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Samuel Koch: die Tage nach dem "Wetten, dass..?"-Unfall


Samuel Koch
Er schildert die Tage nach dem "Wetten, dass..?"-Unfall

bas

Aktualisiert am 20.04.2012Lesedauer: 3 Min.
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Samuel Koch schildert in seinem Buch die Zeit nach dem "Wetten, dass..?"-UnfallVergrößern des Bildes
Samuel Koch schildert in seinem Buch die Zeit nach dem "Wetten, dass..?"-Unfall (Quelle: dpa-bilder)

Am kommenden Montag erscheint die Biografie des "Wetten, dass..?"-Unglückskandidaten Samuel Koch. Darin beschreibt der 24-Jährige nicht nur den Moment, als er 2010 in der Show mit Sprungfedern über Autos sprang und tragisch verunglückte. Auch die Tage im Krankenhaus schildert er ergreifend. So hat Samuel Koch gelitten, als er das Gefühl für seinen Körper verloren hat.

Der "Wetten, dass..?"-Kandidat Samuel Koch hatte nach dem tragischen Unfall noch Gefühl in seinem Körper. "Ich konnte meine Arme und Beine bewegen, die Hände benutzen. Bis zum Montag besaß ich weitgehend noch Kontrolle über meinen Körper", zitiert "Bild" vorab aus dem Werk mit dem Titel "Zwei Leben". Durch die Ausführungen, die Samuel zusammen mit dem Journalisten Christoph Fasel verfasst hat, wird klar, wie der 24-Jährige im Krankenhaus gelitten hat.

Thrombosen durch Blutgerinnung

Was bei dem Aufprall auf dem Hallenboden mit seinem Körper tatsächlich passiert war, schildert Koch so: "Der erste und der letzte Halswirbel waren unter der Wucht des Aufpralls geborsten; ein Splitter aus dem 7. Halswirbel hatte die Halsschlagader aufgeschlitzt". Das hatte schlimme Folgen für den sportlichen Show-Teilnehmer, denn das gerinnende Blut habe Thrombosen ausgelöst, in deren Folge Koch zwei kleine Gehirnschläge erlitten hatte.

"Um weitere Schlaganfälle zu verhindern, beschloss man, das Blut zu verdünnen. Das verdünnte Blut sickerte in den zerstörten Wirbelkanal ein und drückte das Rückenmark immer stärker zusammen. Die Einblutung begann buchstäblich, meinen Lebensnerv abzuschnüren."

"Die Lähmung stieg meinen Körper hoch"

"Am Montag stieg die Lähmung meinen Körper hoch. Mittags hatte ich das Gefühl zu ersticken; die Einblutung drohte das Atemzentrum lahmzulegen", heißt es weiter in Samuel Kochs Buch. Der Bericht des jungen Mannes über seinen Zustand nach dem Unfall ist dramatisch. Am Montagabend habe das Ärzteteam dann die Entscheidung zur Operation gefällt. "Sie sollte den Druck auf das Rückenmark verringern und die Chance eröffnen, dass meine verloren gegangenen motorischen Fähigkeiten zurückkehren könnten."

Es ging um Leben und Tod

Auch für Samuels Eltern war es eine schlimme Zeit, wie der Buchautor schildert: ""Am Montagabend klingelte also bei meinem Vater das Telefon (...) 'Das war der schlimmste Tag`, erinnert sich mein Vater, 'Der schlimmste überhaupt'. Meine Eltern spürten mehr, als dass sie wussten: Bei der Operation ging es um Leben und Tod."

"Ich wollte schreien. Aber ich konnte nicht"

Der Nacken von Samuel Koch musste absolut ruhig gestellt werden. Dazu wurde ihm ein Halofixateur in den Kopf geschraubt. "Sie schraubten gemeinsam das Ding in meinen Kopf. Mein Schädel dröhnte und brummte. Ich spürte Schmerzen, die mir das Gehirn wegzusprengen schienen. Bohrer- und Schraubgeräusche in mir." Das war offenbar ein übler Moment, denn Koch schreibt weiter. "Ich wollte schreien, aber ich konnte nicht. Ich spüre, ich werde irgendwo festgeschraubt. Am Boden einzementiert. (...)"

Staub auf meinem Körper

Die Bewegungslosigkeit machte dem 24-jährigen Sportler schwer zu schaffen: "Es war grässlich, mich nicht bewegen zu können. Ich fühlte mich ausgeliefert wie eine Schildkröte, die auf ihren Rückenpanzer gerollt ist." Er beschreibt sene ganz privaten Gedanken, die ihn in dieser Situation in den Sinn kamen folgendermaßen: "Ich meinte zu spüren, wie sich der Staub im Raum auf mir ablegte, undich konnte nichts dagegen tun. So lag ich da und ließ mich in meiner überreizten Fantasie vom Staub zudecken, begraben. Vielleicht lässt der Staub mich ja verschwinden." (...) Verzweiflung stieg in mir auf. Mein Körper ist nur noch eine tote Hülle. Nutzlos, dass man ihm mit sich herumschleppt."

"Zum ersten Mal nach dem Unfall weinte ich"

"In den ersten Wochen nach dem Unfall war ich tapfer, zäh, zuversichtlich. Ich wollte doch wieder laufen können! (..) Aber langsam drang die Wahrheit scheibchenweise in meine Gedanken und ich merkte, wie ich den Halt zu verlieren drohte. Ich lag im Bett auf der Intensivstation in Nottwil. Zum ersten Mal nach dem Unfall weinte ich."

"Samuel Koch. Zwei Leben",
23. April 2012, Adeo-Verlag,
205 Seiten, 17,99 Euro

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