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Zoff um ARD-Film "Rommel" – Erwin Rommels Familie kritisiert SWR


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Vorwurf der Geschichtsfälschung: Zoff um ARD-Film "Rommel"

dapd, dpa, t-online, dpa/dapd/CK

Aktualisiert am 07.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Ulrich Tukur als "Wüstenfuchs" in der umstrittenen SWR-Produktion "Rommel"Vergrößern des BildesUlrich Tukur als "Wüstenfuchs" in der umstrittenen SWR-Produktion "Rommel" (Quelle: dapd)
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Die Filmbiographie "Rommel" sollte ein neuer großer TV-Hit für die ARD werden. Doch stattdessen sorgt der Streifen für jede Menge Ärger, noch bevor er überhaupt abgedreht ist. In Presseartikeln wird der Vorwurf der Geschichtsfälschung erhoben, und die Familie des Generalfeldmarschalls Erwin Rommel (1891-1944) kritisiert, die wachsende Kluft des Generals zum Naziregime werde unzureichend dargestellt. Diese Kritik wird vom SWR, dem Auftraggeber der Produktion, sowie vom Filmproduzenten Nico Hofmann jedoch entschieden zurückgewiesen.

Die Historikerin Cornelia Hecht wirft dem Autor und Regisseur Niki Stein laut "Focus" vor, Dialoge und Schlussfolgerungen aus dem Rommel-Buch des Briten David Irving übernommen zu haben. Auch die Enkelin des Generalfeldmarschalls, Catherine, monierte in einem Interview der "Bild am Sonntag", dass Szenen des Film-Drehbuchs nachweislich der Darstellung des Holocaust-Leugners Irving entsprängen. "Braune Soße und Ansichten eines Ewiggestrigen darf man nicht im Film verarbeiten", hatte sie der Zeitung gesagt.

Historische Quellen kritisch zu Rate gezogen

Der beratende Historiker, Peter Steinbach, sieht jedoch in dem Umstand, dass der Film auch auf Recherchen des Buchautors David Irving basiere, kein grundsätzliches Problem. Irving sei ohne Zweifel ein strafrechtlich verurteilter Holocaust-Leugner. "Das hat aber nichts mit den Recherchen zu tun, die sein Rommel-Bild ermöglichten. Seine Darstellung wurde von allen Rommel-Biografen genutzt." Der SWR betont zudem, Autor Stein habe alle zugänglichen historischen Quellen kritisch zu Rate gezogen. SWR-Intendant Peter Boudgoust teilte am Montag mit: "Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass 'Rommel' auch nur in die Nähe von revisionistischem Gedankengut gerückt wird. Den Vorwurf, 'braune Soße' in dem Film zu verarbeiten, weise ich mit aller Entschiedenheit zurück."

"Eines der wichtigsten ARD-Projekte dieses Jahres wird denunziert"

Produzent Nico Hofmann, Chef der Firma Teamworx, sagte in einer Mitteilung: "Mit dem Revisionismusvorwurf wird eines der wichtigsten ARD-Projekte dieses Jahres denunziert." Es sei bedauerlich zu sehen, dass die Familie Rommel einen verfrühten Historikerstreit vom Zaun brechen wolle. Er habe der Familie sogar angeboten, den Film im Schnitt anzuschauen. "Unser Film muss am Ende des Tages vor der gesamten Historikerzunft und der Weltöffentlichkeit Bestand haben und nicht nur ausschließlich vor der Familie Rommel", sagte Hofmann. Er sei immer zum Dialog mit der Familie bereit gewesen, teilte der Produzent weiter mit. Nun sollen jedoch rechtliche Schritte geprüft werden.

"Rommel" soll Herbst 2012 in der ARD laufen

Der SWR-Film "Rommel" skizziert die letzten Monate im Leben des Wehrmachtsgenerals. Bis heute ist es in Expertenkreisen umstritten, wie der Generalfeldmarschall historisch einzuordnen ist. Die Dreharbeiten haben Anfang September begonnen. Der Streifen soll im Herbst 2012 in der ARD zu sehen sein.

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