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Mark Forster: "Eventuell war das der größte Fehler meines Lebens"


Der Sänger und die Ziege
Mark Forster über den größten Fehler seines Lebens

InterviewVon Luca Cordes

24.02.2019Lesedauer: 4 Min.
Interview
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Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

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Mark Forster: Der Sänger ist nicht zum ersten Mal bei "The Voice Kids" dabei.Vergrößern des Bildes
Mark Forster: Der Sänger ist nicht zum ersten Mal bei "The Voice Kids" dabei. (Quelle: SAT.1/André Kowalski)

Mark Forster trifft mit seinen Songs bei vielen Menschen den richtigen Ton und ist aktuell auch bei "The Voice Kids" zu sehen.

Es ist dieses schelmische Grinsen, das einem zuerst auffällt, wenn man einen Raum betritt, in dem Mark Forster auf einen wartet. Er springt auf, reicht einem zur Begrüßung höflich die Hand und gleitet lässig zurück aufs Sofa. Sein Grinsen begleitet das gesamte Interview, ähnlich wie der Bass die Melodie seines Erfolgssongs "Au revoir".

t-online.de: Herr Forster, bei "The Voice Kids" kümmern Sie sich wiederholt um die ganz kleinen Talente. Eigentlich sollten Sie ja denen etwas beibringen. Gibt es denn auch etwas, was Sie von den Kids gelernt haben?

Mark Forster: Bei den Kids lernt man tatsächlich ziemlich viel über sich selbst. Es ist so ein Effekt, den Lehrer vielleicht auch kennen, wenn man wirklich mit Kids abhängt, die Lust haben, die talentiert sind und sich super vorbereiten und man ihnen etwas erklärt. Dann spiegelt man sich und die Art, wie man das machen würde gleichzeitig auch.

Was braucht es denn heute, vielleicht auch im Vergleich zu der Zeit, in der Sie erfolgreich geworden sind, um im Musikbusiness groß rauszukommen?

Ziemlich viel, die Welt ändert sich ja monatlich im Moment. Natürlich hat Streaming zu meiner Zeit noch nicht die große Rolle gespielt und auch Instagram war noch nicht das beherrschende Medium. Ich glaube aber, was immer noch so ist, wie es auch schon zu Zeiten der Beatles war, ist, dass gute Musik wichtig ist. Musik muss Gefühle transportieren und echt und aufrichtig sein, damit andere Menschen das auch spüren können.

Sie sind mittlerweile einer der wohl berühmtesten Popmusiker Deutschlands. Für Sie ist der Traum von der großen Musiker-Karriere in Erfüllung gegangen. Haben Sie manchmal Angst, alles wieder zu verlieren?

Angst ist das falsche Wort, glaube ich. Natürlich freue ich mich jeden Tag darüber, dass ich das alles tun darf, was ich da den ganzen Tag so treibe. Ich gebe mir bei allem wirklich große Mühe – bei unseren Konzerten, bei den Platten und auch bei den "The Voice"-Formaten. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich das alles tun darf. Ich sage es mal so: Ich habe jetzt nicht jeden Tag Angst, dass alles vorbei ist, aber ich habe auch keine Lust darauf, dass alles vorbei ist. Das darf ruhig noch ein bisschen weitergehen.

Sie verarbeiten Ihre Gefühle zu Menschen und auch Kindheitserinnerungen in Songs. Sie haben mit "Genau wie Du" einen Titel an Ihren Vater geschrieben, mit "Natalie" einen an Ihre Schwester. Fürchten Sie sich davor, dass Sie als Person irgendwann einmal auserzählt sein könnten?

Ich glaube, die Antwort ist, dass es immer weitergeht, das Leben. Ich erzähle Geschichten aus meiner Vergangenheit, ich singe über Dinge, die mich gerade beschäftigen und über Dinge, die ich mir für die Zukunft vorstelle. Ich vermute, dass einem das Leben immer neue Geschichten an den Strand spült. Ich weiß es natürlich nicht, aber im Augenblick passiert genug.

Mal abgesehen von Ihren Songs ist über den privaten Mark Forster wenig bekannt. Aus welchem Grund sind Sie in dieser Hinsicht so verschwiegen?

Ich habe das Gefühl, dass man sich entscheiden muss. Ich bin wirklich sehr, sehr offen und aufrichtig in meinen Texten, in meiner Musik und singe über Dinge, dir mir wichtig sind. Ich hätte das Gefühl, dass man das entzaubert, wenn man auch noch darüber labert. Und ich hätte obendrein noch das Gefühl, dass wenn ich wüsste, dass jeder weiß, wie meine Küche aussieht, dass ich dann so eine Schere im Kopf hätte beim Schreiben der Musik. Ich gebe Lieder nur dann ab, wenn ich sie als echt empfinde und wenn ich das Gefühl habe, dass es ein reales Gefühl ist, dass ich besinge.

Sie haben kürzlich gesagt, dass man als Künstler nicht mehr gänzlich unpolitisch sein kann und Sie in in ihrer Entwicklung noch wachsen. Herbert Grönemeyer war in dieser Hinsicht Ihr Vorbild. Hat es mittlerweile einen Austausch mit ihm gegeben?

Ja, Herbert Grönemeyer ist ja aufgetreten beim "The Voice of Germany"-Finale. Da haben wir uns mal kurz die Hand geschüttelt. Wir konnten jetzt kein tiefes Gespräch miteinander führen, aber es gab einen ersten Kontakt und ich würde mich immer noch freuen, ihn mal zu treffen und bei einem Rotwein länger mit ihm zu diskutieren.

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Sie sind kürzlich 35 Jahre alt geworden. Wenn Sie jetzt gereift auf Ihre Karriere zurückblicken: Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen?

Es gibt ein Video von mir, in dem singe ich "Au revoir" mit einer Ziege. Mittlerweile hat es glaube ich zehn Millionen Klicks. (Anmerkung der Red.: Das Original-Video ist im Netz nicht mehr auffindbar) Eventuell war das der größte Fehler meines Lebens.

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