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Thomas Anders: "Es gibt nicht nur ein Geheimnis"


Thomas Anders
"Es gibt nicht nur ein Geheimnis"

InterviewEin Interview von Luca Cordes

Aktualisiert am 16.10.2018Lesedauer: 5 Min.
Interview
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Thomas Anders: Der Sänger heißt im wirklichen Leben Bernd Weidung.Vergrößern des Bildes
Thomas Anders: Der Sänger heißt im wirklichen Leben Bernd Weidung. (Quelle: imago-images-bilder)

Thomas Anders ist aus dem Musikgeschäft nicht mehr wegzudenken. Durch Modern Talking ist der 55-Jährige bekannt geworden – und spricht mit t-online.de über die Folgen seiner frühen Karriere, das Geheimnis seiner Ehe und Dieter Bohlen.

Braungebrannt fläzt sich Thomas Anders an einem schönen Spätsommertag auf einer gemütlichen, schwarzen Coach. Im Interviewraum von Warner Music in Berlin-Mitte ist es still und auch die Hitze dringt von draußen nicht herein. Der Sänger, dessen Name in vielen Köpfen wohl noch immer den Refrain von "You're My Heart, You're My Soul" auslöst, gibt sich kumpelhaft. Auf die in der Showbranche sonst üblichen Aufpasser in Form von PR-Agenten und Managern verzichtet Anders gleich ganz.

t-online.de: Thomas, die Songs auf Deinem neuen Album "Ewig mit Dir" bezeichnest Du als Pop-Schlager. Da ist schon eine gewisse Abgrenzung herauszuhören. Stört es Dich, als Schlagerstar bezeichnet zu werden?

Thomas Anders: Stören tut es mich nicht, aber ich muss es ja von meiner Seite nicht noch untermauern. Es ist ja irgendwie ein deutsches Phänomen, dass man alles klassifizieren muss. Das Synonym für einen deutschen Text ist ein Schlagertext. Es ist jetzt aber nicht so, wie man den Schlager noch von früher kennt. Der Schlager von heute, der Schlager-Schlager – jetzt fange ich schon selbst an zu klassifizieren – der geht ja mittlerweile fast in die volkstümliche Richtung.

Schlagertexte müssen einfach sein und zum Mitsingen einladen. Der Fokus liegt nicht unbedingt auf Qualität. Tauchen in der Pressemitteilung zu Deinem neuen Album deshalb so oft die Worte Seriosität, Anspruch und Niveau auf?

Ich habe das gar nicht so betont. Das war ja der Texter. So ein biografischer Text ist im Normalfall ein Gespräch von zwei Stunden. Derjenige, der die Biografie geschrieben hat, nimmt sich daraus eine Essenz. Oder er interpretiert meine Worte auch. Vielleicht ist es ja mehr seine Meinung. Mir persönlich ist das gar nicht so aufgefallen. Ich bin eigentlich nicht der Typ, der diese Worte benutzt. Für mich ist es einfach Unterhaltung. Und es ist gute Unterhaltung.

Durch Modern Talking und den Hit "You're My Heart, You're My Soul" sind Dieter Bohlen und Du 1985 zu Megastars geworden.

Das war eine Über-Karriere! Es war größer als groß und damit muss man Frieden schließen. Ich bin ja dankbar, dass ich die Karriere mit Modern Talking hatte. Es gibt viele Künstler, die nicht mehr auf ihre Vergangenheit angesprochen werden dürfen. Das finde ich doof. Es ist doch legitim, dass Modern Talking immer wieder ins Gespräch kommt.

Modern Talking überschattet aber auch ein Stück weit Deine Solokarriere. Ist das ebenfalls legitim?

Das ist mein Schicksal, was aber nicht schlimm ist. Ich kann damit gut umgehen und lebe Modern Talking ja noch heute. Es stellt sich mir die Frage gar nicht, ob ich da einen Vergleich ziehen muss. Ich will auch nicht selber mit mir in Konkurrenz gehen. Das bedeutende für mich und meine Person ist, dass ich nach all den Jahren immer noch da bin. Ich bin sehr dankbar dafür.

Thomas Anders ist ein Künstlername. Hast Du nach Modern Talking jemals darüber nachgedacht, Dir einen neuen zuzulegen?

Nein, warum das denn?

Thomas Anders (mit richtigem Namen Bernd Weidung) kam am 1. März 1963 in Mörz zur Welt. Sein musikalischer Durchbruch gelang Anders im Januar 1985 zusammen mit Dieter Bohlen. Das Duo Modern Talking landete mit "You're My Heart, You're My Soul" prompt einen Megahit. Ende des Jahres 1987 trennten sie sich ein erstes Mal. Ein mehr als erfolgreiches Comeback folgte im Jahr 1998, doch schon 2003 folgte das nächste Aus. Ein Jahr später startete Anders solo durch. Sein Verhältnis zu Bohlen gilt als zerrüttet.

