Internet Forscher stellen neuen Temporekord im Internet auf
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100.000 Blu-ray Discs an einem Tag verschicken – das hätten Forscher mit ihrem Geschwindigkeitsrekord im Internet anstellen können. Für das neue Spitzentempo schickten die Wissenschaftler Daten mit einer Rate von insgesamt 186 Gigabit pro Sekunde über Glasfaserkabel.
Auf der Super-Computing-Konferenz SC11 in Seattle hat ein Team aus amerikanischen und kanadischen Wissenschaftlern gezeigt, wozu herkömmliche Glasfaserleitungen fähig sind. Die Forscher schafften es, Daten mit einer Geschwindigkeit von 98 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) zu versenden und gleichzeitig Daten mit 88 Gbit/s zu empfangen – zusammen addiert 186 Gbit/s. Dabei überbrückten die Wissenschaftler eine Distanz von 217 Kilometern zwischen dem kanadischen Victoria und der US-Stadt Seattle.
Testlauf für Internet der nächsten Generation
Mit derartigen Geschwindigkeiten wäre es laut den Forschern möglich, 100.000 Blu-ray Discs an einem Tag zu verschicken. Die Gruppe brach mit dem neuen Temporekord seine bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2009, als sie Daten mit 119 Gbit/s übertrugen. Allerdings ist es illusorisch, dass die Allgemeinheit in nächster Zeit derart hohe Übertragungsraten nutzen kann. Denn die Wissenschaftler setzten bei ihrem Experiment auf ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk, das durchgehend mit Glasfaserkabeln ausgestattet war – sozusagen das Internet der nächsten Generation. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die derzeitige Surfgeschwindigkeit etwa fünf Megabit pro Sekunde, wie eine Studie der IT-Firma Pando Networks vom September dieses Jahres herausfand.
Forschung benötigt schnelleres Internet
Dennoch zeigten sich die Wissenschaftler zuversichtlich, den Datenturbo schon bald praktisch anwenden zu können. Vor allem die Forschung benötigt solche Bandbreiten für die immense Menge erstellter Daten. Allein das Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz habe mehr als 100 Petabyte an Daten produziert, was umgerechnet etwa vier Millionen Blu-ray Discs entspräche, erklärten die Forscher. "Die Demonstration auf der SC11 zeigte, dass es möglich ist, riesengroße Datenmengen der Teilchenphysik in wenigen Stunden um die Welt zu transferieren", sagte Teammitglied Randall Sobie. In einem zweiten Geschwindigkeitstest erweiterten die Forscher die Teilnehmer um mehrere Universitäten in den USA, Südkorea und Brasilien.
