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Anita Kupsch: Ihr langer Leidensweg und der letzte Auftritt


Tod von TV-Star Anita Kupsch
Sie wehrte sich bis zuletzt

Von t-online, sow

Aktualisiert am 03.07.2025 - 18:26 UhrLesedauer: 3 Min.
Schauspielerin Anita Kupsch: Als "kesse Göre" machte sie sich in der Filmbranche einen Namen.Vergrößern des Bildes
Schauspielerin Anita Kupsch: Als "kesse Göre" machte sie sich in der Filmbranche einen Namen. (Quelle: via www.imago-images.de)
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Anita Kupsch ist tot. Die "Praxis Bülowbogen"-Schauspielerin starb nach langem Leidensweg. Dabei war es nicht nur eine Krankheit, die ihr zu schaffen machte.

Direkt, schlagfertig und resolut: So beschrieben Weggefährten die Schauspielerin Anita Kupsch – und so wurde sie auch berühmt. Denn in ihrer wohl bekanntesten Rolle, die der Sprechstundenhilfe Gabi Köhler in der ARD-Vorabendserie "Praxis Bülowbogen", verkörperte sie ebenfalls eine Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm. Doch zuletzt wirkte Kupsch alles andere als resolut.

Denn die Schauspielerin, die am Donnerstag mit 85 Jahren gestorben ist, litt seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen. Ihr Ehemann Klaus-Detlef Krahn sagte der Deutschen Presse-Agentur, er sei einerseits fassungslos, andererseits auch etwas erleichtert. "Ich bin zufrieden, sie ist endlich erlöst", so Krahn. "Sie lag nur noch im Bett, hat mich nicht mehr verstanden und konnte sich nicht mehr äußern."

"Ihr fehlt einfach die Energie"

Krahn und Kupsch – das war offensichtlich die große Liebe. Seit 1986 waren sie verheiratet, fast 40 Jahre. Der 79-Jährige besuchte seine Frau bis zuletzt in einer Pflegeeinrichtung in Berlin, kümmerte sich um sie – und musste mit ansehen, wie die Demenz ihr alle Erinnerungen nahm. Schon seit Jahren war die Frau, die als Arzthelferin berühmt wurde, auf eine Krankenversorgung angewiesen. Bereits 2017 beendete sie mit einem letzten Auftritt in der ZDF-Serie "Die Spezialisten" ihre TV-Karriere.

"Ihr fehlt einfach die Energie für Auftritte oder Partys", sagte Krahn im Jahr 2022 in einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung, nachdem Kupsch erneut wegen einer Brustkrebserkrankung kürzertreten musste und sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.

Aus diesem Jahr stammt auch eines der letzten Bilder der einstigen TV-Ikone, welches sie bei einem der immer seltener gewordenen Auftritte bei öffentlichen Veranstaltungen zeigt. Ihr Mann Klaus Krahn stützt sie, Kupsch wirkt zerbrechlich und blass.

Eine kleine Frau, zierlich, mit blondem Kurzhaarschnitt: Das war Kupsch schon seit Jahrzehnten. Nur auf Fotos aus den späten Sechzigern und Anfang der Siebziger sieht man sie mit langen Haaren. Geboren wurde sie am 18. Mai 1940 in Berlin. Schon als Kind nahm sie Ballettunterricht. Als Beruf lernte sie Visagistin. Doch dann entdeckte sie ihre Liebe fürs Schauspiel. In den Sechzigern begann ihre Karriere: am Theater, beim Film und beim Fernsehen.

Im Jahr 1998 erhielt sie mit "Anitas Welt" im ZDF ihre eigene Comedyshow. In mehr als 50 Jahren Laufbahn übernahm sie allein vor der Kamera fast 100 Rollen, dazu kamen unzählige Theaterauftritte. Zeitungen nannten sie gerne eine "kesse Berliner Göre", der Ruf, eine schonungslos-direkte, teils schroffe Art zu haben, eilte ihr voraus.

"Am Arsch habe ich kein Talent"

Ihre Schlagfertigkeit half ihr in der Film- und TV-Branche, als noch hauptsächlich Männer das Sagen hatten. Lange vor der MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung konterte Kupsch als junge Frau bei einem Vorsprechen mal eine unverschämte Bitte: Sie solle aufstehen, sich umdrehen und den Rock hochnehmen. "Und da hab' ich nur gesagt: 'Am Arsch habe ich kein Talent'."

Im Alter kamen dann die gesundheitlichen Strapazen. Kupsch kämpfte tapfer, doch die Bestrahlung aufgrund der Krebserkrankung setzte ihr zu. Schon im Mai 2020 brachte sie nur noch 39 Kilogramm auf die Waage. Ihr Mann stand ihr bei: "Wir versuchen, die Zeit, die uns noch bleibt, miteinander zu genießen", sagte er 2022 – und bettet seine Frau drei Jahre später für immer zur letzten Ruhe.

Verwendete Quellen
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