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Spritpreis-Rekord: "Wenn das so weitergeht, wird Autofahren zum Luxus"


Leserstimmen zum teuren Sprit
"Wenn das so weitergeht, wird Autofahren zum Luxus"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 09.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Anzeigetafel an einer Tankstelle: Die Spritpreise sind so hoch wie nie zuvor. Viele können sich die Preissteigerungen kaum noch leisten.Vergrößern des Bildes
Anzeigetafel an einer Tankstelle: Die Spritpreise sind so hoch wie nie zuvor. Viele können sich die Preissteigerungen kaum noch leisten. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Selten gab es so hohe Spritpreise wie in diesen Tagen. Autofahren wird mehr und mehr zu einer kostspieligen Angelegenheit, so auch für viele t-online-Leser.

Die durch den Ukrainekrieg gestiegenen Erdölpreise treiben die Kosten für Diesel und Superbenzin der Sorte E10 in nie dagewesene Höhen von über zwei Euro pro Liter. Tankstellen, deren Tafeln Werte unter der Zwei-Euro-Marke anzeigen, erleben einen regelrechten Run.

Die enormen Preissteigerungen rufen bei unserer Leserschaft unterschiedliche Reaktionen hervor. Viele ärgern sich, können aber auf ihr Auto nicht verzichten. Manche ziehen Konsequenzen. Andere können den Preisanstieg gut verkraften. Hier eine Auswahl von Leserstimmen:

"Öffis? Hier auf dem Land geht das nicht"

"Ich bin wütend und frustriert zugleich", schreibt t-online-Leserin Debora Schereik. "In den Städten kann man ja möglicherweise alles mit den Öffis erledigen, hier auf dem Land geht das nicht. Der Bus fährt einmal in der Stunde – und das auch nur wochentags. Zudem ist der öffentliche Nahverkehr teuer." Sie mache keine ständigen Vergnügungsfahrten, sondern fahre lediglich zum Einkaufen, zum Arzt, zur Arbeit und zum Sportverein, also alltägliche Dinge. Ohne ein Auto sei so etwas "so gut wie unmöglich". Ein Verzicht darauf kommt für Debora Schereik also nicht infrage.

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"Die Fahrzeuge verbrauchten früher deutlich mehr Treibstoff"

t-online-Leser Detlef Pietsch gibt zu Bedenken: "Selbst bei den derzeitigen Literpreisen müssen die Arbeitnehmer heutzutage weniger Stundenlohn aufwenden als noch in den Sechzigerjahren. Die Stundenlöhne sind seit damals doch kräftig gestiegen."

Detlef Pietsch fügt hinzu: "Außerdem verbrauchten die Fahrzeuge früher deutlich mehr Treibstoff. Verbräuche von zehn bis zwölf Liter pro 100 Kilometer waren keine Seltenheit. Die modernen Fahrzeuge lassen sich deutlich sparsamer bewegen, bei gleichzeitig besseren Fahrleistungen."

"Ich möchte nicht wissen, wie ärmere Familien das schaffen"

Von gestiegenen Stundenlöhnen, die Detlef Pietsch anführt, profitiert t-online-Leser Melik als Lehrling nicht: "Ich mache momentan eine Ausbildung. Ich besitze einen Führerschein und ein eigenes Auto, alles habe ich selber finanziert. Bei meinem geringen Verdienst ist es schon sehr viel, was nur für Sprit weggeht. Dabei muss man noch bedenken, dass viel weiteres Geld noch weggeht – für die KFZ-Steuer, die Versicherung, falls das Auto mal kaputtgeht oder wenn man es mal aufhübschen möchte."

Melik fährt weniger als vorher, achtet mehr auf die Preistafeln und tankt nur, "wenn mein Auto Sprit verlangt". "Ich klage, meine Freunde und Familie klagen – genauso wie meine Arbeitskollegen. Ich möchte gar nicht wissen, wie ärmere Familien das schaffen, bei solchen Preisen noch Auto zu fahren beziehungsweise Sprit zu finanzieren."

"Die Verteuerung ist im Sinne der Klimaziele sinnvoll"

Eine andere Sicht auf das Thema hat t-online-Leser Dietrich Röhrdanz. "Die Verteuerung ist im Sinne der Klimaziele sinnvoll, da sie zum sparsamen Umgang mit der Energie zwingt – wenngleich die augenblicklichen Ursachen nicht nur daraus resultieren", schreibt er und führt aus:

"Leider reagiert der durchschnittliche Bürger erst auf finanziellen Druck. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Preisentwicklung ihren Teil dazu beiträgt, dass weniger SUV und PS-starke Fahrzeuge gekauft und genutzt werden."

"Spritpreise, Tankstelle ... Was ist das?"

"Spritpreise, Tankstelle ... Was ist das?", fragt t-online-Leser Ronald Block sarkastisch und klärt auf: "Ich fahre elektrisch, einen Smart-EQ. Der reicht zum Einkaufen und für den Arztbesuch. Auch ein Rollstuhl ist hinten drin. Ich lade nur zu Hause, wie lang ist egal. Vor nicht allzu langer Zeit hat man mich noch belächelt. Der Sprit koste doch so wenig. Pustekuchen! Nun muss ich nicht Tankstellen abklappern und suchen, wo es am günstigsten ist."

"Einen Tagesausflug mit dem Auto überlegt man sich zweimal"

t-online erreichte außerdem diese Lesermail: "Wir sind ein unverheiratetes Paar ohne Kinder, zahlen also schon fast 50 Prozent des Gehaltes an Steuern und Abgaben. Zudem wohnen wir dummerweise auf dem Land zur Miete, da ein eigenes Haus aufgrund des Baubooms und der vielen Investoren nicht möglich ist. Wir arbeiten beide im öffentlichen Dienst und fahren nun als Fahrgemeinschaft, weil es einfach so teuer ist.

Einen Tagesausflug mit dem Auto überlegt man sich zweimal. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Wenn das so weitergeht, wird Autofahren zum Luxus – und das im Autoland."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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