Sensationelles Raab-Comeback Damit gefährdet Raab sein Vermächtnis
Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
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Seit Ende 2015 galt Stefan Raab als Fernseh-Phantom: Es gab ihn noch, aber man sah ihn nicht mehr. Nun macht eine Ankündigung für einen neuen Show-Boxkampf halb TV-Deutschland kirre. Aber sollte er wirklich noch mal vor die Kamera?
Am Karfreitag überraschte Stefan Raab seine Fans. Der Entertainer postete auf seinem Instagram-Kanal ein Video und kehrt damit in die Öffentlichkeit zurück. Der Inhalt: Sein ehemaliger Praktikant Elton rudert an einem verlassenen See zum fischenden Raab auf eine Insel und bittet ihn, wieder vor die Kamera zu treten. Dieser wiegelt jedoch ab und meint, er würde jetzt lieber Influencer werden wollen. Der mutmaßliche Deal am Ende: Wenn es Elton gelingt, seinem Ex-Chef innerhalb von drei Tagen neun Millionen Instagram-Follower zu besorgen, macht Raab wieder etwas. Was genau, das blieb vorerst unklar.
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Nun steht fest: Raab feiert tatsächlich eine Rückkehr ins Rampenlicht. Am 14. September gibt es eine Wiederauflage des Boxkampfes zwischen Raab und Regina Halmich. Die Tickets für den Fight in Düsseldorf waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Nach mehr als acht Jahren kehrt Raab also zurück. Aber ist das wirklich eine gute Idee? Das Vermächtnis des Entertainers steht auf dem Spiel.
Ist das Comeback von Stefan Raab die richtige Entscheidung?
Sebastian KunzeChef vom DienstJa, eine Mega-Quote ist garantiert
Stefan Raab gibt wirklich sein TV-Comeback. Das ist eine absolute Sensation. RTL oder doch wieder ProSieben? Egal! Welcher Sender auch immer den Zuschlag für den Boxkampf bekommt – er wird damit einen echten Coup landen.
Nach knapp zehn Jahren Bildschirmabstinenz ist eine Mega-Quote garantiert. Denn: Nach seinem Instagram-Post am Karfreitag wuchs seine Followerzahl binnen 24 Stunden um knapp zwei Millionen. Raab bewegt also immer noch die Massen. Der Kampf gegen Regina Halmich wird ein echter TV-Straßenfeger, wie aus früheren Zeiten.
Ganz wurde mein Traum aber nicht erfüllt: Die Rückkehr von "Schlag den Raab" hätte ich noch besser gefunden. Und sei es auch nur für ein allerletztes Mal. Nun also Halmichs finales Duell gegen den Großmeister des Ehrgeizes. Wer wird da nicht einschalten?
Pascal BiedenwegRessortleiter Regionalredaktion BerlinNein, damit setzt er sein Vermächtnis aufs Spiel
Zugegeben: In Sachen Marketing ist Raab ein echter Fachmann. Die Auferstehung zu Ostern – bestens inszeniert. 36 Millionen Video-Views und zwei Millionen neue Follower auf Instagram binnen 24 Stunden. Ein überragender PR-Coup – bei dem es dann aber auch hätte bleiben sollen.
Zu viele Showmaster haben den Schritt zurück ins Rampenlicht genommen – und sind krachend gescheitert. Das letzte Beispiel: Thomas Gottschalk. Auch er hat sich mit seinem "Wetten, dass..?"-Comeback keinen Gefallen getan. Sein erneuter Abschied: ziemlich unwürdig.
Nun kehrt Raab also wirklich zurück. Ein echtes Wagnis. Die TV-Landschaft hat sich in den vergangenen zehn Jahren enorm verändert. Der Hype ist gigantisch. Der Druck unermesslich. Die Erwartungen an ihn unerfüllbar. Er kann bei seinem Comeback eigentlich – auch außerhalb des eigentlichen Kampfes – nur verlieren.
Sein eigenes TV-Vermächtnis? Es hätte unangetastet bleiben sollen. Nun droht die Gefahr, dass er selbst es zerstört. Ein echtes Risiko.
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