Musk muss potenzielle Twitter-Investoren benennen
Elon Musk soll Informationen ΓΌber Geldgeber teilen, die an seinem Twitter-Deal beteiligt sind. Die richterliche Forderung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt.
MultimilliardΓ€r Elon Musk ist von einem Gericht angewiesen worden, potenzielle Twitter-Investoren bekannt zu geben. Das berichtet das US-Magazin "Bloomberg". Mit dieser Entscheidung habe eine Richterin am Delaware Court of Chancery fΓΌr den Kurznachrichtendienst entschieden.
Twitter hatte gefordert, dass der MilliardΓ€r Informationen ΓΌber Geldgeber bekannt gibt, die an der Kapitalbeschaffung fΓΌr die 44-Milliarden-Dollar schwere Γbernahme der Firma beteiligt sind.
Laut "Bloomberg" habe die Richterin auch Twitters Antrag stattgegeben, dass Musk Personen benennen solle, die Kenntnisse im Zusammenhang mit den ΓbernahmeplΓ€nen haben. Konkret gehe es um die Beteiligung "an SchlΓΌsselfragen -und Ereignissen" bei dem GeschΓ€ft. Dagegen waren Musks AnwΓ€lte vorgegangen.
AnwΓ€lte verschicken Vorladungen an Kapitalanleger
Sowohl die AnwΓ€lte von Twitter als auch die von Musk wollen sich vor dem Prozessbeginn am 17. Oktober in mΓΆglichst gΓΌnstige Verhandlungspositionen bringen. Laut "Bloomberg" haben beide Parteien Vorladungen an Kapitalanleger, Berater und Banken verschickt, die an dem geplanten Kauf beteiligt sein sollen.
Die jetzt erfolgte Entscheidung der Richterin dΓΌrfte Musk zwar nicht freuen, aber sie kommt zu einem fΓΌr ihn gΓΌnstigen Zeitpunkt. Seit gestern sieht sich Twitter mit VorwΓΌrfen seines ehemaligen Sicherheitschefs Peiter Zatko konfrontiert.
In einem von ihm an den US-Senat verschickten EnthΓΌllungsbericht berichtet er ΓΌber eklatante Sicherheits- und Datenschutzprobleme bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Twitter habe es versΓ€umt, Spam und Bot-Konten auf seiner Plattform zu bekΓ€mpfen, berichtet Zatko. Diese Problematik hatte Musk unter anderem als Grund fΓΌr den Abbruch seiner ΓbernahmeplΓ€ne genannt.
Bedenken wegen der Zahl von Fake-Accounts
Musk hatte den Twitter-Kauf Anfang Juli abgebrochen. In einem Schreiben seiner AnwΓ€lte hieΓ es, dass Musk eine Vereinbarung ΓΌber eine Γbernahme aufkΓΌndige. Als BegrΓΌndung wird angegeben, dass Twitter "in erheblichem MaΓe gegen mehrere Bestimmungen dieser Vereinbarung verstoΓen" habe und es scheine, dass "falsche und irrefΓΌhrende Angaben" gemacht wurde, "auf die sich Herr Musk beim Abschluss der Fusionsvereinbarung verlassen hat". Twitter habe angeforderte Informationen nicht zur VerfΓΌgung gestellt.
Musk hatte Twitter 44 Milliarden US-Dollar geboten und im April eine Γbernahme angekΓΌndigt. SpΓ€ter Γ€uΓerte Musk aber Bedenken wegen der Zahl von Fake-Accounts in dem Netzwerk.
- bloomberg.com: "Musk Has to Meet Twitter Data Demand on Potential Investors"