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USA prĂŒfen Verbot von chinesischer App TikTok
Die chinesische Social-Media-App TikTok steht immer wieder in der Kritik. Erst kĂŒrzlich hat Indien das Programm verboten. Nun denken auch die USA darĂŒber nach.
Die USA prĂŒfen AuĂenminister Mike Pompeo zufolge ein Verbot von Social-Media-Apps aus China wie TikTok. "Es ist etwas, das wir uns anschauen", sagte Pompeo am spĂ€ten Montagabend dem Sender Fox News.
Die vom chinesischen Unternehmen ByteDance vertriebene Video-App ist in der Volksrepublik selbst nicht auf dem Markt. US-Abgeordnete haben sich besorgt gezeigt ĂŒber TikToks Umgang mit Nutzerdaten und befĂŒrchten eine Zusammenarbeit mit Chinas Geheimdiensten.
Indien nennt Sicherheitsbedenken
Auch Indien geht derzeit gegen chinesische Apps vor: Ende Juni verbot das Land TikTok und 58 weitere chinesische Apps â aus "Sicherheitsbedenken". Das indische Informationstechnologieministerium teilte damals mit, dass es mehrere Berichte erhalten habe, wonach Nutzerdaten von einigen dieser Apps missbraucht und auf Server auĂerhalb des Landes ĂŒbertragen wĂŒrden.
Wie dei Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet, hat TikTok selbst erklÀrt, man werde Zensurgesuche oder Bitten um Nutzer-Daten der chinesischen Regierung nicht Folge leisten. TikTok stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik, unter anderem wurde dem Unternehmen Zensur vorgeworfen. Mehr dazu lesen Sie hier.
TikTok zieht sich aus Hongkong zurĂŒck
Aus dem Hongkonger Markt plant TikTok sich nach eigenen Angaben aber zurĂŒckzuziehen. Grund dafĂŒr sei ein das neue Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit.
Das neue Gesetz sieht vor, dass Dienste-Anbieter auf Anfrage "Identifikationsnachweise oder Hilfe bei der EntschlĂŒsselung zur VerfĂŒgung stellen" mĂŒssten. Das weitgehende, drakonische Gesetz richtet sich gegen AktivitĂ€ten, die aus Pekinger Sicht als separatistisch, subversiv und terroristisch betrachtet werden. Es gibt chinesischen Sicherheitsorganen weitreichende und unkontrollierte Vollmachten in Hongkong, ermöglicht eine Auslieferung nach China und sieht als Höchststrafe lebenslange Haft vor.
Douyin bleibt in HongKong
Die zensierte und in der kommunistischen Volksrepublik verfĂŒgbare chinesische Plattform-Version "Douyin" werde in Hongkong aber weiter betrieben, hieĂ es.
Mit dem RĂŒckzug von TikTok aus Hongkong demonstriert der chinesische Internetkonzern ByteDance einmal mehr seine schon lĂ€nger laufenden BemĂŒhungen, die internationale Plattform von der chinesischen Version zu trennen.
Facebook und Google wollen Daten nicht teilen
Internationale Internetkonzerne und Chatplattformen wie Facebook, WhatsApp, Google, Twitter und Telegram kĂŒndigten dagegen an, mögliche Anfragen Hongkonger Behörden, Daten von Nutzern zur VerfĂŒgung zu stellen, vorerst nicht zu beantworten.
Facebook teilte mit, vor weiteren Entscheidungen zunĂ€chst Menschenrechtsexperten ĂŒber die Auswirkungen des neuen Gesetzes konsultieren zu wollen. Wenn die Unternehmen nicht kooperieren, könnten ihre Dienste in Hongkong wie auch heute schon in der Volksrepublik geblockt werden.