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"Die Bergretter"-Star Sebastian Ströbel: "Rollenangebote bleiben aus"


ZDF-Star Sebastian Ströbel
"Ich werde oft als 'Bergretter' angesprochen"

InterviewVon Ricarda Heil

Aktualisiert am 07.11.2019Lesedauer: 6 Min.
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Sebastian Ströbel: Seit 2014 steht er für eine ZDF-Serie vor der Kamera.Vergrößern des Bildes
Sebastian Ströbel: Seit 2014 steht er für eine ZDF-Serie vor der Kamera. (Quelle: imago images)

2014 spielte er sich als Markus Kofler zum ersten Mal in die Herzen der Fans. Seit fünf Jahren ist Sebastian Ströbel nun fester Bestandteil der ZDF-Serie "Die Bergretter". Doch ist solch eine Serienrolle wirklich ein Segen oder doch eher ein Fluch?

Sie zählt zu den erfolgreichsten Serien im ZDF. Seit zehn Jahren flimmern "Die Bergretter" mittlerweile über die Bildschirme, locken Donnerstagabend mehr als fünf Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Am 7. November geht die Serie bereits in die elfte Runde. Wieder mit dabei: Sebastian Ströbel.

Seit 2014 steht der 42-Jährige jedes Jahr von Februar bis Oktober für "Die Bergretter" vor der Kamera, ausgestrahlt werden die neuen Folgen dann im November und Dezember. In der Serie spielt er die Hauptrolle. Als Markus Kofler übernimmt er die Leitung der Bergwacht in Ramsau am Dachstein. Mit dieser Rolle hat sich Sebastian Ströbel schnell in den Köpfen der Zuschauer festgesetzt. Viele sehen in dem Schauspieler aus Hamburg den Helden aus den Bergen.

Während sich andere Schauspieler vor einer Serienrolle scheuen, weil sie Angst haben, irgendwann nur noch mit dieser Figur identifiziert zu werden, ist Sebastian Ströbel seiner Rolle dankbar – auch wenn andere Rollenangebote deswegen ausbleiben, wie der TV-Star im Interview mit t-online.de verraten hat.

t-online.de: Herr Ströbel, am 7. November startet "Die Bergretter". Was können die Zuschauer von der elften Staffel erwarten?

Sebastian Ströbel: Die geliebte Action mit atemberaubender Kulisse! Wir bemühen uns immer, spektakuläre Settings zu finden, spannende Geschichten zu kreieren. Wir halten die Qualität, wie wir sie auch schon in den letzten zehn Staffeln hatten. Die Menschen werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.

Viele Fans wollen natürlich vor allem wissen, ob Markus und Katharina endlich ein Paar werden.

Das darf ich jetzt leider nicht verraten, aber es ist ja kein Geheimnis, dass die zwei mit positiven Gefühlen aus der letzten Staffel gegangen sind. Jetzt muss man schauen, ob sie es dieses Mal wirklich schaffen.

Markus ist Dauersingle, hat keine Familie und keine Kinder. Im echten Leben sind Sie vierfacher Vater und seit Jahren verheiratet. Ist das für Sie wie ein Abtauchen in eine andere Welt?

Es ist wirklich wie ein Wechsel in eine andere Welt. Wir sind völlig unterschiedlich. Meine Familie ist für mich die Basis, die ich brauche. Ich suche auch nicht das Adrenalin wie Markus. Trotzdem ist die Rolle für mich wie ein Ankommen. Ich hatte mich eh schon mal gefragt, was eine Rolle mit einem Schauspieler eigentlich macht. Als Markus rette ich seit Jahren andere Menschen, stürze mich in Gefahren, kenne keine Grenzen, bin quasi ein Superheld. Bin ich als Sebastian dadurch jetzt mutiger geworden? Ich weiß es nicht. Es kann schon sein. Ich hoffe sehr, dass es mich mutiger gemacht hat und mich bestärkt, zu helfen, wenn jemand in Not ist.

Markus kann nicht alle retten.

Das ist wie im wahren Leben. Es gibt immer wieder Unglücke. Über 100 Menschen sind 2019 in den österreichischen Alpen gestorben. Das passiert so schnell. Dessen muss man sich bewusst sein. Wir müssen alle aufeinander aufpassen. Wir dürfen nicht denken, dass das irgendwie eine läppische Situation ist. Wenn du einen Fehler machst, kann es schon echt heftig sein. Dem setzen wir uns ja jeden Tag aus.

Das machen Sie mittlerweile seit über fünf Jahren. Denken Sie manchmal ans Aufhören?

