Carrera S vs. AMG GT
Was ein geiler Anblick: AMG-Keramik-Verbundbremsanlage und Elfer-Heck.
Ein Bild mit Symbolcharakter? Kann der neue Turbo-Elfer den AMG GT in Hockenheim hinter sich lassen?
Beide bringen beste Voraussetzungen mit zum Test. Auf der einen Seite der rote Sportwagen mit Biturbo-V8, auf der anderen der gelbe Sportler mit Biturbo-Boxer.
Beide werden per Siebengang-PDK geschaltet.
Im Sport-Plus-Modus lässt man das PDK lieber eigenmächtig hoch- und runterschalten. Die Getriebeelektronik schaltet beim dynamischen Anbremsen auf der Rennstrecke mit automatischem Zwischengas punktgenau einen Gang runter ...
...und anschließend beim Herausbeschleunigen zum idealen Schaltzeitpunkt wieder hoch.
1.09,8 Minuten: Mit dieser phänomenalen Rundenzeit in Hockenheim lässt der Turbo-Carrera alle Kritiker verstummen.
Das Gripniveau im GT ist gut, aber erwartungsgemäß natürlich nicht so wie beim GT S. Wo der GT S mit der griffigen Cup-Bereifung fantastisch neutral über die Ideallinie tobte, ...
...drückt sein kleinerer Bruder beim Herausbeschleunigen etwas mehr mit dem Heck. Das einsetzende Leistungsübersteuern ist jedoch gut beherrschbar - Fahrspaß pur.
In Hockenheim muss der Mercedes-AMG GT zurückstecken. 1.10,6 Minuten reichen nicht aus, um dem Elfer das Wasser zu reichen.
Die ABS-Regelung im Porsche arbeitet feinfühliger und noch besser dosierbar als im GT.
Nicht nur auf der Rennstrecke hat der Porsche 911 Carrera S 991 II in puncto Verzögerung die Nase leicht vor dem GT. Auch wenn der AMG sein Gewicht von 1.642 Kilo recht gut verheimlichen kann, fühlt sich der 911 nicht nur subjektiv leichtfüßiger an, sondern ist es mit 1.509 Kilo auch.
PDCC-Wankausgleich mit PASM-Sportfahrwerk (minus 20 mm), erstmals mit der aus dem "echten" 911 Turbo und den GT3-Modellen bekannten Hinterachslenkung, Keramikbremsanlage - ...
...der neue Carrera S ist mit sämtlichen, Querdynamik-förderlichen Sonderausstattungen bewaffnet, die in der Optionsliste erhältlich sind.
Der Carrera S 991 II steht auf 20 Zöllern.
Der Carrera-Turbo geht verdammt gut. Aber wir vermissen das Saugerkreischen schon ein wenig.
Anfahrschwäche, Turboloch - alles Quatsch: Dieses moderne Biturbo-Triebwerk hängt spontan und aufgeweckt am Gas.
Anders als im 510 PS starken Topmodell GT S soll der Vierliter im GT ohne S offiziell 462 PS leisten. Unser Leistungsprüfstand notiert 511,4 PS und 622,3 Nm. Da steht aber einer gut im Futter.
Vorne trägt der AMG GT 19 Zoll große Felgen, hinten 20.