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Entwicklungsstand 80er Jahre: Japanische Behörden setzen noch auf Disketten


Digitalisierung kommt nicht in Fahrt
Japanische Behörden setzen noch auf Disketten

Von t-online, arg

Aktualisiert am 01.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Die ersten Disketten wurden 1969 von IBM verkauft, andere Hersteller folgten bald. Je nach Größe passten auf eine Diskette wenige Kilobyte bis mehrere Megabyte. Als letztes Unternehmen produzierte Sony die "wabbeligen Scheiben" noch bis 2011.Vergrößern des BildesDie ersten Disketten wurden 1969 von IBM verkauft, andere Hersteller folgten bald. Je nach Größe passten auf eine Diskette wenige Kilobyte bis mehrere Megabyte. Als letztes Unternehmen produzierte Sony die "wabbeligen Scheiben" noch bis 2011. (Quelle: CAESARstock/imago-images-bilder)
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Die Diskette als Speichermedium – wer meint, dass diese Zeiten lange vorbei sind, irrt. Bis heute setzen japanische Behörden darauf. Datentransfer geschieht in Tokio deshalb oft zu Fuß.

Nicht erst seit Corona weiß man, dass Deutschland technisch in mancherlei Hinsicht nicht gerade auf dem neuesten Stand ist. Davon zeugen allein zahllose Faxgeräte, die oftmals noch immer des Verwaltungsfachangestellten bester Freund sind. Dass aber nicht nur Deutschland liebend gerne auf altmodische Lösungen setzt, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Japan.

Denn in Tokios Stadtverwaltung ist es noch völlig normal, Disketten – auch bekannt als Floppy Disks – als Speichermedium zu nutzen. Die beinahe 40 Jahre alte 3,5-Zoll-Diskette gilt dort unter Angestellten als sicher und zuverlässig. Bis zum heutigen Tage werden in Tokio Gehaltsabrechnungen auf diesen Datenträgern gespeichert und anschließend von Mitarbeitern zur Bank gebracht.

Dort werden die Daten dann ausgelesen und anschließend das Geld ausgezahlt. Die Disketten werden danach wieder mitgenommen, darauf gespeicherte Informationen gelöscht und die Discs anschließend wiederverwendet.

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Jetzt steht jedoch ein Zeitenwechsel an: Die Behörden wollen die Floppy Disk in den Ruhestand schicken und auf Onlineverwaltung umstellen.

Disketten verursachen zusätzliche Kosten

Die meisten Anbieter produzieren seit Jahren keine Disketten mehr. Für die japanischen Behörden ist das kein Problem: Sie besitzen noch einen gewaltigen Vorrat an Floppy Disks. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass der Wechsel nicht ganz freiwillig geschieht: Kostengründe sind die Hauptursache für die Umstellung.

Sollten weiterhin Daten von physischen Medien verarbeitet werden müssen, würden zusätzliche monatliche Kosten anfallen. Diese belaufen sich bei den Bankgeschäften auf rund 380 Euro. Begründet werden diese Gebühren mit dem Lebenszeit-Ende der Floppy Disk und entsprechender Hardware. Um weiterhin Daten von Disketten ablesen zu können, müssten vorhandene Laufwerke regelmäßig von Fachpersonal gewartet werden.

Die Banken sehen in Onlinespeicherung jedoch auch ein geringeres Risiko für Datenverlust. Insgesamt dürften sich durch den Umstieg die Kosten der Behörden sogar reduzieren: Bisher mussten Angestellte mit der Diskette immer quer durch die Stadt zur Bank fahren, um dort die Daten abzuliefern. Die Digitalisierung der Verwaltung würde diesen Umweg überflüssig machen. Gleichzeitig bedeutet er aber auch das behördliche Aus für das beliebte Speichermedium.

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