TV-Star Picco von Groote: "Waren sehr bemüht um eine Normalität für unser Kind"

In ihrer neuesten Rolle strebt Picco von Groote eine gleichberechtigte Beziehung an. Mit t-online spricht die Schauspielerin darüber, wie das bei ihr persönlich aussieht und verrät, welch großes Glück sie innerhalb der Pandemie hatte.

Was in ihrem neuesten Film schief geht, funktioniert im wahren Leben wunderbar. Picco von Groote spielt in "Nie zu spät" (26. Februar 2022, 20.15 Uhr im Ersten) Susanne, dritte Ehefrau eines Piloten (Heino Ferch). Sie trifft mit ihm die Vereinbarung, dass er in den Vorruhestand geht und dann die Erziehung des Sohnes übernimmt, damit Susanne nach der Elternzeit durchstarten kann. Klappt nicht ganz. Wie es bei ihr privat aussieht, erzählt von Groote t-online.

"Ich bin aus vollem Herzen Feministin und lebe die Gleichberechtigung von Mann und Frau", so die 40-Jährige. Sie betont: "Aber als Mutter habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich phasenweise für meinen Sohn einfach wichtiger bin als mein Mann." Nach der Geburt des Kindes vor fünf Jahren habe sie "schnell wieder angefangen zu arbeiten". Dementsprechend ist ihr Sohn "daran gewöhnt, dass ich zeitweise weg bin und sein Vater sein Ansprechpartner ist".

Von Groote resümiert: "Die beiden machen das auch wunderbar. Nichtsdestotrotz spiele ich als Mutter eine andere Rolle. Das Kind hat eben Bedürfnisse und macht unterschiedliche Phasen durch." Sie nehme darauf Rücksicht und stelle ihre eigenen Bedürfnisse dafür gerne hintenan. Picco von Groote, die im vergangenen Jahr in einem "Tatort" aus Köln zu sehen war, erklärt: "Vielleicht ist das auch nur Definitionssache, aber das gehört für mich zum Feministin-Sein dazu."

Picco von Groote berichtet auch von den Sorgen, die sie im ersten Lockdown 2020 aufgrund ihres Berufes als Schauspielerin hatte. "Da gab es Vermutungen, dass das ganze Jahr nichts mehr produziert werden würde. Das war erschreckend", erzählt sie. Sie ist dankbar, dass es dann doch anders gekommen ist, dass die Maßnahmen von den Produktionsfirmen "schnell und konsequent umgesetzt" wurden. Sie sei "gut durch die Zeit gekommen – vergleichbar mit den Jahren zuvor". Auch privat kann sie nur "auf Holz klopfen", insbesondere mit Blick auf das Leben mit einem Kind im Kita-Alter.

"Für die Entwicklung der Kinder ist das so wichtig"

"Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber wir hatten in den vergangenen zwei Jahren keinen einzigen Corona-Fall in unserer Kita", verrät Picco von Groote. Sie ist dafür "sehr dankbar" und betont: "Die Erzieherinnen sind wirklich toll! Für die Entwicklung der Kinder ist der Kontakt zu Gleichaltrigen so wichtig. Wir waren als Eltern sehr bemüht um eine Normalität für unser Kind, da hat das sehr geholfen." In diesem Jahr kommt von Grootes Sohn in die Schule, "das ist wahrscheinlich das größte Thema gerade".

Mit ihm verbringt sie sehr viel Zeit, wenn sie zwischen ihren Projekten Zuhause ist, "um meine Abwesenheit zu kompensieren", wie von Groote, die seit 2021 die Hauptrolle in den "Ostfrieslandkrimis" spielt, auch erzählt. Aus diesem Grund beantwortet sie auch die Frage, ob es etwas gibt, das sie dieses Jahr erreichen oder gern machen würde, so: "Zumindest nichts, was jetzt besonders aufsehenerregend wäre." Sie finde es toll, wenn Menschen sich vornehmen, etwa eine neue Sprache oder ein Instrument zu lernen. Aber: "Mir fehlt Zeit und Muße, daher mache ich so was momentan eher selten."

Zu der wertvollen Zeit mit ihrem Sohn gehört natürlich auch noch ein "Berg Papierkram am Schreibtisch", der abgearbeitet werden will. "Wenn sich dann wieder die Normalität eingeschaukelt hat und ich überlege, was ich jetzt Spannendes anfangen könnte, kommt – wenn es gut läuft – das nächste Projekt rein und ich plane in diese Richtung" erzählt von Groote. Doch sie betont lachend: "Mit etwas besserer Organisation könnte ich so etwas aber sicherlich dennoch schaffen. Ich arbeite dran!"