Solarauto nach Produktionsstart gescheitert
Kurz nach dem Start der Serienproduktion des Solarautos Lightyear 0 geht seinem Hersteller das Geld aus. Auch ein Konkurrenzunternehmen ist in Schieflage.
Der niederlรคndische Elektroauto-Newcomer Lightyear hat die Produktion der mehr als 250.000 Euro teuren Solar-Limousine 0 (sprich: Zero) wieder eingestellt. Offiziell wurde die Serienfertigung Ende 2022 beim Auftragsfertiger Valmet in Finnland gestartet. Geplant waren lediglich 946 Exemplare.
Um das Projekt Lightyear 0 abzuwickeln, wurde vor Gericht bereits ein Antrag auf Erรถffnung eines Zahlungsaussetzungsverfahrens gegen die fรผr die Produktion verantwortliche Atlas Technologies B.V. gestellt. Die Atlas Technologies Holding B.V. und die Lightyear Layer B.V. seien hingegen nicht Gegenstand dieses Verfahrens. Mit diesen Unternehmensteilen wolle man die Automarke Lightyear weiter betreiben.
Lightyear 2 soll trotzdem kommen
Die Marke hatte groรe Plรคne: Neben dem Erstlingswerk Lightyear 0 sollte das Modell Lightyear 2 auf den Markt kommen. Das sollte nicht so teuer werden, sondern bis Ende 2025 zum Preis von unter 40.000 Euro zu kaufen sein. Laut "Manager Magazin" haben 40.000 Privatkรคufer den Crossover vorbestellt, Flottenkunden sollen 20.000 Fahrzeuge reserviert haben. 800 Kilometer Reichweite hat Lightyear angekรผndigt, 70 davon sollen mithilfe der Solarpanele in der Auรenhaut an sonnigen Tagen erzeugt werden. Ob die finanziellen Ressourcen dafรผr ausreichen werden, bleibt abzuwarten.
Klar ist, dass der Lightyear 0 keine Zukunft hat. Wie viele Fahrzeuge bislang produziert wurden und wie man mit Kunden verfรคhrt, die bereits bestellt haben, verrรคt das Unternehmen nicht.
Sono Motors: Mitbewerber in finanzieller Schieflage
Lightyear ist nicht das einzige Unternehmen, das ein Elektroauto mit Solarflรคchen auf den Markt bringen will und in finanzielle Not geraten ist: Auch das deutsche Start-up Sono Motors hat Probleme, sein ambitioniertes Solarauto namens Sion auf den Markt zu bringen. Seit Mitte Dezember bittet das Unternehmen um Spenden in Form von Vorbestellungen.
Mit 105 Millionen Euro kรถnne man weiterentwickeln, die bisherigen 330 Millionen Euro hรคtten nicht ausgereicht. Bislang sind 46 Millionen Euro zusammengekommen, Sono Motos droht mรถglicherweise in dieser Form das Aus โ wenn der Sion nicht zustande kommt, wolle man als Solar-Zulieferer fรผr Fahrzeughersteller weitermachen. Beispielsweise kรถnnten Auflieger von Lkw mit Solarpaneelen ausgerรผstet werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X
- manager-magazin.de: "Das nรคchste Solarauto-Desaster"