Nee, ich bin so dankbar und glücklich, wie es ist und wie es läuft. Ich habe angefangen, da war meine große Tochter erst acht Jahre alt, jetzt ist sie 14 und wenn ich aufhöre, wird sie vielleicht 18 sein. Ich lebe immer im Hier und Jetzt. Wenn ich etwas mache, dann bringe ich immer meine ganze Kraft und Energie mit rein. Wenn ich merke, ich kann die nicht mehr bieten, dann würde ich aufhören. Da bin ich dann wie so ein Vogel, ich brauche da meine Freiheit. Aber es gibt auch Tage, an denen ich sage, dass ich keine Lust mehr habe. Wenn ich dann die Berge angucke und die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, dann denke ich in solchen Momenten: Halt die Fresse und mach!

Werden Sie oft mit Ihrer Rolle als Bergretter in Verbindung gebracht?

Ich werde oft als Bergretter angesprochen, mir gefällt das aber. Die Zuschauer verbinden mich schließlich mit einem Heldencharakter. Das ist etwas Positives. Der Bergretter ist mein Hauptbrot. Es ist ein Lohn für das, was ich mache.

Wenn viele in Ihnen den Bergretter sehen, bleiben dadurch vielleicht aber auch Rollenangebote aus?

Es bleiben Rollenangebote aus, aber nicht, weil ich der Bergretter bin, sondern eher, weil sie wissen, dass ich über einen langen Zeitraum für die Serie geblockt bin. Vor ein paar Jahren habe ich für RTL eine Serie gedreht, davor zwei Filme für Sat.1. Da hieß es: "Den können wir nicht besetzen, das ist ein Sat.1-Schauspieler." Dann machst du auf einmal einen Erfolg für RTL, einen Fernsehfilm mit guten Quoten, dann heißt es auf einmal: "Das ist ein RTL-Schauspieler, den können wir nicht nehmen." Dann mache ich zwei Jahre später fürs ZDF "Die Bergretter". Jetzt heißt es, ich bin ein ZDF-Schauspieler. Die Leute legen es sich immer zurecht. Was ich in meinen 20 Jahren aber gelernt habe: Nichts ist so alt, wie das, was letzte Woche im Fernsehen gelaufen ist.

Ist ein Serien-Engagement für Sie denn dann eher ein Fluch oder ein Segen?

Als Familienvater ist es für mich toll, als Sebastian wäre es mir egal. Aber ich rede jetzt auch aus einer sehr komfortablen Situation. Als vierfacher Vater ist diese Sicherheit aber wahnsinnig wichtig. Es ist für mich eine Beruhigung, dass ich weiß, was passiert. Aber ich habe diesen Beruf nie gemacht, um solche Sicherheiten zu haben. Für mich war immer am wichtigsten, dass ich spielen und diesen Beruf leben will. Das habe ich auch nach wie vor in mir drin. Das wäre nicht ich, wenn ich sagen würde, ich mache weiter, bis nichts mehr geht und ich selbst daran zu Grunde gehe. Deswegen bin ich auch dankbar, dass das nicht irgendein Scheißdreck ist. Ich hätte viel mehr Probleme damit, wenn ich wüsste, ich reproduziere etwas, was mir überhaupt nichts bedeutet.

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Sie schauspielern mittlerweile seit 20 Jahren. Kennen Sie auch die andere Seite?

Ich kenne alle Seiten an dem Beruf. Auch diese Sorgen, dass man nicht weiß, wie es weitergeht. Das Schöne an diesem Beruf ist aber auch, dass es sich von einen Tag auf den anderen komplett ändern kann. Ein halbes Jahr vorher denkt man noch, man wird zu Grunde gehen, man weiß nicht mehr, wie es weitergeht, und auf einmal bekommst du einen Anruf von deiner Agentur. Dann legst du auf und auf einmal ist alles wieder geil. Ich spüre das Leben dann ganz anders. Natürlich kann es auch anders kommen, aber ich bin da so naiv, dass ich mir das immer positiv zurecht denke.

Wie gehen Sie mit solchen Phasen um?

Ich versuche immer, das Positive im Leben zu sehen. Natürlich gibt es Zeiten, da bist du verletzbar. Wenn du für jemanden die Brust aufmachst und dein Herz zeigst, dann kann man da leicht reinpiksen. Das tut dann auch weh.

Ein Ende ist jetzt ja erst mal nicht in Sicht. Wird es denn irgendwann auch ein Crossover mit dem "Bergdoktor" geben?

Ich gehe davon aus. Zeitlich ist es ein bisschen schwierig, aber es ist der feste Wille. Nächstes Jahr wird es noch nichts, aber im Jahr darauf kann ich es mir sehr gut vorstellen. Ich hatte auch mal mit Hans Sigl darüber gesprochen. Ich habe da auf jeden Fall Lust drauf – den Hans mal über die Alpen zu schleppen.

Die neuen Folgen von "Die Bergretter" laufen ab dem 7. November immer donnerstags im ZDF. Im Video gibt Sebastian Ströbel Einblicke hinter die Kulissen.

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