Haftstrafen für "Opa-Gangster" Überfall auf Kim Kardashian: Urteile im Prozess gefallen

Im Oktober 2016 wurde US-Realitystar Kim Kardashian in Paris brutal überfallen und ausgeraubt. Mitte Mai startete der Prozess, nun wurden die Täter verurteilt.
Neun Jahre nach dem Überfall auf Kim Kardashian in Paris hat ein Gericht acht der angeklagten Täter verurteilt und zwei freigesprochen. Sieben der Verurteilten erhielten Haftstrafen zwischen drei und acht Jahren, die teils oder ganz zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Gegen einen weiteren Beteiligten wurde am Abend in Paris eine Geldstrafe verhängt. Die Vorwürfe gegen die neun Männer und eine Frau reichten von bewaffnetem Raubüberfall über unerlaubten Waffenbesitz und Freiheitsberaubung bis zu Urkundenfälschung.
Die Angeklagten im Durchschnittsalter von rund 60 Jahren wurden von der französischen Presse als "Opa-Gangster" beschrieben. Viele von ihnen verbrachten bereits Jahre hinter Gittern. Die Urteile seien nicht besonders streng und berücksichtigten das Alter und teils auch Erkrankungen der Angeklagten, sagte der Vorsitzende Richter. Einer von ihnen ist inzwischen taub-stumm, einer leidet an Parkinson und ein anderer wird wegen einer Krebserkrankung behandelt.
Täter fesselten und knebelten Kim Kardashian
Kardashian wurde während der Fashion Week in der Nacht zum 3. Oktober 2016 im Luxusquartier "No Address" im schicken 8. Pariser Stadtbezirk überfallen. Fünf Räuber waren als Polizisten verkleidet gegen 2.30 Uhr plötzlich vor der Residenz aufgetaucht. Zwei von ihnen brachten den Pförtner in ihre Gewalt und stürmten maskiert und mit vorgehaltener Waffe in Kardashians Zimmer.
Dort bedrohten sie die US-Amerikanerin mit der Waffe, fesselten und knebelten sie mit Klebeband an Armen und Beinen. Kardashian konnte selbst ihre Fesseln lösen und Alarm schlagen. Der Medienstar blieb körperlich unverletzt, stand aber unter Schock. Kardashian erzählte vor Gericht in Paris, sie habe Angst gehabt, dass die Täter sie vergewaltigen oder erschießen würden. "Ich war mir absolut sicher. Ich dachte, ich würde sterben", sagte sie aus.
Die Täter erbeuteten Schmuck im Wert von rund neun Millionen Euro, darunter den Verlobungsring des Stars mit einem 18,88-karätigen Diamanten. Die millionenschwere Beute wurde bis heute nicht gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Kriminellen sie in Antwerpen zu Geld gemacht haben. Hauptverantwortlich dafür soll ein Mann mit dem Spitznamen "Reibenase" gewesen sein, dieser Angeklagte starb aber kurz vor Prozessbeginn.
- Nachrichtenagentur dpa