Ramona Leiß: Das Outing kostete mich die Karriere
Ihr Glück in der Liebe hat sich negativ auf ihren Beruf ausgewirkt: Seit ihrem Outing im Jahr 2008 blieben die Jobangebote aus, beklagt sich Ramona Leiß in der "Bild am Sonntag". Sie ist überzeugt: "Mein Outing hat mich effektiv meine Karriere gekostet."
Die heute 60-Jährige lebte früher offiziell immer mit Männern zusammen. Aus ihrer Beziehung mit Medienmanager und Fernsehproduzent Fred Kogel stammt ihr Sohn Alexander.
Doch 2008 hatte sie genug vom Versteckspielen und machte ihre Liebe zu Frauen öffentlich. 2014 gab sie ihrer Lebensgefährtin Sabine das Jawort. Ihre Entscheidung bereue sie nicht, so Leiß. Im Gegenteil, sie hätte es schon früher tun sollen.
"In der heilen Familienunterhaltung keine Chance mehr"
Ihrer Karriere habe sie damit aber geschadet, glaubt Leiß. "Als bekennende Lesbe habe ich in der heilen Familienunterhaltung keine Chance mehr." Ihre Sendung "Ramona" im MDR verlor sie Ende 2009. Die Verantwortlichen hätten immer abgestritten, dass es etwas mit ihrer Liebe zu einer Frau zu tun gehabt habe, so Leiß. "Hinten herum habe ich aber erfahren, dass eine lesbische Moderatorin im Unterhaltungsfernsehen nicht haltbar sei."
Malerei statt TV
Sie bewarb sich weiter, doch ohne Erfolg. Den Willen, wieder im Fernsehen zu arbeiten, hätte sie aber auf jeden Fall: Ein Frauen-Talk von, mit und über gestandene Frauen würde ihr gefallen. Doch solange sich dieser Wunsch nicht erfüllt, setzt sie auf die Malerei. Reich werde sie damit nicht, so Leiß, aber sie komme über die Runden.
Im Jahr 2012 war Leiß zuletzt im TV zu sehen, damals machte sie beim RTL-Dschungelcamp mit. Ihre Karriere hatte sie 1984 mit der "Aktuellen Schaubude" im NDR begonnen. Im ZDF moderierte sie danach neben Joachim Bublath die "Knoff-Hoff-Show", außerdem den "Fernsehgarten" und verschiedene Volksmusiksendungen.