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Smartphone im Test: Was kann das Huawei P20 Pro?


Smartphone mit KI im Test
Huaweis P20 Pro erkennt automatisch Fotomotive

dpa, Till Simon Nagel

17.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Das Huawei P20 Pro: Die künstliche Intelligenz des Huawei P20 pro erkennt, was sich vor der Linse befindet und stellt die Kamera darauf ein.Vergrößern des BildesDas Huawei P20 Pro: Die künstliche Intelligenz des Huawei P20 pro erkennt, was sich vor der Linse befindet und stellt die Kamera darauf ein. (Quelle: Robert Günther/dpa-bilder)
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Foto-Freunde bekommen einen ersten Eindruck davon, wozu künstliche Intelligenz gut sein kann. Huaweis neues Flaggschiff P20 Pro erkennt automatisch Fotomotive und stellt die Kamera darauf ein. Doch es hat auch Nachteile.

Gleich beim ersten Foto mit der Kamera-App erkennt Huaweis neues Smartphone P20 Pro, was es da vor der Linse hat: einen dampfenden Teller Pasta. "Essen" schlägt die künstliche Intelligenz (KI) vor und passt die Bildeinstellungen entsprechend an. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Neue Qualität bei Smartphone-Fotos

Mit dem P20 Pro hebt Huawei die Smartphone-Fotografie auf eine neue Stufe. Während sich Doppelkameras in der Oberklasse weitgehend etabliert haben, setzen die Chinesen bei ihrem neuen Spitzenmodell nun auf gleich drei Kameras: einmal 40, einmal 20 und einmal 8 Megapixel, dazu Blendenöffnungen von 1,6 bis 2,4.

Bilder mit 40 Megapixeln spuckt das P20 Pro aber nur aus, wenn man dies in den Einstellungen explizit auswählt. Standardmäßig werden die Bildinformationen mehrerer Pixel zusammengefasst. Daraus entsteht ein 10-Megapixel-Bild mit mehr Lichtausbeute und Bildschärfe. Mit dem P20 Pro lassen sich auch bei wenig Licht scharfe Fotos mit leuchtenden Farben schießen. Und durch die Kombination der Kameras wird auch fast verlustfreies Zoomen mit fünffacher Vergrößerung möglich. Unter dem Strich kann die Triplekamera mit ausgereifter Software in fast allen Situationen mit beeindruckenden Fotos überzeugen.

Handy erkennt, was sich vor der Kamera befindet

Hinzu kommt die eingangs erwähnte KI. Das P20 Pro erkennt, was sich vor den Linsen befindet. Ob Blumen, Essen, Landschaften, blauer Himmel oder auch Katzen: Motive werden bis auf wenige Ausnahme zuverlässig erkannt und die Kamera stellt sich entsprechend ein. Richtet man die Kamera auf Menschen, schaltet sie flott in einen Porträtmodus mit dem angesagten Bokeh-Effekt, also einem unscharfen Hintergrund. Beim Huawei Mate 10 Pro wurden solche Fähigkeiten vergangenes Jahr schon angekündigt, ohne jedoch bei der Nutzung wirklich aufzufallen. Wer nicht auf die KI vertrauen will, findet auch einen gut ausgestatteten Pro-Modus mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten.

Jenseits des Kamera-Trios hat das P20 Pro nahezu alles, was ein aktuelles Smartphone braucht. Dazu gehört vor allem das fast randlose 6,1-Zoll-OLED-Display im 18,7:9-Format mit 2240 zu 1080 Pixeln Auflösung. Dazu gibt es die charakteristische Ausbuchtung (Notch), die Huawei allerdings deutlich schmaler gestaltet hat als Vorreiter Apple. Wer diese Display-Beule mit Kamera und Lautsprecher nicht mag, kann in den Einstellungen rechts und links von ihr das Display schwarz einfärben und sie damit verschwinden lassen.

Handy ermöglicht hohe Downloadraten

Im Inneren des P20 Pro steckt Huaweis Prozessor-Eigenentwicklung Kirin 970, der von aktuellen Apps und Spielen kaum ausgereizt wird, dazu gibt es 6 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher für Apps, Fotos und Musik. Einen zusätzlichen Speicherkarten-Steckplatz gibt es nicht, dafür lockt beim Einrichtungsprozess Huaweis Cloud mit etlichen weiteren GB. Das Handy ist LTE-fähig. Das bedeutet, es ermöglicht die nach heutigem Stand der Technik höchsten Downloadraten.

Im Alltag hält das P20 Pro bei einer gemischten Nutzung aus Chats, Internetseiten aufrufen, einigen Anrufen und gelegentlichem Spielen locker einen Tag durch. Drahtlose Ladung ist nicht verfügbar. Etwas schlecht platziert ist der Fingerabdrucksensor unterhalb des Displays, der bei Einhandbedienung schwer zu erreichen ist.

Benutzeroberfläche wirkt sperrig

Einen gemischten Eindruck hinterlässt EMUI 8.1.0, Huaweis Android-Benutzeroberfläche. Sie bietet viele praktische Extras wie Virenscanner, App-Klons und andere Bedienhilfen, wirkt aber im Vergleich zum puren Google-Android unübersichtlich und sperrig. Ab Werk sind außerdem etliche unnütze Eigenlösungen für Apps wie Kalender oder Mail installiert, die es dann auch noch mal - und meist besser - als Google-App gibt.

Fazit: Wer sich von den leichten Designanleihen beim iPhone X nicht gestört fühlt und ausreichend große Hände hat, sollte sich das Huawei P20 Pro einmal ansehen. Die Verarbeitung ist tadellos, die Leistung auf der Höhe anderer aktueller Spitzenmodelle. Wirklich herausragend ist die Triplekamera mit vielen Extrafunktionen, gutem Zoom und hilfreicher KI-Unterstützung.

Der Preis von rund 850 Euro aufwärts ist allerdings stolz. Eine günstigere Alternative ist das Huawei P20 (ohne "Pro") im nahezu gleichen Format, dafür aber mit "nur" zwei Kameras, weniger Arbeitsspeicher und ohne OLED-Display. Es kostet zwischen 570 bis 600 Euro - und ist rund 250 Euro günstiger als das "Pro".

Verwendete Quellen
  • dpa
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