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So viel kostet Ihr Auto pro Monat
Tanken, Steuern, Versicherungen: Die monatlichen Autokosten enthalten etliche weitere Posten – und liegen deshalb höher, als viele Autofahrer glauben. Hier ist der große Überblick.
Wie hoch die Kosten liegen, kann ein einzelner Autofahrer kaum beziffern. Denn wie wirkt sich etwa der Wertverlust auf die monatlichen Kosten aus? Außerdem gehören selbst kleinste Beträge etwa fürs Parkticket oder für die Waschstraße in die Rechnung, damit sie am Ende aufgeht.
Orientierung bieten Berechnungen des ADAC. Den Zahlen des Verkehrsclubs liegen eine Reihe von Einzelpositionen zugrunde. Daraus bestehen die monatlichen Autokosten:
- Fixkosten
- Betriebskosten
- Wertverlust
- Kosten für Werkstatt und Reifen
So setzen sich die Fixkosten zusammen
Diese Ausgaben fallen regelmäßig an – und dabei spielt es keine Rolle, ob das Auto wirklich fährt. Dazu zählen:
- Haftpflichtversicherung
- Kaskoversicherung (bei einem Neuwagen empfiehlt sich die Vollkasko)
- Kfz-Steuer
- Kosten für eine Garage oder einen Stellplatz
- Pauschal 200 Euro pro Jahr etwa für Parkgebühren, Haupt- und Abgasuntersuchung und weitere Kosten
Das sind die Betriebskosten
Nur wenn das Auto bewegt wird, fallen diese Kosten an:
- Kraftstoffkosten
- Nachfüllkosten für Motoröl und gegebenenfalls AdBlue
- Pauschal 250 Euro pro Jahr für Wäsche und Pflege
Die Betriebskosten lassen sich vom Fahrer beeinflussen: Fährt er vorausschauend? Dann sinken Verbrauch und Verschleiß, etwa des Bremssystems. Auch wer für sehr kurze Strecken auf das Auto verzichtet, schont sein Auto spürbar – und damit sein Budget.
Wertverlust – der unterschätzte Kostentreiber
Bei einem Neuwagen ist der Wertverlust der größte Kostentreiber: Schon nach einem Jahr ist oftmals ein Viertel des Neupreises dahin. In vier Jahren kann ein Auto bis zur Hälfte seines Werts und mehr verlieren. Wie schnell der Wert schmilzt, hängt von vielen Faktoren ab:
- Ist das Modell generell ein Verkaufserfolg oder ein Ladenhüter?
- Steht mal wieder ein Modellwechsel an? Dann sieht der Gebrauchte mit einem Mal ziemlich alt aus und ist weniger gefragt.
- Hinzu kommen Kriterien, die sich nicht voraussehen lassen: Wie entwickelt sich die Wirtschaft und damit die Nachfrage auf dem Automarkt? Wohin führt die Diskussion um Fahrverbote in unseren Städten, die zum Nachfrage-Einbruch bei Dieselautos führte?
Tipps gegen den Wertverlust
Schon nach drei bis vier Jahren ist das Schlimmste überstanden, nach fünf Jahren sinkt der Wert um etwa fünf Prozent pro Jahr. Der beste Tipp gegen den Wertverlust ist deshalb: Kaufen Sie einen Gebrauchtwagen. Er hat den schlimmsten Wertverlust bereits hinter sich. Aber auch wer einen Neuwagen kauft, kann dessen Wertverlust zumindest eindämmen:
- Gefragte Modelle, beliebte Ausstattungen: Sie schützen vor übermäßigem Wertverlust. Ein Kleinwagen sollte nicht 400 PS haben – und umgekehrt will niemand ein Luxusmodell mit dem Basismotor kaufen.
- Gedeckte Farben sind gefragt. Ein gelbes oder rotes Auto werden Sie oftmals nur mit großem Verlust verkaufen können – es sei denn, Sie fahren einen Ferrari.
- Bei der Ausstattung gilt: Je höher das Fahrzeugsegment, desto mehr Extras sollten an Bord sein.
Die Kosten für Werkstatt und Reifen
Auch wenn das Auto neu ist: Ganz ohne Werkstatt geht es nicht. Ölwechsel, Inspektionen und Wechsel von Sommer- auf Winterreifen bleiben keinem Auto erspart. Die einzelnen Hersteller legen unterschiedliche Wartungsintervalle, Umfänge und auch Kosten fest. Diese Kosten fließen in den monatlichen Unterhalt des Autos ein:
- Ölwechsel
- Inspektionen
- Typische Verschleißreparaturen, etwa an Auspuff, Bremsen, neue Batterie oder Glühlampe
- Neue Reifen
Die Gesamtkosten pro Monat für sechs Segmente
So lang die Kostenliste ist, so stattlich ist die monatliche Summe. Sie unterscheidet sich deutlich je nach Segment, selbst zwischen einzelnen Modellen und Varianten gibt es große Unterschiede:
- Bei einem Kleinstwagen summieren sich die monatlichen Kosten auf 350 Euro und mehr.
- Für einen Kleinwagen müssen Autobesitzer mit mehr als 400 Euro pro Monat rechnen.
- Ein Auto der unteren Mittelklasse kostet um 470 Euro im Monat.
- Mit monatlich 600 Euro sind Autofahrer in der Mittelklasse noch verhältnismäßig günstig unterwegs.
- Ein Vertreter der oberen Mittelklasse kostet etwa 950 Euro im Monat.
- Etwa 1.500 Euro monatlich kostet ein Auto der Oberklasse.
Die Werte des ADAC dienen nur der Orientierung. In jedem Segment lassen sich günstigere Modelle finden – mitunter müssen Autofahrer jedoch deutlich höhere Summen einkalkulieren. Die Zahlen zeigen aber: Wer beim Autokauf nur auf einen günstigen Grundpreis achtet, hat später unter Umständen umso höhere Kosten zu stemmen.
Die günstigsten Modelle aller Klassen
Segment | Modell | Grundpreis | Monatliche Kosten |
---|---|---|---|
Kleinwagen | Dacia Spring Electric Comfort 2WD | 20.490 Euro | 355 Euro |
Untere Mittelklasse | Dacia Duster TCe 100 ECO-G Essential 2WD | 13.390 Euro | 418 Euro |
Mittelklasse | Skoda Octavia Combi 1.5 TGI G-TEC Active | 28.060 Euro | 538 Euro |
Obere Mittelklasse | Skoda Superb 1.5 TSI Active | 30.790 Euro | 722 Euro |
Oberklasse | Porsche Taycan | 85.543 Euro | 1.343 Euro |
Aber selbst verschiedene Varianten eines Modells können sehr unterschiedliche Unterhaltskosten mit sich bringen. Beispiel VW Polo: Der Kleinwagen ist mit Basismotor und zweckmäßiger Ausstattung für 16.000 Euro zu haben – aber auch als Sportmodell für 30.000 Euro. Und genau so unterschiedlich fallen auch die monatlichen Kosten aus: 456 Euro pro Monat kostet der Unterhalt für die Einstiegs-Version, 664 Euro sind es für den Polo GTI – also fast 50 Prozent mehr.