Neuer Überwacher im Auto ist jetzt Pflicht
Der neue Aufpasser ISA ist nun Pflicht. Was kann er? Was bedeutet das für Autofahrer? Werden Autos dadurch noch teurer? Ein Experte erklärt, was jetzt gilt.
Ab heute Pflicht: Neue Fahrzeugtypen müssen nun den intelligenten Geschwindigkeitsassistenten ISA (Intelligent Speed Assistance) an Bord haben. Hersteller dürfen für das Pflicht-Tool in einigen Jahren sogar eine Abo-Gebühr kassieren. So will es die EU. Das Wichtigste: Erstmal bleibt für Sie dennoch alles beim Alten – Sie können Ihr Auto weiterfahren, müssen es auch nicht umrüsten.
Aber was gilt für Ihr nächstes Modell? Machen ISA und Abo-Kosten das Autofahren noch teurer? Was kommt bei Wartung und Pflege auf Autofahrer zu?
Hersteller werden wohl Gebühren kassieren
Die Experten der DAT (Deutsche Automobiltreuhand) rechnen damit, dass die Autohersteller die Abo-Möglichkeit ausnutzen werden. Schließlich können sie damit den Autofahrern noch mehr Geld abknöpfen. "Viele Fahrzeughersteller liefern schon heute Pkw mit Funktionen aus, die nach Ablauf einer gewissen Zeit nur noch gegen eine Gebühr freigeschaltet werden", sagt DAT-Kommunikationsleiter Dr. Martin Endlein zu t-online.
Einige lassen sich zum Beispiel die Live-Verkehrsdaten im Navi extra bezahlen. "Oder es sind Funktionen bereits verbaut, die der Halter dann gegen Gebühr aktivieren kann, etwa spezielle Scheinwerferfunktionen oder Parkassistenten." Der Anfang ist also längst gemacht.
Das kann ISA
ISA kombiniert Assistenten wie Verkehrszeichenerkennung, Tempomat und Tempobegrenzer miteinander. Es kennt die erlaubte Geschwindigkeit und weiß, wie schnell das Auto gerade unterwegs ist. Wenn das gefahrene Tempo höher ist als das erlaubte, kann ISA die Leistung des Motors drosseln oder sogar abschalten, bis die erlaubte Geschwindigkeit erreicht ist.
ISA wird Autos kaum verteuern
Außerdem erhöhen die Hersteller natürlich – wie schon in den vergangenen Jahren – mit jedem weiteren Assistenten ihre Kaufpreise. Der neue Geschwindigkeitshelfer werde da keine Ausnahme machen, sagt Endlein. Allerdings: "Da es sich bei ISA hauptsächlich um eine Softwarelösung handelt, werden die Kosten überschaubar bleiben." Immerhin seien solche Systeme in der Regel wartungsfrei. "Wenn aber Komponenten bei einem Unfall beschädigt werden, dann steigen die Reparaturkosten natürlich an."
Das soll ISA bringen
Durch ISA soll es jährlich bis zu 25.000 weniger Verkehrstote und 140.000 weniger Schwerverletzte geben, so die EU.
Versicherungsprämie und Verbrauch könnten sinken
Und er sieht sogar einen Vorteil: "Wenn Assistenzsysteme mehr Sicherheit bei der Fahrt bieten, kann sich dadurch unter Umständen die Versicherungsprämie reduzieren." Außerdem könnten Assistenten beim vorausschauenden Fahren helfen und dadurch den Spritverbrauch senken.