"Tatort" aus Zürich: Daher kannten Sie Zoés Entführer

Er spielte sich als Saubermann auf. Doch Dominic Mercier entführte eine Jugendliche, die auf seiner Jacht missbraucht wurde. Kam er Ihnen bekannt vor?

Am Ende des neuen "Tatorts" aus Zürich ließ Waisenkind Gina den Geschäftsmann Dominic Mercier scheinbar leblos auf einem Steg liegen. Er hatte ihre jüngere Schwester Zoe entführt, sie leicht bekleidet auf eine Jacht mit reichen Männern und schließlich in ein Landhaus in England bringen lassen – zwei Jahre lang war sie nicht auffindbar. Mercier arbeitete nicht allein, war Teil einer Seilschaft, wie auch der Titel des Filmes lautete.

Der schweizerisch-italienische Schauspieler Leonardo Nigro spielte die Rolle von Mercier. Gut möglich, dass er Ihnen bekannt vorkam.

Der 49-Jährige wirkte seit Anfang der 2000er in zahlreichen deutschen TV- und Kinoproduktionen mit. Darunter viele Krimis im Ersten und Zweiten. So war er 2006 in einer Doppelfolge von "Ein Fall für zwei" zu sehen. 2009 übernahm er eine Rolle im Münchner "Tatort: Um jeden Preis". Nicht zu vergessen ist ein Auftritt in "Donna Leon – Lasset die Kinder zu mir kommen" in 2010. Auch in Episoden von "SOKO Leipzig", "SOKO Köln" und "Alarm für Cobra 11" spielte Nigro mit.

2016 gab er in zwei Folgen der ARD-Reihe "Der Urbino-Krimi" die Hauptrolle des Polizisten Roberto Rossi. Neben ihm zu sehen waren unter anderem Katharina Wackernagel oder Hannes Jaenicke. Weitere Episoden wurden nicht produziert.

Drei Jahre später, 2019, war er im Münchner "Polizeiruf 110: Der Ort, von dem die Wolken kommen" dabei, dem ersten Fall von Verena Altenberger als Ermittlerin Elisabeth Eyckhoff. Und 2022 war Nigro im ARD-Fernsehfilm "Der Tod kommt nach Venedig", unter anderem neben Alwara Höfels, zu sehen.

Außerdem spielte er 2007 in der Komödie "Moppel-Ich" mit und 2009 im Kinofilm "Maria, ihm schmeckt’s nicht!". In "Sommer in Rom" übernahm er 2013 eine Rolle (der Film läuft am 3. Juni 2023 um 20.15 Uhr im WDR). 2017 war er etwa neben Peter Kurth im Kinofilm "Zwischen den Jahren" zu sehen, der damals auf der Berlinale Premiere feierte. Hinzukommen zahlreiche Schweizer Film- und Serienproduktionen.

Leonardo Nigro hat für seine schauspielerische Leistung mehrere Preise bekommen. 2007 und 2014 erhielt er jeweils den Schweizer Fernsehfilmpreis in der Kategorie "Beste Nebenrolle". Zunächst für "Tod in der Lochmatt" und schließlich für "Oro verde". 2007 bekam er für seine Darbietung im Film "Nachbeben" den "Spezialpreis der Jury" beim Schweizer Filmpreis.