Um Dich von Deiner ersten Karriere zu distanzieren und als Solokünstler neu durchstarten zu können.

Ich will mich gar nicht distanzieren. Es ist genauso, wie wenn ein Prominenter mit einer dicken Sonnenbrille über den Flughafen läuft. Dann sagen alle: Guck mal, das ist XY mit einer Sonnenbrille. Das ist meine Identität und die kann man nicht ausziehen. Das bin ich.

Gab es eigentlich einen Moment in Deiner Karriere, in dem Du kurz davor warst, abzuheben?

Naja, es gibt bestimmt Menschen, die glauben, dass ich abgehoben bin. Gerade, weil ich ein sehr privilegiertes Leben führe. Mit dem Wohlstand, den ich habe, stehe ich auf der Sonnenseite des Lebens. Ich bin aber nun mal so, wie ich bin. Da steckt jetzt keine Strategie dahinter. Das Einzige, was dahintersteckt, ist vielleicht Bequemlichkeit. Die Vorstellung, dass ich mich immer verändern muss, wenn ich in der Öffentlichkeit bin, ist für mich ganz grausam.

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Du hast nicht nur ein neues Album raus gebracht. Aktuell bist Du auch Juror bei "XFactor" und damit auf dem gleichen Terrain unterwegs, wie Dein einstiger Partner Dieter Bohlen bei DSDS.

Nein, ich bin Juror in einer Castingshow. Das hat ja nichts mit Dieter Bohlen zu tun. Ich gehe weder in einen Konkurrenzkampf mit Dieter Bohlen, noch will ich der Juror werden, der am längsten auf dem Stuhl sitzt. Die Zusage von mir für diese Jurorentätigkeit beruht darauf, dass mir das Format sehr gut gefallen hat. Und zum anderen, weil ich das Bedürfnis habe, meine Erfahrung an junge Talente weiterzugeben.

Rund läuft es bei Dir aber nicht nur beruflich, sondern auch privat. Seit 18 Jahren bist Du mit Deiner Frau Claudia verheiratet. Was ist Euer Geheimnis?

Es gibt nicht nur ein Geheimnis. Du lernt jemanden kennen, du verliebt dich, es wird intensiver. Du denkst: Mit ihr könnte ich auch mein Leben verbringen, durch Höhen und Tiefen gehen. Und dann kommen natürlich diese Bausteine wie Respekt, Zuneigung, Humor, Geborgenheit, Sicherheit, blindes Vertrauen. Einfach zu wissen: Die andere Person würde nie enttäuschen wollen. Das sind Dinge, die eine Beziehung rund machen. Was nicht heißt, dass wir nicht auch unsere Auseinandersetzungen haben und auch mal streiten.

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Wie geht Ihr als Paar mit Auseinandersetzungen um?

Man muss über so etwas reden. Das ist übrigens etwas, das ich allen ans Herz legen möchte. Wir Männer können das ja nicht so, die Frauen dafür umso mehr (lacht). Man muss auch hin und wieder auf die Signale des anderen achten. Wir arbeiten beide sehr viel, meine Frau hat ihre eigene Firma. Und auch ich bin viel unterwegs, aber wir haben alle paar Wochen unsere Auszeit. Das sind dann immer vier, fünf Tage frei. Dann haben wir ohne Termindruck Zeit zum Reden.

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Mit Alexander habt Ihr einen 16-Jährigen Sohn, der sich so langsam auch für Mädchen interessieren dürfte. Holt er sich Tipps bei Dir?

Nein, die jungen Leute machen das heute ein bisschen anders, obwohl ich sagen muss, dass er sehr offen zu uns ist. Das war ich bei meinen Eltern früher nicht. Mein Sohn hat eine Freundin und er erzählt auch offen darüber. Wir kommen damit wahnsinnig gut klar, weil wir unserem Sohn vertrauen können. Und weil er sich auch an seine Regeln hält. Er weiß, er hat sehr viele Freiheiten, aber die Freiheiten werden gekappt, wenn wir uns nicht auf ihn verlassen können. Das ist ein Punkt, den wir Eltern auch vorleben.

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Bist Du ein strenger Vater?

Ich bin nicht streng, ich bin konsequent. Ich kann viele Dinge durchgehen lassen, aber ich mag es nicht, angeschwindelt zu werden. Natürlich gibt es auch mal Ansagen. Es läuft ja nicht immer alles super, auch in der Schule. Aber er hat einen ganz guten Plan. Ich glaube, mein Sohn geht seinen Weg.

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