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Gottschalk live: Thomas Gottschalk bettelt Zuschauer auf Knien an


"Gottschalk live"
Die TV-Legende demontiert sich selbst

dapd, t-online, Marc Thomé

24.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Kein Grund zur Freude: "Gottschalk live"Vergrößern des BildesKein Grund zur Freude: "Gottschalk live" (Quelle: dpa)
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Nach der ersten Ausgabe von "Gottschalk live" muss man sagen: Hätte Thomas Gottschalk es doch nur sein gelassen und sich als TV-Legende in den wohl verdienten Ruhestand zurückgezogen. Die 30 Minuten waren eine einzige Katastrophe. Nichts stimmte, nichts funktionierte. Gottschalks Ankündigung, sich mit aktuellen Unterhaltungsthemen zu beschäftigen, beschränkte sich auf pure Selbstinszenierung, und die geplante Interaktion mit dem Publikum via Internet auf eine einzige Zuschauerfrage an den Gast Michael Herbig. Und wenn wenigstens Herbig zu einer netten Pointe anhob, wurde er sofort von Gottschalk oder von einer der drei (!) Werbeblöcke unterbrochen. Da war in der Vergangenheit jedes sinnfreie Wettcouchgeplauder unterhaltsamer.

Gottschalk kennt nicht nur alle Stars, er ist selbst einer. Das war die einzige Botschaft, die der 61-Jährige vermittelte. So erfuhren wir zur Trennung von Heidi Klum und Seal, dass Gottschalk Heidi 1992 in seiner damaligen Late-Night-Show entdeckt hatte, dass er mit ihr auf Halloween-Partys gegangen ist und auch heute schon mit ihrem Vater telefoniert hatte. Alles richtig, nur wen interessiert das? Der Informationswert, den die Zuschauer aus Gottschalks Bekanntschaft mit dem Hause Klum zogen, war gleich null. Dafür klärte er uns darüber auf, dass ein verarmter polnischer Cousin, den ein Klatschblatt angeblich ausgegraben hatte, gar nicht sein Cousin sei. Spannende News sehen anders aus.

Wie soll bei drei Werbeunterbrechungen ein Gespräch zustande kommen?

Er wolle keine Gäste einladen, die nur ihr neues Buch, ihren neuen Film oder sonst irgendetwas bewerben, hatte Gottschalk angekündigt. Michael Herbig tat nichts anderes. Dazu erwies sich Gottschalk als absolut unvorbereiteter Gastgeber, der keine vernünftigen Fragen zu stellen wusste und Herbigs Erfolgskomödie "Der Schuh des Manitu" (2001) mal eben in das Jahr 1983 versetzte. Trotzdem hätte Herbig wohl sogar Interessantes zu seinem neuen Film, der Helmut-Dietl-Komödie "Zettl", zu erzählen gehabt. Allerdings wurde er immer wieder von Gottschalk unterbrochen, der dann einen kurzen Schwank aus dem eigenen Leben kundtat. Oder er wurde, und das war das größte Ärgernis, von einem der Werbeblöcke gestoppt, die kein vernünftiges Gespräch zustande kommen ließen.

Gottschalk bettelt Zuschauer auf Knien an

Schon im Vorfeld der ersten Ausgabe hatte sich Gottschalk betont kleinlaut gegeben und vor zu hohen Erwartungen gewarnt. Er werde die Zuschauer sicher nicht alle glücklich machen, "zumindest nicht zu Beginn". Dennoch sei die neue Aufgabe und das neue Format die "letzte Chance", sich noch einmal neu erfinden. Das ging gründlich in die Hose. Dass Gottschalk zum Ende dieser ersten Ausgabe die Zuschauer auf den Knien anbettelte, ihn morgen doch bitte wieder einzuschalten, darf deshalb nicht als Gag gewertet werden. Es braucht ein Wunder, um dieses Format zu retten.

ARD reagiert auf Kritik an Werbung

Nach der Sendung beschwerten sich viele Zuschauer über ungünstig platzierte Werbeunterbrechungen in der Show. Inzwischen hat das Erste reagiert. Ein Sprecher des Senders sagte am Dienstag: "Das Problem ist erkannt. Wir arbeiten daran, dass das flexibler gehandhabt wird." Welche Veränderungen im Sendungsablauf konkret vorgenommen werden, war zunächst unklar. Die ARD hoffe aber, die Abläufe schon am Dienstag oder Mittwoch verändern zu können.

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