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"Verbotene Liebe"-Star Gabriele Metzger würde Playboy-Shooting annehmen


"Verbotene Liebe"-Star Gabriele Metzger
"Ich könnte mir vorstellen, mich für den 'Playboy' ablichten zu lassen"

t-online, Christina Kühnel

Aktualisiert am 05.05.2014Lesedauer: 6 Min.
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Sie ist aus "Verbotene Liebe" nicht wegzudenken: Seit der ersten Folge spielt Gabriele Metzger die Restaurantbesitzerin Charlie Schneider - und ist heute nach fast 20 Jahren die einzige Schauspielerin, die von der Originalbesetzung noch übrig geblieben ist. Anlässlich der 4500. Folge der ARD-Vorabendsoap (5. Mai, 18 Uhr) sprach die 54-Jährige mit T-Online.de über ihre Serienfigur, Erotik im reiferen Alter und die Gründe für die schwächelnde Quote von "Verbotene Liebe".

T-Online.de: Sie sind seit der ersten Folge "Verbotene Liebe" dabei - das sind bald 20 Jahre. Ist das nach so langer Zeit ein Routine-Job?

Gabriele Metzger: Nein, ganz und gar nicht. Zwar wird man mit der Zeit gelassener, und das ist natürlich sehr schön. Aber der Einfallsreichtum unserer Autoren hat schon dafür gesorgt, dass es mir nicht langweilig geworden ist in all den Jahren. Charlie hat ja so viele Wandlungen erlebt: Am Anfang war sie Clarissas Mitintrigantin, dann wurde sie geläutert und ist seit vielen Jahren nun der gute Mensch von Düsseldorf. Ich wurde in den 20 Jahren sehr häufig überrascht von den Wendungen, die Charlies Leben genommen hat. Zudem tangiert das, was man zu spielen hat, häufig das, was man selbst schon erlebt hat.

Können Sie dafür ein Beispiel geben?

Das betrifft sehr einschneidende Ereignisse wie den Tod von Charlies bestem Freund Arno Brandner. Das berührt einen natürlich, wenn man selbst schon liebe Menschen verloren hat, wie ich meinen Vater und meinen Bruder. Aber es ist auch schön, etwas zu erleben, was man leider selbst noch nicht erlebt hat. Etwa, dass mir als Charlie mit 50 noch meine erwachsene Tochter vors Haus geliefert wird, die ich vor Jahren zur Adoption freigegeben hatte. Plötzlich tritt in Charlies Leben noch mal der wunderbare Fall ein, dass sie Mutter sein kann. Das fände ich für mich auch schön.

Sie bereuen es, keine Kinder bekommen zu haben?

Ja, das bedauere ich sehr.

Woran lag es, dass es nicht geklappt hat?

Es gab einfach nie den richtigen Mann, bei dem ich das Vertrauen gehabt hätte, dass das ein ganzes Leben lang halten kann. Ich war sehr idealistisch. Eine Patchwork-Familie, in der das Kind zwischen Mama und Papa hin und hergereicht wird, wollte ich nicht.

Charlie hat nicht nur plötzlich eine Tochter, sondern ist nach jahrelangem Pech mit den Männern seit letztem Jahr auch verheiratet. Sie sind dagegen noch Single. Sind Sie ein bisschen neidisch?

Nein, gar nicht. Das ist ja das Schöne, wenn man eine Figur so lange spielt - Charlie ist meine beste Freundin, ein Mensch, der mir sehr nahe ist und bei dem ich mich sehr mitfreuen kann, wenn ihm etwas Gutes geschieht. Gabriele hat sozusagen auf Charlies Hochzeit am ausgelassensten getanzt.

Vor kurzem haben Sie mit Ihrer Serien-Kollegin Martina Servatius alias Gräfin Elisabeth von Lahnstein für Schlagzeilen gesorgt, weil Sie sich in der Serie in knappen Dessous zeigten. Wie kam es dazu?

Unsere Autoren hatten die Idee, etwas zu finden, was Frauen über 40 anspricht, und zu thematisieren: Wie ist das denn in dem Alter? Zeigt man sich da noch gerne als Frau, auch wenn man nicht mehr so perfekt ist wie noch mit 30? Das fanden wir eine tolle Idee, Martina und ich. Da befreien sich zwei Frauen von Vorurteilen, die in unserer ach so modernen aufgeklärten Welt doch noch existieren.

Was für Vorurteile sind das?

Es gibt diese zwei Seiten. Auf der einen Seite zeigt die Presse sehr attraktive Kolleginnen wie Sonja Kirchberger, die sich ja noch mal für den "Playboy" ausgezogen hat und immer noch gut aussieht - wobei man das "noch" eigentlich streichen sollte. Auf der anderen Seite machen, glaube ich, sehr viele Frauen im täglichen Leben die Erfahrung, dass sie von Männern nicht mehr so wahrgenommen werden. Darunter kann das Selbstbewusstsein vieler Frauen leiden, weil sie dann den Eindruck haben: "Wenn mich die Männer nicht mehr anschauen, dann bin ich auch nicht mehr sexy."

