t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeDigitalAktuelles

Werbung mit Influencern – "Es geht um sehr viel Geld"


"Es geht um sehr viel Geld"
So funktioniert das Geschäft der Influencer

dpa, Friederike Marx

Aktualisiert am 10.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Influencer auf YouTube: Viele kennzeichnen Produktwerbung nicht als solche. (Symbolbild)Vergrößern des BildesInfluencer auf YouTube: Viele kennzeichnen Produktwerbung nicht als solche. (Symbolbild) (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Influencer, die ihre Fans im Internet an ihrem Leben teilhaben lassen, haben Tausende Fans und Follower. Das macht sie für Werbung interessant. Manche Verbraucher fühlen sich allerdings getäuscht. Wettbewerbshüter sprechen immer mehr Abmahnungen aus.

Sie geben Schmink-Tipps auf Youtube oder präsentieren ihr Outfit und ihr Essen auf Instagram oder Facebook: Sogenannte Influencer (von "influence" - Einfluss) lassen ihre Fans im Internet angeblich an ihrem Alltag teilhaben – und werben dabei für Produkte. Manche erreichen Millionen Menschen in den sozialen Netzwerken. "Für Unternehmen ist das ein wichtiges Marketingtool. Es geht um sehr viel Geld", sagt Reiner Münker, Geschäftsführer der Wettbewerbszentrale. Dass es sich um Werbung handelt, ist allerdings nicht immer sofort erkennbar – und das ist aus Sicht der Wettbewerbszentrale ein Problem. Oft fügen Influencer einfach nur den Hashtag "ad" (für "Advertising", Anzeige) hinzu.

Seit Oktober 2017 mahnte die Homburger Institution 16 Mal Influencer und Unternehmen ab, weil Werbung nicht ausreichend als solche gekennzeichnet wurde. "Weitere Fälle werden geprüft. Wir bekommen vermehrt Beschwerden von Verbrauchern, die sich getäuscht fühlen", berichtet die Rechtsanwältin und Social-Media-Expertin Christina Kiel. "Es muss auf den ersten Blick erkennbar sein, dass es sich um Werbung handelt. Der Hinweis darf nicht irgendwo versteckt werden."

20 bis 30 Prozent Wachstum

Bislang wurden 13 Fälle außergerichtlich beigelegt. Die Influencer beziehungsweise die Unternehmen, die die Social-Media-Promis beauftragten, gaben Kiel zufolge zügig eine Unterlassungserklärung ab. Kürzlich griff ein Posting des Bloggers Markus Blandel über das Thema Influencer kritisch auf und wurde stark kommentiert:

Empfohlener externer Inhalt
Facebook
Facebook

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Noch ist der deutsche Markt im Vergleich zum milliardenschweren Gesamtwerbemarkt relativ klein. Der 2017 gegründete Bundesverband Influencer Marketing (BVIM) schätzt das Bruttowerbebudget auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Die Zuwachsraten seien allerdings groß. Dem BVIM zufolge dürften es zuletzt 20 bis 30 Prozent gewesen sein. "Ich gehe davon aus, dass es eine wachsende Branche ist", sagt auch Expertin Kiel von der Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.

Vor allem jüngere Menschen interessieren sich für die Tipps der Social-Media-Stars. Laut einer Befragung im Auftrag des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) hat jeder sechste Online-Nutzer in Deutschland im Alter von 14 bis 29 Jahren schon einmal ein Produkt gekauft, das er zuvor bei einem Influencer gesehen hat. Bei den 30- bis 49-Jährigen waren es sieben Prozent, wie aus der im November veröffentlichten Umfrage hervorgeht.

Nutzer erkennen Werbung oft nicht

Influencer hätten eine große Verantwortung gegenüber ihren Followern, "weil sie direkt mit ihnen kommunizieren und so Einfluss üben können", mahnte Linda van Rennings, Social-Media-Expertin des Digitalverbands Bitkom jüngst. "Für Werbung gelten klare Regeln, etwa dass bezahlte Werbung auch als solche kenntlich gemacht werden muss. Das sollte auch für Influencer selbstverständlich sein."

Die große Mehrheit (92 Prozent) der Nutzer von Facebook, Youtube, Instagram und Co., denen der Begriff "Influencer" bekannt ist, weiß, dass diese ihr Geld mit Produktwerbung verdienen, wie aus einer Bitkom-Umfrage hervorgeht. Jeder Vierte (26 Prozent) betrachtet die Präsentationen allerdings nicht als Werbung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website