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Darum machte der Commodore Opel zum Marktführer


50-jähriges Jubiläum
Darum machte der Commodore Opel zum Marktführer in Deutschland

dpa-tmn, MHa

28.02.2017Lesedauer: 3 Min.
Am 12. September 1967 wird der Opel Commodore auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt vorgestelltVergrößern des BildesAm 12. September 1967 wird der Opel Commodore auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt vorgestellt (Quelle: Zuma/Keystone/imago-images-bilder)
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Wenn Opel mit dem neuen Insignia im Frühjahr den Klassensprung probt und sich an Autos wie den BMW 5er oder die Mercedes E-Klasse wagt, wirkt das wie eine neue Strategie. Doch diese Aufstiegsidee hatten die Opelaner schon einmal – vor 50 Jahren mit dem Commodore.

Was heute der Insignia ist, war damals der Commodore

Wenn Projektleiter Werner Jöris den neuen Opel Insignia als "Die smarteste Alternative zu Premium" anpreist, klingt das modern. Doch die Idee hinter dem Aufstieg eines Flaggschiffs ist nicht neu. Vor ziemlich genau 50 Jahren hat Opel schon einmal versucht, die wichtigste Baureihe auf Augenhöhe mit BMW oder Mercedes zu heben:

Mit der Premiere des Commodore 1967 sollte der Blitz am Kühlergrill des Opel Rekord auch in der gehobenen Mittelklasse strahlen. Das sollte schon der Name ausdrücken, sagt Opel Classic-Sprecher Uwe Mertin: "Commodore war für uns ein Synonym für Temperament, Prestige, Fahrkultur, Luxus, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit."

Die mutige Vermarktung des Commodore

Opel hatte die Markteinführung mit einer ebenso frechen wie selbstbewussten Werbekampagne begleitet. Die Hessen stellten die Hackordnung auf der linken Spur in Frage. So wurde der Commodore als "6-Bombe mit 130 PS" eingeführt, die "keinen Respekt" kennt, denn "die Starken sind nur so lange mächtig, bis ein Stärkerer kommt".

Der Commodore setzte neue Maßstäbe

Der eher schlichte Opel Rekord brannte nur auf vier Flammen. Im Gegensatz dazu kam der von ihm abgeleitete Commodore mit einem Sechszylinder-Motor daher. Zudem verpassten ihm die Ingenieure eine hübsch herausgeputzte Ausgehuniform mit viel Chrom.

So kam der Commodore im beinahe amerikanischen Stil in den Handel: Bis zu 2,5 Liter Hubraum und schon anfangs maximal 96 kW/130 PS machten ihn für die Zeitschrift "auto, motor und sport" zum "Rekord im Kommandeursrang" und zum Stammgast auf den Rennstrecken.

Konkurrent für Mercedes, BMW und Porsche

Mit der Leistung des Commodore waren schon bei den ersten Modellen 180 Kilometer pro Stunde möglich. Und der GS/E war mit knapp 200 Kilometer pro Stunde in dieser Klasse das schnellste Coupé seiner Zeit, sagt Jens Cooper aus der Classic-Werkstatt des Herstellers in Rüsselsheim: Der Mercedes 280 SE und der BMW 2500 sahen immer öfter einen Blitz im Rückspiegel.

Zudem musste sich sogar der Porsche 911 vor den nachgeschärften Varianten von Tunern wie Steinmetz oder Irmscher in Acht nehmen.

Was zeichnet die "6-Bombe“ heute aus?

Heute lehnt man sich im Commodore lieber in die weichen Stoffsessel zurück, anstatt die linke Spur zurückzuerobern. Man lässt den Blick durch die geräumige Kabine mit riesigen Panoramascheiben schweifen. Hier genießt man im Cockpit eine Übersichtlichkeit, wie sie heute selbst eine Luxuslimousine nicht mehr bieten kann.

Keine Airbags, keine Touchscreens, nur hier und da ein paar Chromakzente über der Holzdekorfolie und Kunststoffkonsolen – das ist der schlichte Charme des Commodore heute.

Opel zeitweise Marktführer

Was heute schlicht wirkt, war damals schick. Und mit dem Commodore begann für Opel tatsächlich ein Aufstieg, der sich auch in den Zulassungszahlen widerspiegelte: Jahr für Jahr schrieben die Hessen damals Rekordzahlen. Über die Laufzeit verkauften sie 156.497 Commodore.

Als schönste Variante galt das Coupé, das laut Cooper auch heute wieder die meisten Fans hat: "Das elegante Fastback-Heck und ein paar zurückhaltende Zitate von amerikanischen Muscle-Cars – diese Mischung hat vor 50 Jahren schon funktioniert und kommt noch immer gut an."

Und als 1972 der Nachfolger kam, zog der Rüsselsheimer Autobauer im Gesamtabsatz zumindest in Deutschland sogar am Erzrivalen VW vorbei. Zum ersten Mal seit den 1930er Jahren und zum bislang letzten Mal in der Geschichte wurde Opel Marktführer in Deutschland.

Ein Stück Nostalgie kaufen

Wer zum Jubiläum mal wieder an den Commodore denkt und diese Erinnerung mit einem eigenen Oldtimer frisch halten möchte, der sollte sich beeilen. "Die Preise ziehen gerade mächtig an. Für ein gutes Auto ist man mittlerweile mit 20.000 Euro dabei. Erst recht, wenn es ein Zweitürer ist", sagt Cooper und gibt Tipps, worauf Sie beim Kauf achten sollten:

  1. Achten Sie darauf, dass Sie einen soliden Wagen ohne großen Rostbefall vor sich haben.
  2. Typische Roststellen finden Sie an den Lampenschalen im Bug oder den Eckpunkten des Fahrzeugrahmens.
  3. Die Mechanik dagegen ist nahezu unverwüstlich und der Motor ein zuverlässiger Dauerläufer.
  4. Schauen Sie genau auf Interieur und Chromornate. Zierteile und Verkleidungen sind fast nicht mehr zu bekommen.
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