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Was können Algorithmen? | Künstliche Intelligenz beendet Schuberts "Unvollendete"


Was können Algorithmen?
Künstliche Intelligenz beendet Schuberts "Unvollendete"


29.01.2019Lesedauer: 2 Min.
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Schubert Sinfonie, Aufführung in Los Angeles: KI komponiert weiterVergrößern des Bildes
Schubert Sinfonie, Aufführung in Los Angeles: KI komponiert weiter (Quelle: Patrick Fallon/imago-images-bilder)

Franz Schubert komponierte seine Sinfonie in h-Moll nie zu Ende. Jetzt versucht die Künstliche Intelligenz, die "Unvollendete" mit zwei Sätzen zu vollenden. Kann sie einen begnadeten Komponisten ersetzen?

Schon viele Komponisten haben versucht, den zwei Sätzen von Schuberts "Unvollendeter Sinfonie" das fehlenden Ende hinzuzufügen. Schubert selbst hatte zu Lebzeiten offenbar keine Lust mehr, dieses Werk zu vollenden und wendete sich lieber anderen Kompositionen zu.

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Doch noch nie hat es eine Künstliche Intelligenz versucht, gefüttert mit den Noten der ersten zwei Sätze, einen dritten und vierten zu komponieren. Dieses Musik-Experiment hat nun der chinesische Elektronik- und Telekommunikationskonzern Huawei gestartet, um die Möglichkeiten und Grenzen künstlicher Intelligenz auszuloten. Die Uraufführung der "Künstlich Vollendeten" soll nächste Woche Montag in London stattfinden. Es könnte eine kleine Musik-Sensation werden.

Die berühmte Sinfonie h-Moll 759 D von Franz Schubert ist weltweit als die "Unvollendete" bekannt. Trotz zahlreicher Versuche sie zu komplettieren, ist sie seit 197 Jahren unvollständig.

KI plus menschliche Intelligenz

Nun hat künstliche Intelligenz diesen Versuch unternommen. "Durch die Analyse von Klangfarbe, Tonhöhen und Takten der vorhandenen ersten zwei Sätze der Sinfonie hat die KI anschließend eine Melodie für den finalen, fehlenden dritten und vierten Satz berechnet", erklärt der Konzern. Ganz ohne menschliche Intelligenz geht es dabei nicht: Um eine Orchester-Partitur zu schaffen, die dem Stil der "Unvollendeten" Schuberts treu bleibt, arbeitet der Hersteller mit Emmy-Award-Preisträger und Komponist Lucas Cantor zusammen.

"Meine Rolle war es, die bereits guten Ansätze der KI herauszuziehen, die Lücken zu füllen und sicherzustellen, dass das Endprodukt von einem Sinfonie-Orchester gespielt werden kann. Das Ergebnis der Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz beweist, dass Technik unglaubliche Möglichkeiten erschließt und was für einen wichtigen und positiven Einfluss sie künftig auf Kultur haben kann", erklärt Komponist Cantor.

"Wir haben unserem Mate 20 Pro Smartphone beigebracht, ein fast 200 Jahre altes, unfertiges Musikstück zu analysieren und es im Stil des Komponisten fertigzustellen", so Walter Ji, der bei Huawei den europäischen Verbrauchermarkt verantwortet.


Bisher sind die Versuche, Künstliche Intelligenz kreativ einzusetzen, noch sehr begrenzt und eher auf Zeichnungen beschränkt. KI gilt eher als guter und schneller "Problemlöser" und kann zum Beispiel Spielregeln lernen und diese perfekt anwenden – wie für das Strategiespiel "Go", in dem eine KI den stärksten menschlichen Spieler schlagen konnte. Auch bei dem Online-Spiel "Starcraft II" hat eine KI kürzlich zwei menschliche Profi-Spieler besiegt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressemitteilung von Huawei
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