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Spendenaktion für Missbrauchsprozess gegen Dieter Wedel


"Für unsere Kinder"
Spendenaktion für möglichen Prozess gegen Dieter Wedel

Von spot on news, t-online, dpa, sow

Aktualisiert am 20.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Dieter Wedel: Dem Regisseur und Drehbuchautor werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen.Vergrößern des BildesDieter Wedel: Dem Regisseur und Drehbuchautor werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen. (Quelle: imago images / Eibner)
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Ob es einen Prozess gegen Dieter Wedel geben wird, ist noch unklar. Dennoch sammelt sein mutmaßliches Opfer nun Spenden, um ihre Anwaltskosten decken zu können.

Die Schauspielerin Jany Tempel geht ungewöhnliche Wege: Auf der Charity-Seite "GoFundMe" startete das mutmaßliche Opfer von Dieter Wedel nun eine Spendenaktion, um seine Anwaltskosten für einen möglichen Prozess gegen den bekannten Regisseur und Filmemacher decken zu können. Die 51-Jährige wirft Wedel vor, von ihm in den Neunzigern vergewaltigt worden zu sein. Momentan würden sich die Kosten bereits auf 70.000 Euro belaufen.

In der Begründung ihres Spendenaufrufs schreibt Tempel weiter: "Da die Ermittlungen nach zweieinhalb Jahren immer noch andauern und der Prozess erst bevorsteht, ist es sehr schwer einzuschätzen, wie hoch die kommenden Kosten sein werden." Sie kämpfe diesen Kampf nicht für sich, sondern "für Deutschland – für Euch alle. Für Opfer von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch. Für unsere Kinder. Für eine bessere Welt."

Wedel bestreitet die Vorwürfe seit Jahren

Die Schauspielerin brachte in einem Artikel des "ZEITmagazins" im Jahr 2018 den Stein ins Rollen. Dort behauptete sie, Wedel habe sie 1996 in einem Hotel in München während des Castings für einen Film zum Sex gezwungen. Die dortige Staatsanwaltschaft nahm daraufhin die Ermittlungen auf, die bis heute andauern. Ob wirklich Anklage gegen den Filmemacher erhoben oder das Verfahren eingestellt wird, ist bislang noch nicht bekannt. Dies wird sich "nicht vor Spätherbst" eintscheiden.

Die Anwaltskosten für Tempel ergeben sich nach Angaben von Tempels Anwalt Stevens nicht nur aus dem Strafverfahren gegen Dieter Wedel, sondern auch aus einer Auseinandersetzung mit der "Zeit". Diese weist hingegen darauf hin, dass es sich dabei nicht um ein Verfahren handelt, bei dem Frau Tempel Ansprüche geltend mache, sondern ihr Anwalt eine umstrittene Honorarforderung gegenüber der "Zeit" einklage. Dass Tempel in diesem Rechtsstreit Anwaltskosten entstanden seien, wird von der "Zeit" bestritten.

Auch weitere Frauen gaben nach Tempels Interview öffentlich an, von Wedel sexuell missbraucht oder belästigt worden zu sein, dadurch wurde in Deutschland eine heftige #MeToo-Debatte ausgelöst.

Wedel selbst weist seitdem sämtliche gegen ihn erhobene Vorwürfe vehement zurück. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung gab er zu verstehen, dass er sogar froh sei, dass das Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet wurde: "Ich vertraue auf die Staatsanwaltschaft."

Bereits vor Bekanntwerden der Vorwürfe stellte sich Wedel in einem Interview mit dem Radiosender FFH im Jahr 2017 selbst als Sexismus-Opfer dar. Seit vielen Jahren würde er beim Vorsprechen nicht mehr allein im Raum sein. Die Gefahr sei zu groß, dass Frauen nach Absagen behaupten, er habe sie bedrängt.

Unterstützer: Simon Verhoeven, Sohn von Senta Berger

Bis Freitagmittag sammelte Tempel via "GoFundMe" bereits knapp 30.000 Euro ein. Ihr Ziel ist insgesamt eine Summe von 50.000 Euro. Unter den bislang mehr als 60 Spendern tummeln sich auch einige Prominente. So ist dort unter anderem der Name des ehemaligen Entführungsopfers Natascha Kampusch zu lesen. Auch die Schauspieler Jasmin Tabatabai, Tina Ruland und Claus Theo Gärtner sowie Regisseur Simon Verhoeven unterstützen Tempel offenbar mit einer Spende.

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Letzterer hatte sich schon im Jahr 2018 zu den Vorwürfen gegen Wedel positioniert. Damals berichtete er auf Facebook: "Jeder, der in der Filmbranche eine Zeitlang gearbeitet hat, wusste von den ätzenden Geschichten über Wedel." Und weiter meinte er: "Ich hätte mich jedenfalls über jeden Aufnahmeleiter, Kameramann, Schauspieler etc. gefreut, der diesem Scheiß-Typen einfach mal eine geknallt hätte."

Ob auch wirklich die jeweiligen Prominenten hinter den Spenden stehen, ist aufgrund der Möglichkeit der ungeprüften Namensabgabe jedoch nicht abschließend gesichert. Unter den zahlreichen kleineren Spenden von rund 100 Euro befindet sich auch eine anonyme Großspende von 20.000 Euro.

Verwendete Quellen
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