir nicht gewohnt ist, die sich aber mit einem gewissen Alter und der damit verbundenen Reife von selbst einstellt, und die habe ich mit 75 offensichtlich erreicht.
Gottschalk nutze seinen Artikel, um etwas zu tun, "was ich nicht gelernt habe: zu reflektieren und den Fokus auf mich selbst zu richten". In seinem Text betont er, heute gut damit leben zu können, "dass ich die Welt durch mein Wirken nicht verändert habe". Er habe ihr jedoch "mit entsprechender Lautstärke" des Öfteren klarmachen wollen, "wo es meiner Meinung nach lang ging".
Es gebe im Leben eines jeden Menschen aber einen Zeitpunkt, "von dem ab man sich selbst nicht mehr als 'Nabel der Welt' betrachtet", so Gottschalk. Dann erkenne man, "dass man immer ein winziger Teil eines Großen und Ganzen ist, das sich noch dazu in ständigem Fluss befindet".