Was macht eine Frau denn sexy?

Es reicht eigentlich schon, in solche Wäsche zu schlüpfen, die einem das Gefühl gibt Frau zu sein, um zu merken: "Hey, ich fühle mich doch auch noch so!" Ich glaube, in dem Moment, wo eine Frau selbstbewusst so etwas tut, kommt es auch gut rüber, auch wenn sie nicht mehr die Idealmaße hat oder nie hatte. Ich glaube, dass den Menschen gar nicht das Perfekte so sehr imponiert, sondern die Ausstrahlung, die Persönlichkeit. Ein Mensch ist attraktiv durch das, was er ist und was er nach außen ausstrahlt.

Sie haben Sonja Kirchbergers "Playboy"-Shooting erwähnt. Könnten Sie sich vorstellen, sich auch selbst mal für den "Playboy" ablichten zu lassen?

Wenn das schöne, ästhetische Fotos wären, könnte ich mir das durchaus vorstellen, ja. Das ist natürlich eine reizvolle Sache, damit auch eine Message zu senden an die Frauen: Traut euch was! Aber es gehört dann ein Augenzwinkern dazu. Denn natürlich trete ich nicht in Konkurrenz zu einer 20-Jährigen oder 30-Jährigen, das kann ich nicht. Das reine Fleisch zu zeigen sollte mehr der Jugend vorbehalten sein. Es wäre auch schade, wenn man als reifere Frau auf das reine Fleisch reduziert wird. Denn das Gute am Älterwerden ist ja, dass man auch Dinge hinzugewinnt. Und was man hinzugewinnt, ist nicht unbedingt eine straffere Haut, sondern Persönlichkeit, eine erotische Ausstrahlung und ein gewisses Etwas, das man vielleicht in jungen Jahren noch gar nicht hatte, wo man objektiv hübscher anzuschauen war.

Sie fühlen sich heute also erotischer als früher?

Man ist sich der Ausstrahlung gewisser. Wenn man jung ist, bekommt man sowieso die Bestätigung von außen. Die Männer pfeifen einem hinterher. Das wird leider naturgemäß mit dem Alter weniger. Später schöpft man es mehr aus sich selbst heraus, weil man weiß, dass man als Frau sozusagen schon viel Anerkennung gefunden hat. Aber es gibt durchaus Männer - auch junge Männer - die diese erfahrene, sinnliche Ausstrahlung besonders reizvoll finden.

Kommen wir noch einmal zur "Verbotenen Liebe" zurück. Demnächst muss die Serie für das "Quiz-Duell" pausieren, schon seit längerem sind die Quoten schlecht. Haben Sie manchmal Sorge, dass "Verbotene Liebe" abgesetzt wird?

Auszuschließen ist so etwas natürlich nie. Aber sagen Sie mir eine tägliche Serie außer "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", die schon so lange läuft. Es ist schon eine Leistung, sich fast 20 Jahre lang auf einem Sendeplatz zu behaupten. Dass da die Quoten schwanken, ist normal. Es herrscht bei uns jedenfalls nicht die große Depression, sondern eher der freudige Kampfgeist, weiterhin ein gutes Produkt zu machen.

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Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für die bröckelnde Quote?

Man darf nicht vergessen - das muss nur erst mal bei den entsprechenden Gremien ankommen - dass sich das Sehverhalten verändert hat. Das heißt, die jungen Leute gucken uns nicht mehr abends um 18 Uhr, sondern im Internet, wann es ihnen passt. Wir machen unheimlich viele Klicks im Internet, das muss man auch mal sehen. Problematisch ist zudem die Sendedauer: Wir waren am Anfang halb so kurz und sind nach der Absetzung von "Marienhof" auf die doppelte Länge angewachsen. Es ist nicht nur schwierig, jeden Abend eine Dreiviertelstunde mit Geschichten zu füllen, sondern auch für den Zuschauer schwer, sich am Vorabend so viel Zeit zu nehmen. Eine Dreiviertelstunde reißt ein ziemliches Loch in den Tagesablauf.

Sie glauben also, dass man mit einer Reduzierung der Sendezeit die Quote wieder steigern könnte?

Ja, eine Verkürzung der Sendezeit könnte uns gut tun. Dann könnte man Geschichten auch noch knackiger erzählen.

Im Gespräch ist das aber nicht?

Vielleicht ist es im Gespräch. Sie sehen ja auch daran, dass man jetzt das Quizformat von Pilawa ausprobiert, dass man schaut, wie man den Vorabend umgestalten könnte, was aber nicht heißt: ohne "Verbotene Liebe", sondern vielleicht eher: in einer anderen Zeitstruktur.

Das Interview führte Christina Kühnel.

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