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Mecklenburg-Vorpommern: Großer Stallbrand löst Debatte aus


"Immer noch keine Kehrtwende"
Stallbrand mit Tausenden toten Tieren löst Debatte aus

Von dpa, aj

Aktualisiert am 08.07.2025 - 07:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Nach einem Brand im HühnerstallVergrößern des Bildes
Die Reste einer Stallanlage mit einer Solaranlage auf dem Dach sind nach einem Feuer auf dem Gelände eines Biohühnerbetriebs zu sehen (Luftaufnahme mit einer Drohne). (Quelle: Jens Büttner/dpa/dpa-bilder)
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Eine große Hühnerstallanlage wurde bei einem Brand für die Tiere zur Todesfalle. Der Fall löste auch eine politische Debatte aus.

Bei einem Großbrand in einem Stallgebäude in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Polizeiangaben rund 9.500 Hühner verendet. Die Ursache für das Feuer im Landkreis Ludwigslust-Parchim sei noch unklar, sagte ein Sprecher, der den Sachschaden nach ersten Informationen auf rund eine Million Euro schätzte. Es liefen Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Das Feuer brach gegen 10.40 Uhr auf dem Geflügelhof aus. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte in Bresegard bei Picher habe das Gebäude bereits in Vollbrand gestanden, so der Sprecher. Ein Brandursachenermittler wird laut Polizei wegen der Hitzeentwicklung vermutlich erst ab Dienstag seine Arbeit aufnehmen können.

"Immer noch keine Kehrtwende in der Tierhaltung"

Die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, Ina Latendorf, betonte, der Vorfall reihe sich ein in die Abfolge verheerender Brände in Stallanlagen. "Nach dem Fanal in Alt-Tellin vor vier Jahren hat immer noch keine Kehrtwende in der Tierhaltung eingesetzt." Bei dem Brand waren am 30. März 2021 in einer großen Schweinestall-Anlage in Alt Tellin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) rund 50.000 Tiere getötet worden.

"Trotz vieler Bekundungen sind bisher die notwendigen baurechtlichen Änderungen, zum Beispiel bei den Lüftungssystemen, nicht in ausreichendem Maße vorgenommen worden und vor allem für einen wirksamen Brandschutz nicht festgelegt worden", kritisierte die Politikerin.

Zugang zum Freiland

Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten betonte, Stallbrände seien keine tragischen Einzelfälle. Vielmehr handele es sich um systematisches Versagen im Umgang mit fühlenden Lebewesen. "Wir fordern deshalb effektive Brandschutzmaßnahmen, die eine echte Rettung der Tiere ermöglichen. Dazu gehören brandsichere Abschnitte, mobile Rettungspferche und vor allem Zugang zu Freiland, damit Tiere im Notfall überhaupt eine Überlebenschance haben", mahnte die Stiftung.

Der agrar- und umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern, Harald Terpe, forderte, dass Brandschutzmaßnahmen auch in bestehenden Tierhaltungsanlagen umzusetzen seien. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass bestehende Ställe beim Brandschutz praktisch außen vor bleiben. Wir brauchen endlich eine gesetzliche Grundlage, die auch bestehende Anlagen zu wirksamen Brandschutzmaßnahmen verpflichtet. Jeder weitere Brand mit tausenden toten Tieren ist ein Skandal und Ausdruck politischer Untätigkeit."

Immer wieder Brände in Ställen mit vielen toten Tieren

Bei einem Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Niedersachsen waren erst vergangene Woche Hunderte Ferkel ums Leben gekommen. Ein Passant bemerkte ein Feuer im Schweinestall des Hofs in Melle, wie die Polizei in Osnabrück mitteilte. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Stall bereits voll in Flammen. Lediglich 20 der rund 600 Tiere konnten laut Polizei gerettet werden. Bei diesen handelte es sich um rund 550 Ferkel und 50 Schweine. Auch hier wurde der Gesamtschaden auf eine hohe sechsstellige Summe geschätzt. Die Polizei beschlagnahmte den Brandort und nahm Ermittlungen zur Ursache auf.

14.500 Legehennen verendeten zudem Ende Juni bei einem anderen Stallbrand in Niedersachsen, in Bad Fallingbostel im Landkreis Heidekreis. Wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte, konnten die Tiere nicht mehr aus dem brennenden Gebäude gerettet werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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